Beginn des Argo-Lektorats. Das Arbeitsjournal des Freitags, dem 19. April 2013.

11.58 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Mein Junge ist hier, weil Unterricht ausfiel. Er wird Cello üben, sowie ich zu meinem Essen mit Delf Schmidt wegbin. Hoch kam ich erst gegen acht.
Sofort an die erste Tranche des Argo-Lektorats gegangen, den Text zurück an UF geschickt, dann Neapel nachbereitet, vor allem >>>>> die Reisejournale zusammengestellt, so daß alles einfache zugreifbar, vor allem auch untereinander verlinkt ist. Ob ich die Notate Napules in der von mir vorgenommenen Form weiterführen kann, ist, weil Argo so drängt, momentan ungewiß; auf jeden Fall werde ich noch meine Aufzeichnungen, bzw. Skizzen aus dem schwarzen Notizbuch in einen als „Notate Napules 9“ zu benennenden Beitrag übertragen, dann für mich selbst aus allen Neapel-Aufzeichnungen einen Datei erstellen, die mir als eine Grundlage für das Hörstück dienen soll. Ich weiß schon eine ganze Menge, etwa auch den klanglichen Anfang. Wie schnell ich vorankommen werde, hängt aber von Argo ab; vor allem ist ja noch der Epilog zu schreiben.

Gleich aber erstmal ein Anruf beim WDR, um Klarheit wegen des Gerichtsvollzieher-Hörstücks zu erlangen. Im übrigen bin ich, allein schon des feinen Früjahrwetters wegen, ausgesprochen guter Laune, trotz der von mir bei mir „Kataströfchen“ genannten Entwicklungen. Daß man sie aber immer gleich in den Griff bekommt, daß darüber hinaus genau durch sie die innere Sicherheit wächst, hat etwas ausgesprochen Freies. Und: Ich habe, wie’s aussieht, auch das kleine Problem mit dem Umschlagbild für Argo gelöst. Mal sehn, was mir der Verleger nachher sagen wird.

16.08 Uhr:
Er sagte: Prima!

*******

Zurück vom Essen mit Delf Schmidt, der mir das Riesenkonvolut übergab, mit seinen Anmerkungen. Es gibt ein, so auch UF, Problem mit dem Einstieg in die eigentliche Argo-Erzähoung nach Nullgrund: „Du resümmierst am Anfang zu viel; man merkt, Du mußt die zwölf Jahre überbrücken, die seit BuenosAires.Anderswelt vergangen sind. Sei konkreter erzählerisch, sei auch hier radikal: Nimm keine Rücksicht, sondern erzähle drauf los, als ob die Personen schon allen bekannt seien. Du kriegst die Leser nicht anders.“ So haben wir jetzt, UF und ich, beschlossen, eine kleine Zusatzabteilung zwischen den Nullgrund und Skamander zu schieben: Zwölfjahreshalber ODER Wen’s nervt, soll’s überspringen genannt, worin sämtliche Figuren und ihre Funktionen aufgeführt werden, die seit Thetis eine Rolle spielen, und zwar in gesonderten kleinen Erzählungen, die jede eine Miniatur ist. Dann bin ich für den eigentlichen Text alle Erklärungen los.
Ich werde damit jetzt gleich beginnen und entsprechend die ersten vierfünf Kapitel von Skamander, also der bisherigen zweiten Abteilung des Romans, noch einmal umschreiben, also auch entsprechend kürzen. Derweil liest UF weiter. Ein ganzes Sechstel des Romans hat er bereits „durch“.
Das Verfahren hat jetzt wirklich was von Endspurt, weil aber immer noch – oder gerade deshalb – Inspiration.

21.20 Uhr:
Bis eben alle Notate aus dem schwarzen Notizbuch übertragen; einstellen werde ich die Datei aber erst morgen früh, weil ich sie noch mit ein paar Bildern anreichern will. Dazu dann ebenfalls morgen noch ein paar Anmerkungen im Arbeitsjournal. Jetzt wird erst mal zu Abend gegessen: Ciabatta und französische Käse: fließenden Epoisse, ebenfalls fließenden Ziegenkäse, etwas vom Camembert, auch eine Spianata ist noch hier. Und aus Neapel der letzte Bollen Mozzarella.
Es gehen dauernd Argo-Nachrichten zwischen UF und mir hin und her.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .