[Dies ist der 14200erste
Beitrag in Der Dschungel.]
16 Uhr:
[Arbeitswohnung. Tschaikowski, Pique Dame.]
Espresso.
Den ganzen Vormittag über an meiner >>>> Pique-Dame- und Fairy-Queen-Kritik gesessen, die hinterm Link nun auch zu lesen ist.
Ansonsten weiterer, doch „sachlicher” Vorbereitungskram. Irgendwann wird der Profi wegen eines Rollkoffers vorbeikommen, den er mir von C. für den Materialientransport aufs Schiff mitgeben will. Bis dahin will ich mit Vorschau und Kalkulation des neuen Hörstücks fertig oder doch wenigstens um einiges weiter gediehen sein, als es bislang noch der Fall ist. Immerhin brachte es mir, in Junges Büchern zu blättern, den Titel der Sendung ein:
Ich beziehe mich damit auf ein Motiv in dem Roman >>>> Eine schöne Geschichte, um den das Stück hauptsächlich kreisen soll. Leider ist der Mitschnitt der >>>> Lesung vom 11. März nichts geworden; offenbar hab ich den Greenhorn-Fehler an sich begangen und das Mikro in die falsche Buchse eingesteckt, was einen Grund hätte, der zu persönlich-banal ist, um ihn zu erzählen. Er hat was mit meinem vorigen Aufnahmegerät zu tun. Egal. Ein solcher Mitschnitt muß nun wiederholt werden.
Meine Musikanlage muckt, schon seit ein paar Tagen. Ich weiß noch nicht, woran es liegt. Jedenfalls geht die Balance zu sehr auf den rechten Lautsprecher; außerdem verzerrt einer der beiden Boxen bei, ist mein Eindruck, Baß-Spitzen. Darum kann ich mich vor der Abreise nun nicht mehr kümmern. Aber ich sollte vielleicht für die Zeit meiner Abwesenheit wenigstens den Accuphase zur Reinigung und Überholung geben; neben den Zerrereien, die einen anderen Grund haben können, nervt er konsequent mit deutlichen Knacks-Entladungen; wahrscheinlich müssen Teile ausgewechselt werden. Wie meine Großmutter zu sagen pflegte, ist da immer etwas, das den Himmel hält.
17.53 Uhr:
Mit beidem fertiggeworden, sowohl mit dem Entwurf der Presse-Vorschau als auch mit der Kalkulation. Jetzt muß das noch durchgehen. Ich schätze mal, es wird bei meinem Vorschautext noch etwas diskutiert werden; aber jedenfalls bis zum Dienstag abend wird auch das vom Tisch sein. Jetzt fange ich, für >>>> Volltext, mit der >>>> Gogolin-Rezension an.
Betrieb Wenn Sie ihn rezensieren und er Sie rezensiert, nennt man das dann Betrieb?
@Sarah. Nö. Da hier nicht die eine Hand die andere wäscht, sondern A r b e i t diskutiert wird. Im übrigen war meine Begeisterung über sein Buch früher, und früher dokumentiert, als daß er meine Elegien überhaupt in die Hand bekam. Was Sie im übrigen sehr genau wissen. Ihre Frage zielt also wieder allein auf Diffamierung ab. Da Sie die, wie wir’s von Ihnen gewöhnt sind, anonym versuchen, ist uns allen indes bekannt, was von der Frage zu halten ist. Und, selbstverständlich, von Ihnen.
aber herr herbst, mal ganz im ernst: was soll denn diese ständige anonymitätsschelte? normalerweise argumentiert man seriös doch sowieso nur ad rem und nicht ad personam. ein argument ist grundsätzlich ernst zu nehmen, unabhängig davon wer es äußert, finden sie nicht?
@pierre lachaise. Nein, das finde ich nicht. Abgesehen davon ist es kein Argument, sondern eine unterschobene Behauptung. Finden Sie nicht? Und d i e s e s ist zwar hübsch als Vorhaben, nicht aber mehr real in der diffamierenden Intention: „argumentiert man seriös doch sowieso nur ad rem und nicht ad personam.“ – Ich denke, junger Mann, Sie nehmen sich ein bißchen zuviel mir gegenüber heraus, ohne dieses Zuviele auch bereits tragen zu können oder gar zu wollen – also wenn Sie der sind, den ich sonst unter dem Anonym Pierre Lachaise aus Heidelberg kenne.
Um die persönliche Haltung und Verantwortung kommen wir nicht herum, schon gar nicht ad rem; und wer mit Recht angreifen will, kann das nur mit Gesicht tun. Ansonsten bleibt einem nichts, als in ihm – oder ihr – den Feigling zu erkennen. Auf den man dann spuckt.
@Sarah, Pierre Lachaise und insgesamt. Ich habe mich nunmehr, >>>> in meinem heutigen Arbeitsjournal, ausführlich zu dem Vorwurf geäußert. Zweiter Abschnitt der Einträge.
ANH, 2.5.2011.
Lieber Herr Herbst, „Ich denke, junger Mann, Sie nehmen sich ein bißchen zuviel mir gegenüber heraus“
Da haben Sie sicher recht, ich merke, dass meine Kritik falsch herübergekommen ist. Es ging mir nicht darum, Sie persönlich zu attackieren, schon gar nicht, Ihre moralische Intergrität infrage zu stellen. Vielmehr wollte ich einen grundsätzlichen Beitrag zur Diskussionskultur in der Dschungel leisten, wobei ich mich offenbar im Ton vergriffen habe. Dafür, und für die daraus resultierenden Missverständnisse, bitte ich um Entschuldigung! Im Übrigen würde es mich freuen, Ihre Gogolin-Rezension demnächst in der Dschungel lesen zu können. Dass Gogolin als Erster und zudem von Ihnen hoch geschätzter Kollege auch Ihre Elegien rezensiert, ist doch ein schöner Umstand. Dass die Elegien bislang keine öffentliche Resonanz hervorgerufen haben, liegt m.E. daran, dass dieses Werk zu schwer, zu gewichtig ist, um gleich nach seiner Veröffentlichung schon umfassend (und vor allem: angemessen) beurteilt zu werden.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr J. S.