Die Dschungel. Anderswelt.

…. “verdammter mist, wieso kann ihr haar nicht mal da bleiben, wo es sich hinlegen soll, die halten ja noch nichtemal beim schneiden still.” stimmt. sie nimmt eine strähne zwischen ihre finger, schneidet ab, legt sie beiseite, um die nächste strähne zu nehmen… tschong… springt ihr die erste dazwischen. sie braucht unglaublich lange um zu schneiden, wenn ich dann gefönt habe, muß sie nochmal hinterher schneiden. wie ich aussehe, wenn ich morgens gleich nach dem aufstehen in den spiegel schaue, erwähne ich lieber nicht, trink dann immer erstmal einen kaffee, in der hoffnung, daß ich beim nächsten hinschauen doch hinsehen möchte. der kaffee hilft aber meist nicht, sondern nur die dusche. meine schwester fand das früher immer witzig: “du siehst aus, als ob du in der steckdose geschlafen hast.” mein bruder hingegen fand das immer passend: “ich weiß garnicht, was du hast. paßt doch zu dir, so frech wie du bist.” ja, frechling…. sagte die großmutter auch oft.
heute früh eine von meinem anrufbeantworter frühnächtlich aufgenommene nachricht. zuerst hörte ich musik im hintergrund… dann ein ganz leises, so herzerweichendes weinen “mama? bist du da?” oh… ich lief amok. mein kind hat sich wieder entliebt…. vorhin hörte sie sich aber schon wieder besser an, ist jetzt wütend, sehr wütend. kann ich verstehen, wer einmal lügt…. und dann nochmal. er hatte ihr gesagt, daß er keinerlei kontakt mehr zu seiner ex-freundin (wie sich das eben so anhört, in zeiten von fastfoodhäppchenliebe) hätte. was gelogen war, und zwar richtig gelogen. “er schwört mir bein und stein, daß da nichts mehr läuft, poppt dann doch mit ihr, und ist auch noch so blöd, sich dabei erwischen zu lassen.” konsequenz ist da das einzig richtige, auch wenn sie weh tut.
was ich heute noch tun werde? nicht wirklich viel. ich häute mich immer noch, brauch ruhe… und abschirmung, was mich aber nicht daran hindert, ab und zu aus meiner muschel zu gucken, und h. morgen um 18.00 uhr die tür zu dieser zu öffnen. er weiß, auf was er sich einläßt.