6.03 Uhr:
[>>>> Dieter Ilg, Otello.]
Zehn nach halb sechs auf, bis eins hab ich gelesen. Latte macchiato, Morgenzigarillo & Salbe, jener bereits am, diese noch vor dem Schreibtisch (muß in den Kühlschrank wieder); die Kopfhörer auf (sonntags um diese Zeit unerläßlich) und gleich den ersten Satz geschrieben:
Es beginnt mit dem Ende einer Platte, so hört es sich an: wenn der Tonabnehmer fast schon ans Etikett schrammt und schrammt, das aufs Vinyl geklebt ist, wozu eine Trommel leise marschiert: dies ist nicht ohne Drohung und zugleich Verbeugung vor einem Meister: …………………………………………: wenn der Tonabnehmer fast schon ans Etikett schrammt.
Verstehen Sie, was ich versuchen möchte? Die CD endet mit nahezu demselben Motiv, allerdings jetzt hörbar elektronisch, mit dem sie beginnt. Das hätte ich gerne in meiner Besprechung, die ich jetzt anfange, formal aufgehoben, ohne es eigens zu sagen. Die Idee dabei ist, um die Zusammenhänge der einzelnen Stücke einzufangen, meine Sätze zum Beispiel nicht durch Punkte voneinander abzusetzen, sondern nur durch Doppelpunkte, so daß die Rezension-selbst sozusagen eine einzige Rille ist: die Spirale einer Plattenseite. Ob das gelingt, weiß ich noch nicht, auch weiß ich nicht, ob die FAZ sowas zulassen wird. Aber ich versuch’s. Für diesen Auftrag ist ja mal kein Zeitdruck, so daß ich auch „nachbessern” kann. Ich mach jetzt Folgendes: hänge das zweite CD Laufwerk an den Laptop und höre dann abwechselnd das jeweilige Stück aus Verdis Oper und Dilgs Improvisation; und dann, machmal, will ich die Stücke gleichzeitig anhören, akustisch übereinandergelegt.
Bis halb neun will ich dransitzen für den ersten Entwurf, dann will ich rasiert werden und duschen, mich kleiden, das Cello einpacken, mein andres Zeug einpacken und zur Familie ans Terrarium radeln: Sonntagsfrühstück; Brötchen und Butter sind auf dem Weg zu besorgen. Mein Junge wird von seiner Freundin kommen, wir wollen heute morgen gemeinsam Cello üben. Wie der Tag im übrigen aussehen wird, weiß ich noch nicht. Und notieren Sie bitte, falls Sie in Frankfurtmain oder Umgebung leben: am nächsten Donnerstag trage ich >>>> im Literaturforum zum allerersten Mal öffentlich >>>> die AEOLIA vor; ich werd das aber noch gesondert annoncieren. Guten Morgen.
7.39 Uhr:
Nachts noch, vielleicht ein wenig angeschickert, >>>> schrieb wieder Melusine, und ich, so frühwach wieder mit den Klängen im Ohr, >>>> schrieb soeben zurück. Zum Themenkomplex gehört, daß auch solche Briefe nie nur die Gemeinte meinen; auch das ist >>>> ein Mißbrauch, ich bin mir dessen völlig bewußt, auch wenn er in diesem Fall einer Frau angetan wird, die so entfernt ist, daß man nicht einmal je ihre linke Schulterbeuge sah; allerdings hab ich es mir verkniffen (verkneifen müssen), in den mir so lieben eckigen Klammern „Poetologie” drunterzurubrizieren. – Weiter mit der Rezension.
13.21 Uhr:
[Am Terrarium.]
Mein Junge macht seine Hausaufgaben, nach dem Frühstück waren wir am Cello, ich selbst werde nach 15 Uhr noch eine Stunde üben, er hingegen will mit seiner Freundin in Kino; dahinein ist auch लक abgezogen, die Zwillingskindlein wurden vom leiblichen Vater über den Nachmittag abgeholt. Während der Mittagsruhe will ich an der Rezension weiterschreiben; ich war heute früh derart gut „drin”, daß ich die Zeit für den Aufbruch ganz vergaß und dann so hastig loszog, daß ich mein Mobilchen in der Arbeitswohnung ließ. Sollte ich vielleicht herholen. Andererseits muß man ja nicht immer erreichbar sein. Einen Mittagsschlaf hielte ich auch noch gern, vielleicht von zwei, wenn mein Junge sich davonmacht, bis drei. Um sechs dann wieder allgemeines Treffen hier: mit ihm sein Zimmer aufräumen, das grad erneut zu verschludern beginnt; wir gehen das zusammen an, damit vorm Abendessen noch eine halbe Stunde fürs Duospielen bleibt: aus Spaß, einfach, am Musizieren, damit das Cello für ihn nicht nur Exerzizie bleibt. Abends dann lesen, vielleicht, vielleicht auch Bar, sehr wahrscheinlich شجرة حبة zur Nacht.
Es ist sonnig draußen, wunderschön; eigentlich machte auch ich gern einen Spaziergang: dann radle ich halt mal nicht, wenn ich das Mobilchen hole, sondern gehe zu Fuß. Jetzt aber wieder an die Kritik.
Und eben aber hätte ich fast Menschen erschlagen. Ich trat auf den Balkon, um zu rauchen, stützte mich auf die Holzbalustrade… da brachen die Halteleisten von der unten Leiste weg, morscht vom scharfen Winter, brachen weg, und das ganze Gestell raste gen Bürgersteig, die rausgerissenen Nägel vornweg. Knallte auf. Wenig später kam eine Familie vorbei, mit Kinderwagen, die hätte es alle fast entwischt. Mir blieb nichts, als eine Entschuldigung hinunterzurufen. Für den ständig schlechtgelaunten Nachbarn unter uns, einen alleinstehenden grauen Griesgram von ungefähr 35, war das eine wie gesuchte Möglichkeit, mich von der Seite anzumachen, als ich hinunterging, um die Bruchstücke aufzusammeln, mit denen er aber schon in den Hausflur trat. „Danke”, sagte ich, „ich wollte das eben holen.” Er: „Sie hätten eine Familie erschlagen können!” Ich: „Ach ja? Sie meinen, das ist mir nicht aufgefallen? Sie denken, es sei mit Absicht geschehen?” Er brummte einen Fluch auf mich, ich wünschte ihm – wörtlich – „einen häßlichen Tag” und bin überzeugt, er wird ihn bekommen.
22.21 Uhr:
[Arbeitswohnung. Verdi, Otello, Niun mi tema/Dieter Ilg, Otello, 11: Otello.]
>>>> Cellini hatte schon recht, mir privat zu schreiben, ich hätte ihm besser einen besonders schönen Tag gewünscht; man sollte destruktive Energien aufzufangen und umzuleiten wissen; ist gut fürs Karma, aber ich kann’s halt nicht immer.
Bin zurückspaziert, als alles schlief, spaziert, weil ich offenbar meine Schlüssel verloren habe, oder sie liegen irgendwo drüben herum, heruntergefallen, von den Zwillingskindlein verbuddelt, keine Ahnung; so hab ich meines Jungen Schlüsselbund genommen, an dem aber mein Fahrradschlüssel nicht dranhängt. Karma, ich sag ja: Cellini hatte recht.
Was Sie unbedingt tun müssen, wenn Sie sich >>>> die Ilg-CD besorgen: legen Sie die letzte Tonspur Ilgs mit einer leichten Überschneidung ans Ende der letzten Tonspur Verdi: Sie werden Ohren machen. Na sowieso.
Meine Narrenjungs sind in Der Dschungel wieder zuwege… ob man das aber „Wege” nennen kann? Egal. Ich tu noch was an der Rezenion und warte dabei in Skype auf شجرة حبة. DenWein daneben, einen Cigarillo dazu. Wie morgen der Tag laufen wird: keine Ahnung. Wegen des Schlüssels. Nervös bin ich aber nicht. Seltsam nicht. Für einen wie mich.
Ach Herr Herbst, jetzt stand ich fast schon davor, eine kleine aber fundierte Kompilation hinsichtlich der kriegerischen Aktivitäten der USA nach dem WWII
sowohl chronologisch wie auch exakt recherchiert zusamenzustellen – um diese dann in aller mir zu Eigen seienden Bescheidenheit Ihrer gewitzten und blitzsauberen „SolusPräsentation“ gütlich untermauernd anbei zu stellen, da wird doch glatt der erste meiner dies vorbereitenden Eingangskommentare einfach so weggebürstet wie ein Nestchen Läuse nach einer längeren Zeit Abwesendheit fern diesbezüglich sicherlich hygienisch intaktakter Zivilisation.
„leicht nachdenklich geworden“
Eldermann
@Lobster Die Liste hätte mich interessiert.
Perr Pitt Allmählich beginne ich etwas hellhörig oder sogar neugierig zu werden.
Wie kann es kommen, dass ein noch so junger – unter Waschzwang womöglich leidender – Mensch wie Tobster derart auffällig in Erscheinung tritt, dass
der Gesellschaft schliesslich nichts anderes übrigbleibt, als ihn kurzerhand einfach wegzusperren?
Ich tippe auf Körperverletzung verknüpft mit Schamhaftigkeit.
Weil jemand T. nicht schnell genug an das einzige Waschbecken einer wahrscheinlich öffentlichen Toilette heranliess, rastete T. aus und schlig den Mann kurzer Hand tot.
Vor Gericht erwähnte der junge Mann aus Schamhaftigkeit nicht seine Krankheit und wurde ohne Berücksichtigung mildernder Umstände zu einer seinem Alter entsprechenden Höchststrafe verdonnert.
Ich habe die Ruhe des Sonntags genutzt, um mich hier ein wenig umzusehen, Herr Herbst. Urwald – so weit das Auge reicht. Auf verschlungenen Pfaden ein Stück gelaufen. Viele Fragen tauchen auf. Darunter: Unter welchen Voraussetzungen schreiben Dschungelbesucher hier mit? Oder halten nur bestimmte Ureinwohner ihre Gedanken fest? Chronisten eines literarischen Lebens?
@Teresa Guten Tag Teresa. Sie haben da eine Stabheuschrecke auf ihrer Schulter. Darf ich sie ihnen vorsichtig abnehmen? Was für ein schönes Tier. Diese Kombination aus Skelett und Leben fasziniert mich immer wieder. Es gab hier einmal mehr von solchem – kombinierten Leben, insgesamt. So würde ich es nennen. Vielleicht, liebe Teresa, stellen Sie Ihre Frage gerade zu einem ungünstigen Zeitpunkt, und auch an in die falsche Richtung. Bedauerlicherweise leidet dieser Dschungel und der in ihm lebenden Arten, die ich schon länger zu einem Gegenstand meine Forschungen gemacht habe, an…wie bluten eigentlich Stab-Heuschrecken?…an einem Wachstumsproblem. Einer Konsistenzschwäche. Es sind hier in letzter Zeit in großem Stil Pestizide zum Einsatz gekommen, dann wurden zumeist nachts Trockenlegungen vorgenommen, das führte an manchen Stellen zur Versteppung. Starke Rodungen hat er auch schon erfahren. Und jüngst hat sich bei mir der Eindruck verstärkt, es sei insgesamt eine Art eingewandert, kräftig, anpassungsfähig und sehr wachstumsfreudig, die in diesem Biotop einen starken Verdrängungskampf eingeleitet hat. Gerade die alteingesessenen Ureinwohner haben schwere Anpassungsbewegungen in dieser Situation zu leisten. Diese neue Art scheint die Kontrolle schon zu großen Teilen übernommen zu haben. Nun, für mich als Naturforscher, kann das kein Anlass zur Wertung geben. Ich weiß, dass Biotope sich verändern. Das ist der Lauf der Dinge. Sehen Sie, ich interessiere mich eigentlich nur für Insekten, wie diese schöne Tier hier. Wo es gestern noch blühte, spross und gedieh, kann morgen schon Wüste starren. Der Dschungel ist da wohl auch keine Ausnahme. Insofern, genießen Sie einfach seinen heutigen Zustand.
Der Dschungeltourist Aber abseits, wer ist`s?
In’s Gebüsch verliert sich sein Pfad,
Hinter ihm schlagen
Die Sträuche zusammen,
Das Gras steht wieder auf,
Die Öde verschlingt ihn…
Liebe Teresa, vorweg: bitte lassen sich sich von solchen wie dem Herrn Lector nicht irritieren, der glaubt, wenn man Hirn ißt, bekäme man eines, oder daß sein Gangliönchen wenigstens um ein Weniges zunimmt; auch nicht von solchen wie den Gebrüdern Zorg, Frau Bischowslinski und anderen, die es sehr ärgert, daß statt dessen Die Dschungel wächst, doch anders, als sie das möchten. Kurz, sie halten sich alle zusammen, weil sie sich in ihrer Gattung irren, für e i n e n Nidhøggr, der an Yggdrasil nagt, werden aber regelmäßig ausgebuddelt und an die Vögel verfüttert, derer es hier ebenfalls manche gibt. Deshalb nun ganz ruhig zu Ihrer Frage:
Nein, es gibt keine Auswahlkriterien für Kommentatoren, mitschreiben darf jede und jeder, sofern man sich an die Regeln zivilisierten Umgangs hält. Daß diese bisweilen gebrochen werden, finde ich nicht tragisch; wenn es allerdings fortgesetzt geschieht – Sie werden gelesen haben, daß ich quasi unentwegt Ziel in ihrer Bizarrerie eigenartiger aber auch bezeichnender Angriffe bin -, wenn es also fortgesetzt geschieht, bin ich mittlerweile dazu übergangen, sie zu löschen oder umzuquartieren oder nur manche zu löschen und solche stehenzulassen, die der Dramaturgie dienen. Eben dies ist der Anstoß für den Unwillen, dem Herr Lector, dauerkauend am Bregen, genauso unentwegten Ausdruck gibt, wobei, anstatt daß es mehr wird, ihm leider, weil er den Mund nicht schließt, immer mal wieder was rausfällt, also vom Gehirn. – Mithin, wer kommentieren möchte, darf das tun; es empfiehlt sich allerdings, ist aber nicht Voraussetzung, sich mit dem Namen, den man gewählt hat, registrieren zu lassen; in letzter Zeit kommt es nämlich vor, daß Kauer und andere Trolle sich an Gastnamen gütlich tun und dann unter fremder Identität kommentieren. Dieses Risiko kann ich niemandem ersparen; sowas muß man selbst verhindern. Durch Registrierung geht das leicht.
Dann gibt es die sogenannten „Beiträger“, Autoren wie >>>> Cellini, >>>> diadorim, >>>> Lampe, >>>> Frau Häusler und andere, die von mir einen Contributorenstatus bekommen haben., das heißt, sie dürfen eigene Beiträge schreiben, die n i c h t notwendigerweise als Kommentare erscheinen. Meist habe ich daran Bedingungen geknüpft, etwa nur in der Rubrik Tagebuch zu schreiben oder nur in der Rubrik Oper usw. Ausnahmen davon gibt es, meist werden sie am Rand des Urwalds per Email abgeklärt. Gerade in der Tagebuch-Rubrik, die insgesamt das werden soll, was ich einmal „chorisches Tagebuch“ nannte, ist es mir wichtig, daß n i c h t nur Künstler darin zu Wort kommen; ich möchte das Tagebuch sehr gern um weitere Mitschreiber erweitern. Es ist in der Entwicklung. Dabei geht es beileibe nicht darum, daß alle meiner Meinung sind, eher im Gegenteil, Sie werden das sicher beim Lesen feststellen; was ich nicht länger ertragen möchte, ist das, was diadorim gestern „Anpisserei“ genannt hat; meine Zeit, und Ihre sicher auch, ist zu wertvoll, als daß man sich mit der Lektüre von solchem Zeug abmühen muß. Schon deshalb muß ich es – wie permantes Predigen der immerselben Litaneien – löschen: es verstopft vielen neuen Lesern den Zugang in Die Dschungel und, so denke ich, soll das auch; das ist die Absicht all der Zorgereien. Wäre dem anders, man bliebe weg und kümmerte sich einfach nicht weiter um Die Dschungel; es ist aber gerade bei ihren Gegnern das Gegenteil der Fall.
Habe ich Ihnen ausreichend Antwort gegeben? Falls nicht, fragen Sie einfach nach. Man erkennt mich unter meinem Namen in Kombination damit, daß ich hier nicht als „Gast“ auftrete. Im übrigen sind Sie gerne eingeladen mitzutun; beachten Sie aber bitte rechts oben den Disclaimer bezüglich der Archive.
Ihr
ANH
http://www.albannikolaiherbst.de
@Hannibal Lector (Gast!) Sie irren sich. Steppen im Dschungel entstehen nur durch Abholzen, oder durch eine über Jahrzehnte andauernde Veränderung der klimatischen Bedingungen, niemals aber durch den vermehrten Wuchs von Unkraut. Gerade die alteingesessenen Ureinwohner haben keine schwere Anpassungsarbeit zu leisten, weil sie aufgrund ihres Wissens um bekannte Wechselwirkungen den Versuch des Verdrängungskampfes, wenn davon überhaupt die Rede sein kann, getrost ignorieren oder sogar nutzen und verwerten können. Das Sie überhaupt von Verdrängungskampf und Übernahme sprechen, irritiert mich ein wenig. Eigentlich sitzen Sie doch über Ihrer wissenschaftlichen Arbeit über dieses Literaturprojekt hier, weshalb Sie dazu in der Lage sein sollten, lediglich zu beobachten…. objektivierender Weise versteht sich. Aber genau das können Sie nicht. Sie hinterlassen seit Monaten vielmehr den Eindruck, daß Sie nicht nur die Butter vom Brot haben wollen, sondern das ganze Brot… hinsichtlich dieses Eindrucks kann ich Ihre Formulierung von Verdrängungskampf und Übernahme verstehen… aber Sie werden es noch erleben, Sie beißen sich entweder die Zähne aus, oder ihr Verdauungsapparat bekommt kontinuierlich Probleme, nämlich Verstopfung. Das Sie es jetzt noch wagen, hier neue Leserinnen und Leser auf die vermeintliche Richtigkeit ihres eigenen Leseverhaltens hinweisen zu müssen, spricht Bände. Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter als über Paul.
Und noch etwas, Doktoren werden hier nicht gebraucht, es gibt hier schon zwei Mediziner.
Guten Abend, Cellini Ja, sie haben Recht, die Sprache der ökologischen und biologischen Klassifizierung von Wandlungsprozessen muss auch überdacht werden. Sie klingt oft sehr kriegerisch. Ich mag diese Worte auch nicht. Aber sie sind nun einmal über uns gekommen. Ich bleibe objektiv. Aber ich muss Sie freundlich korrigieren in dem, was Sie Unkraut in einem Dschungel nannten. Von Unkraut in einem Dschungel dürfte nicht die Rede sein. Diese Bezeichnung von Ihnen stimmt mich nachdenklich. Ich bleibe objektiv. Nur musste ich gegenüber Frau Teresa, die mich zufällig traf, und der ich antwortend behilflich sein wollte auf die Knötchen, Stauungen und Verwachsungen hinweisen, die ich in meiner Eigenschaft als Lector und Dr. med (psych.) in Formulierungen wie „Beiträger“ und „dürfen“ identifiziert hatte. Auch und gerade dann, wenn die Spezies noch ein „sogenannte“ vor die „Beiträger“ setzt, die dann noch in Anführungsstriche gesetzt werden – in Verbindung mit einem „dürfen“ – das den sogenanten „Beiträgern“ den Status einer Bedürftigkeit zuschanzt.
Aber dies hatte ich nur nebenbei bemerkt, weil mir Terese gerade über den Weg gelaufen war.
Das Entdecken der Knötchen und Verwachsungen auf dem eigenen Weg müssen Sie jedem selbst überlassen. Gerade Sie als Wissenschaftler sollten es wissen… jemand anderem die eigenen Erfahrungen aus dem eigenen Blickwinkel entdeckt und gesehen, vorzubeten, lehrt niemals, selbst die Fähigkeit zu erlernen, diese Knötchen und Verwachsungen zu entdecken, aufmerksam darauf zu achten, und somit das Auge und die Schritte der Füße zu schulen. Ganz im Gegenteil…. der andere wird bequem, beginnt sich auf die „An:rufe“ zu verlassen, lernt niemals allein diese Strecke gehen zu können. Wenn Sie es natürlich vorziehen, sich als Streckenführer zu verdingen, bleibt Ihnen das überlassen, aber denken Sie daran, es ist eine ehrenamtliche Tätigkeit. Grundsätzlich aber ist niemand für die Lektionen, die ein anderer selbst lernen muß, zuständig. Sie sollten dem unvoreingenommenen neuen Leser die Möglichkeit lassen, den Weg selbst gehen zu wollen… nur dann lernt er Die Dschungel richtig kennen.
Das so:genannte „Bei:träger“ hat seine Berechtigung, weil hier jeder, der Beiträge schreibt, eben s o genannt wird. Hauptträger der Die Dschungel ist und bleibt ANH… und eines müssen Sie wissen, ich empfinde es tatsächlich als ein „dürfen“… ich darf im Schutz der Die Dschungel hier schreiben, wiewohl ANH derjenige ist, der anfragt, ob man schreiben möchte. Es ist meine Entscheidung dies tun zu wollen, oder nicht. Das Sie sich an dem „dürfen“ so aufhängen, legt die Bedürftigkeit Ihrer Vermutung allzu offen.
Wie in jedem Garten der Erde darf auch in der Die Dschungel von Unkraut die Rede sein, weil es das nun einmal gibt.
ja.. mag sein, mag sein…so ein Ökosystem ist ein komplexer Organismus, und auch ich lerne jeden Tag dazu. Wo sind hier nur die bunten Schmetterlinge?
D a s ist eine wirklich sehr komplexe Antwort an ein komplexes System. Wenn Sie die Schmetterlinge, egal ob Tagfalter oder Nachtfalter, suchen, müssen Sie Ihre Ohren öffnen, man kann sie hören, bevor man sie sieht.
Nun aber noch so dazu gesellt würde ich sagen – aus ökologischen Gründen – wäre die Wotpflanze „Träger“ in ihrer Ausbreitung zu überwachen. Ob als „Beiträger“ oder Träger…Das kann ganz schnell zu einem bösen kaukasischen Riesenhuflatich oder Giftbärenklau werden, der dann alles überwuchert. Und dann hilft nur noch Agent Orange
Sie irren schon wieder. Weder die Wortpflanzen „Träger“, noch „Beiträger“ gehören zu der Kategorie Unkraut. Der Riesenhuflattich und der „Riesen-Bärenklau“ schon, sind aber in anderen Regionen der Erde heimisch. Bei diesen beiden hilft nur noch die Machete… sollten Sie diese beiden entdecken, sind Sie zur Meldung verpflichtet, und denken Sie an Ihre Schutzhandschuhe. Ich geh davon aus, daß Sie als Streckenführer den Vorschriften entsprechend handeln, und wie vereinbart auf Pestizide verzichten, um dem natürlichen Zyklus der Die Dschungel nicht zu schaden.
@ Frau Agent Orange Und das in diesem alltäglichen Arbeitsjournal,- welch ein Armutszeugnis, Frau
Agent Orange, oder eine erhabene Geste, auf Eifersüchteleien mit lockerster Hand
verzichten zu können.
Man muss ja nicht unbedingt jeden Leser haben wollen, mein persönlicher Stolz würde auch nicht mehr als ein paar Tausend zulassen.
spaziergängerisch… nebenbei ein Lied trällernd. An einer Blume riechend.
Unter den Füssen knacken die Ästchen.
Ach, Herr Lector, jetzt wollt ich Ihnen verspätet zwar auf Ihren Kommentar zwitschern, da find ich ihn schon nicht mehr. Haben SIE gelöscht?
Guten Tag Terpsichore. Sie treffen mich mit ihrer Frage in einem etwas betrübten Zustand. Ich war gerade
auf der Suche nach Amourodes und Cherolasia. Sie kommen auch in trockenen Gegenden vor, sind aber sehr anpassungsfähig. Zwei Arten, die das florentinische
Zooologicum von Garibaldi noch erwähnt hat. Sie leben manchmal in scheinbarer Symbiose oder wenigstens in Nachbarschaft. Nun dachte ich, dass hier vielleicht noch einige Exemplare aufindbar wären. Ich wollte Sie ein wenig studieren, dabei aber in ihrem Biotop belassen. Nun ja, wie es scheint, ist hier gestern wieder einiges vor sich gegangen – und nun finde ich noch nicht mal ein einziges Larvengehäuse. Eben dachte ich, ich hätte einen Entdeckt, aber es war nur ein simpler Scarabäus.
Oh, ich muss wohl eingenickt sein – am Sonntag, als ich eine Ecke dieses Dschungels durchstreifte. Die vielen Eindrücke hier, sie haben mich ein wenig erschöpft. Oder lag es an den Beeren, die ich unter einigen Mooshügeln fand? Schwarze Beeren, von denen ich naschte. Daher „Danke“ @Mr. Lector, dass Sie mich von diesem Ungeziefer befreit haben.
Vielen Dank auch Ihnen, @ werter Herr Herbst, der Sie mich einladen, hier ein wenig mitzuschreiben. Ich erwäge, dies zu tun. Allerdings: Noch immer ist alles ein wenig fremd für mich. Das Klima hier bei Ihnen für mich ungewohnt. Ich will nicht sagen rauh. Das wäre der falsche Ausdruck meines Eindrucks. Zumal ich aus meinem Urwald (ja,ja, Sie haben schon richtig gelesen, doch dazu nachher ein wenig mehr) an einen sehr rauhen Wind gewohnt bin, der aus östlicher Richtung herein bläst. Vor allem zu dieser Jahreszeit sind seine Böen manchmal wie feine Nadelstiche auf der Haut, insbesondere wenn sich mit dem Wind feinster Schneeregen mischt.
Eine Zeit lang habe ich über die Waldgeister jenes Urwaldgebietes geschrieben. Dort gibt es derer gute, aber auch solche, die mit Ureinwohnern, v.a. Fremden und Besuchern jener Gegend ihren Schabernack treiben. Zu manchen Zeiten ist das besonders schlimm. Ein bisschen erinnert mich dieser Dschungel hier an den (m)einen, der mir viele Jahre Heimat war und wieder ist (und das ist jetzt nicht ironisch oder witzig gemeint, sondern das schreibe ich ganz ernsthaft). Immer noch entdecke ich in „meinem“ Wald, im Unterholz, oftmals zwischen den Wurzeln verborgen oder von einem Farn verdeckt, neue Geschöpfe. Wesen, die – jedes auf seine Weise – liebenswert und lebenswürdig sind: grawitzig-vorlaute, aber auch scheue Wesen des Hochwaldes. Gerade letztere machen den Reiz dieser Waldregion aus. Sie zu entdecken und zu beobachten, sich ihnen (an) zu nähern, ist (m)eine Lebensaufgabe, der ich mal mit mehr, mal mit weniger Intensität nachgehe. Was auch an der Jahreszeit liegt.
Nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“ kann selbige sich großflächig nach ihren ureigenen Gesetzen zu einer einzigartigen grenzenlosen Waldwildnis entwickeln und für den Besucher erlebbar werden. Doch ich will Sie oder andere nicht damit langweilen, gilt es für mich, hier noch so viel Neues zu bestaunen.
Deshalb bin ich sehr neugierig, die Lebewesen Ihres Dschungels zu entdecken, lieber Herr Herbst (oder doch werter ? Ach, ich tue mich noch schwer damit, was die richtige Form der Anrede hier bei Ihnen sein mag!?) – Ihre Hinweise über einige wenige von diesen, wie mir scheint, recht exotischen, hilft mir hoffentlich, jene ein wenig zu unterscheiden, solange ich hier noch neu und fremd bin.
Im Moment sehen v.a. die vielen Pflanzen recht fremdartig für mich aus, nicht wissend, ist das Unkraut oder doch ein literarisch Gewächs.
Auf einem Lehrpfad, auf dem ich in Marbachs literarischen Katakomben nach Informationen für das Umschreiben eines Gedichts in eine dramatische Kurzgeschichte suchte, stieß ich auf Ihre Dschungel-Anderswelt, Herr Herbst. Mittlerweile finde ich diese so faszinierend, dass ich meine eigentliche Aufgabe, ein berühmtes Gedicht Heine`s um zu schreiben, ganz vernachlässigt habe. Ich bin eben leicht ablenkbar. Jedoch bleiben mir noch ein paar Tage, um mich dieser zu widmen. Daher eine (erneute unbedarfte) Frage: Haben Sie hier eine Rubrik, ein Kapitel, ein Stichwort, unter dem ich mich mit einigen Dschungel-Welt´lern (wenn ich das so formulieren darf?) dazu austauschen kann? Naja, ich möchte jedoch niemand damit langweilen. Es ist daher kein Problem für mich, wenn Sie sagen: „Werte Dame, das ist hier nicht der richtige Ort.“
So… nun habe ich beinahe ein wenig zu viel für einen Kommentar geschrieben, ich werde noch ein bisschen umher flanieren, neugierig darauf, wer oder was mir begegnen wird.
Es grüßt herzlich Teresa
„ein berühmtes Gedicht Heine`s um zu schreiben“ hab‘ mal das gesamte lyrische intermezzo umgeschrieben, bloß die reime beibehaltend. das interessierte mich nun doch. >>> lyrisches intermezzo (mit vorgeschriebenen endreimen). gruß von herrn lampe.
Vielen Dank, Herr Lampe und Parallalie, für den inspirierenden Link, habe mich ein wenig in Parallalies´ lyrisches Intermezzo eingelesen. Ihre poetischen Zeilen gefallen mir sehr gut. Ein herzlicher Gruß Teresa
Lorelei @to whom it may concern
Nachdem ich nächtens das lyrische Intermezzo von parallalie las, beschäftigte mich Heine`s Ballade „Die Lorelei“ wieder. Ich schrieb ja gestern, dass ich sie in eine dramatische Kurzgeschichte(KG) umzuwandeln habe. Daher freue ich mich über ernsthafte Hinweise von jenen Dschungel-Bewohnern oder Lesern, die das interessiert, die anderen können ja weiter klicken.
Kurz zum Hintergrund: Es gibt eine Vielzahl von Lorelei-Gedichten, die bekanntesten (der letzten beiden Jahrhunderte) stammen von Brentano, Eichendorff, Kästner und eines von Rose Ausländer. Sie alle kommunizieren intertextuell miteinander und greifen das jeweilige Grundmotiv, jeweils gegenwartsbezogen, wieder auf.
Ich überlege nun WIE ich diese Lorelei „gegenwartsbezogen“ in eine DRAMATISCHE KG umwandle, die Betonung liegt auf dramatisch. Was das Motiv betrifft, möchte ich bei der Liebes-Geschichte bleiben. Ich skizziere kurz das Gerüst (von einem Plot möchte ich noch nicht sprechen, es erscheint mir alles noch ein wenig „dünn“):
Loree Laii – verkörpert durch eine junge Araberin (vielleicht auch Ost-Anatolin), jedenfalls mit hüftlangem, pechschwarzen Haar – muss ihren Vater, einen reichen Handelskaufmann aus Saudiarabien (oder der Türkei) nach München begleiten. Vater handelt mit orientalischen Antiquitäten (vielleicht auch Teppichen) und hat tagsüber in dem entsprechenden Auktionshaus am Viktualienmarkt(VM) zu tun. Er wacht stets sehr eifersüchtig über seine Tochter(daher hat er sie mitgenommen), und sperrt sie tagsüber in ein Zimmer im 2. Stock des Auktionshauses ein, von dort hat sie einen wunderbaren Blick über den VM. Loree Laii (Name müßte ich natürlich ins Arabische umwandeln, klar) sitzt aus Langeweile am Fenster und kämmt morgens stundenlang ihr Haar, wenn nicht gerade „Shopping“ angesagt ist. Shopping heißt, diverse Designerinnen dürfen einmal am Tag eine Stunde(nachmittags) in jenem Zimmer präsentieren. Loree Laii kauft, was ihr gefällt (Papa hat`s ja). Nach drei Tagen, an denen jeden Morgen dasselbe Kämmritual ablief, hat sich unter den Marktfrauen die Kunde von der schönen Orientalin verbreitet (läßt sich in der KG durch wunderbare Dialoge ausschmücken). Dies lockt die jungen Gemüsehändler an. Immer dann – just in dem Augenblick – wenn der Schein der Morgensonne, die hinter den Münchner Dächern emporsteigt, ihr Haar berührt, blendet ein gleißender Lichtstrahl das Auge des Betrachters, so dass jeden Mann, der sie zum falschen Augenblick ansieht, eine unheilbare Augenkrankheit befällt (da muss ich natürlich noch recherchieren, WELCHE). Bis EINER hinschaut, der sich nicht blenden lässt, und dann mit einer List, alles daran setzt, ihr Herz zu erober: Einem jungen Spargelbauern aus Schrobenhausen gelingt das schier unmögliche, er bekommt – verkleidet als junge Spargelbäuerin – Zutritt zur nachmittäglichen Shoppingrunde… Loree Laii erkennt in IHM den Mann ihrer Träume und verliebt sich in ihn. Fortan kommt er – verkleidet – jeden Nachmittag, um seine Spargelvariationen zu kredenzen. Sechs Tage geht dies gut, bis am siebten der Vater aufkreuzt, (weil er vor dem Abschluss erfolgreicher Geschäfte stehend einen Tee mit seiner Tochter trinken wollte)…. Er erkennt die List und verstösst seine Tochter…. Bzw. stößt sie mit einem Schrei „Undankbares Geschöpf, fortan mögest du in der Hölle schmoren“ aus dem Fenster (wobei es noch dahin gestellt sei, ob das dann ein Unfall oder ein Verbrechen wird).
Hmmmm….. dramatisch genug? Oder zu dünn? Trägt das als dramatische Lorelei-Kurzgeschichte? fragt sich grübelnd Teresa, sich umschauend, ob eine/r etwas dazu sagen mag!? Im Moment schläft alles noch…. Aber vielleicht später mal….
Es grüßt bis dahin Teresa
@ teresa; drei fragen haben sich mit gestellt, während ich Ihr handlungsgerüst las. zunächst aber: was verstehen Sie unter einer „dramatischen“ kurzgeschichte? inwiefern dramatisch? dreiecksschema; spannungsbogen; dialogische durchführung? oder wie?
meine fragen sind:
1) warum ausgerechnet münchen? wo ich allenfalls ein paar donauweibchen assoziiere, die sich querab in die isar verschwommen haben. und warum der viktualienmarkt als rhein-ersatz?
2) spragelvariationen? im ernst der symbolik? damit könnten Sie eine parodie (im modernen sinne) der loreley bestücken. aber das haben Sie ja nicht vor, oder?
3) wenn Sie schon den sturz der loreley umsetzen wollen (was ich grundsätzlich unterstütze): warum dann als „verstoßen“ durch den saudischen vater? nur um des gegenwartsbezuges willen? ursprünglich war es ja selbstmord. gewissermaßen ist es die qualität der loreley (brentanos), daß ihr – im gegensatz zu melusine, undine und der seejungfrau – keiner beikommen kann mit ausnahme ihrer selbst. diese „stärke“ schwächen Sie bedeutsam durch ihren schluß.
es sind nur fragen. bitte sie nicht als destruktive kritik aufzufassen. normalerweise „berate“ ich auch nicht, aber in mulieribus aquaticis konnte ich mich einmal nicht zurückhalten.
@terese – VM warum ereignen sich nicht übertrieben viele verkehrsunfälle ( ein streifenbeamter z.b. wird von einem gemüsetransporter erfasst und kommt zu tode ), wenn lo.l.e Y zum fenster heraussieht, – womöglich infarktiert auf der gegenüber leigenden seite des platzes ein mann mit fernglas, – vielleicht entstehen noch aus geringfügigsten anlässen schlägereien auf dem markt ( es wird falsch abgewogen, kleingeld zurückgegeben usw ).
@Teresa Guten Morgen Theresa. Das hört sich für mich, so nach erstem synaptischen Erwägungen wie das erzählerische Skelett eines locker gebundenen Versdrama an. (VD)
Ich würde hier einfach vorschlagend einen Eingang gestalten.
Ein Cherub singt:
Seht, Mercedes, ein Kombi, geschmiegt an thrakischer Straße Europas,
auf Füßen, Achtzehn Zoll, das Heck beschwert von edler Last und voll
mit Teppichen, teilt und pflügt er Staub, ein Schiff in braunem Flusse
Doch schwerer noch als alle Ware wiegt im Fond das Haar der Loore Lai.
Das wäre mein Vorschlag, so für den Anfang….als Synopsis.
seht mercedes benz ein kombi,
geschmiegt an thrakschem, weitumgrünten meer
auf füssen 18 zoll, das heck beschwert
von edler last und voll von seide
teilt und pflügt er strassenstaub !
ein schiff durch trocken braune wirbel
doch schwerer noch als all das wiegt
im fond
das haar der lore laii
2. und letzter versuch – zu popelig ich weiss seht mercedes benz ein kombi,
geschmiegt an thrakschem, weitumgrünten meer
auf füssen 18 zoll, das heck beschwert
von edler last und voll von seide
teilt und pflügt er strassenstaub !
ein schiff durch trocken braune wirbel !
doch schwerer noch
als all das wiegt
im fond
das haar der lore laii
horch, einaudi spielt!
ich würde vielleicht noch so variieren: Seht, Mercedes, Baujahr 84, T-Modell, (der Kombi)
mit Reifen (18 Zoll) auf thrak’scher Straße Europas,
das Heck gedrückt von edler Last und voll mit Teppichen,
teilt und pflügt er Staub, ein Schiff in ocker Meeren.
Doch schwarzer noch als all die Ware wogt
im Fond das Haar der Loore Laii. (Baujahr 78)
die teppiche würdens bringen, meiner meinung nach.
und fürchtet euch nicht, darum kanns ja nur beim schreiben gehen.
ja, irgendwie braucht es die Teppiche – so als Metapher genau zwischen Erdung und Fliegen.
im wagen… Seit Stunden unterwegs, nont stop, den Händlervater drängt’s zu Eile,
dringt jetzt, vor München, stark der Hunger in die Tochter ein.
Ein Riegel MARS, gefunden in der Seitentasche, hilft dem ab.
Ungeteilt und schnell verschlungen, macht das Teil ihr süsse Lippen.
mist, ich krieg hunger, halt mal an, muss kotzen.
Der Vater bremst und stoppt den Wagen.
Sie steigt aus, entleert den Magen.
kontur der vers im stand gewinnt
beschleunigung mit gegenwind
und… wieder sitzt sie drin, noch schöner jetzt, noch blasser.
Der Vater lauscht:
Ein Kotz-Geräusch? Nein, war nur der Anlasser.
tanken tanken tanken
andreaskreuz, dann schranken
so ich denk das war erstmal gut vorgelegt. Werde mich unterdessen mal wieder um Amourodes und Cherolasia kümmern
was soll denn dees in alla weyt herr lecter, herr ja – woos ?
etzert sinds no nett a moll in minga ankemma und scho ziangs iehrn schwanz eini ?
jo mai, sua hobby mer dees fast gedacht dass des net über a madelkotzerei nausgenna ko
wenns no nett a moll derwähnt hamm, dassenna ann kitzbühel vorbeigfoarn woarn.
a geh eztert mogi nimma, jo pfierts euch da drohm in euerm berlin abba unnern viktualienmarkt in euer my laii neizudu, naa, a geh, naa …
ich geh aushäusig noch ein bisschen loslesen. innhäusig hab ich gerade angst.
münchen ist gar nicht soo schlimm.
Danke für die Beiträge – v.a. die ernst gemeinten @cane (erste Kommentierung): Ihre Anregung scheint mir genial für eine filmische Umsetzung (also, wenn ich jetzt ein Drehbuch zu schreiben hätte… ich sehe all dies vor mir). Als KG sind mir Unfälle …hmmm…. ein wenig zu profan…. Wenn, dann müßte es mehr wie eine Verkettung von Ereignissen sein und das ist mir dann ein bisserl zu anstrengend zu schreiben bzw. für eine Kurzgeschichte doch zu komplex. Wenn ich ehrlich bin, da müßte ich mir zu viele „wenn….dann“-Konditionen ausdenken. Im Film fände ich`s genial.
Für die KG bevorzuge ich eine simple Story, die ich dann mit Worten ausschmücke. Ich möchte nicht ins Klischee abrutschen (daher habe ich den Ostanatolien-Türkei-Bezug schon aus meinem Gedächtnis gestrichen und bleibe bei Saudiarabien).
@Aikmaier:
Ihre Fragen sind alles andere als „destruktiv“ – und sie treffen den Nagel auf den Kopf, wenn sie fragen, WAS ich unter einer „dramatischen KG“ verstehe. „Ähem“ – das ist wohl der casus cnactus, mit dem ich mich sehr schwer tue und auseinander zu setzen habe; denn eine Dreiecksgeschichte ist mir zu simpel. Daher habe ich sie auch nicht angedacht. Ich glaube, beim jetzigen Handlungsgerüst, kann die Dramatik nur durch den entsprechenden Spannungsbogen herbei geschrieben werden! Die KG zur Lorelei, die I C H im Sinn habe (äh – siehe Handlungsgerüst), zielt auf eine lineare, straffe und bewusste Komposition der Handlung hin auf eine unausweichliche und überraschende Lösung. Mein in sich (hoffentlich) gerundetes Geschehen soll im entscheidenden Moment (siebter Tag) sich mit unvermuteter Pointe (Sturz aus dem Fenster) auf engstem Raum zusammen drängen. Und da frage ich mich eben, T R Ä G T DAS, was ich mir bisher als Gerüst überlegt habe? Hmmm… vermutlich müßte ich jetzt in der Sekunde mit dem Schreiben (entlang des Hdlgsgerüsts) beginnen, um das herauszufinden!?
Noch zu Ihren drei Fragen, die – wie gesagt – für mich sehr überlegenswert sind:
Ad1)
München habe ich gewählt, weil ich die Location, das Treiben auf dem Markt sehr gut kenne. Und mir dies den Einstieg in die Geschichte und die Einbettung der Handlung erleichtert. Die „Wohlbehütete“ Orientalin möchte ich bewusst mit der Normalität des bäuerlichen Alltags konfrontieren. Ich dachte ursprünglich, vielleicht könnte in diesem Gegensatz die Dramatik liegen!? Denn Loree Laii und der Spargelbauer (ich könnte ihm ja einen sehr altbayerischen Vornamen geben, aber dann rutsche ich wohl wirklich in die Parodie oder ins Klischee ab!?) sollen beim „shopping“ alleine sein und dann könnte sich ja (weil Bauer ist ein moderner, der Englisch kann) zwischen ihm und ihr ein Gespräch auch über archaische Hintergründe (sie entstammt einem alten Geschlecht mit entsprechenden Wasserrechten) unterhalten….
Ad2)
JA, ich bin mir über die „zotige“ Symbolik im Klaren, sie ließe sich exzellent verwerten, doch das will ich zunächst nicht. Auch wenn bei der Besprechung meines Bauern, das sicher zur Sprache kommen wird. Das Ganze ist ja eine „Übungsaufgabe“, also will ich lieber seriös schreiben.
Ad3)
JA, das Denkmal soll stürzen! DAS bleibt so. Das ist mein Gegenwartsbezug. In der heutigen Zeit, begeht doch keine junge Frau mehr Selbstmord (und stürzt sich vom Felsen), nur weil sie ihren Traumboy nicht kriegt. Wenn alle-Register-ziehen nicht fruchtet, werden eben wochenlang ganze Bettlaken voll geheult, aber dann kommen die Freundinnen vorbei, ziehen einen hinaus ins Leben und dasselbe geht weiter. Bis der nächste Traumtyp kommt.
JEDOCH IHR EINWAND ist berechtigt, liebe/r Aikmaier… „warum soll der Vater sie verstossen“…. Das ist wirklich unlogisch und spricht gegen ein Verbrechen. Dann bleibe ich beim Unfall, das wirkt besser! Passt wohl besser als „unvermutete Pointe“. Und die Moral von der Geschicht´: Was einem lieb und teuer ist, ist zuhause doch am besten aufgehoben…..statt es (sie) im goldenen Käfig mit zu schleppen.
@cane und Mr. Lector: Achja… es liest sich so leicht in Versform… vielleicht ist eine dramatische KG einfach zu schwer!? NUR: am Handlungsort München ist der „Mercedes“ tabu, da geht nur eine Edelkarrosse von BMW. … und wenn… bitte… dann ein Geländewagen, kein Kombi… Papa hat aus Saudiland seinen Geländewagen im Privatjet mitgebracht, denn alles was ihm lieb und teuer ist, lässt er auf Europareisen niemals allein zuhause.
@diadorim: Der Satz gefällt mir; darf ich ihn in die KG mit einbauen – evt. als wiederkehrendes Element – beim Shopping oder von einer der Marktfrauen, die eigentlich Musikwissenschaften studiert und frühmorgens vor der Uni auf dem VM jobbt.
Ich seh schon, ich bekomme durch Sie alle so viele Anregungen, dass es schwer für mich wird, mich nur auf eine dramatische KG zu beschränken.
Mal sehen… jetzt will ich mal diese Anregungen den Nachmittag über „setzen“ lassen.
Ein großes DANKE SCHÖN Ihnen allen und virtuell schicke ich Ihnen ein paar leckere „Auszog`ne“ rüber (das sind die fettgebackenen Hefe-Teilchen mit der Delle in der Mitte, knusprig braun frittiert, bestäubt mit Puderzucker, die man zu dieser Stunde warm zu einem „Hef´n“ Kaffee isst. So richtig bayerisch-original auch nur am Viktualienmarkt erhältlich – außer in einem der vielen Dörfer am Rande der bajuwarischen Welt).
Fröhliche Grüße Teresa
P.S.: Sehr fröhlich, weil „I hob mi üba eiane variant`n ab kuaz nach oans sauguad amüsiat“ …. Aba…omai…omai… I glaub´ I sollt`eana an boarisch kuass o´biet´n 😉
@ teresa na – mal von dem trouble auf dem VM abgesehen – verstehe, so was wird schnell zur klamotte insofern man das nicht wirklich ganz ganz fein auszirkelt – jedoch :
ein ganzer platz – geblendet von der schönheit einer frau, tagelang & aufs äusserste, und am KG-ende ( vorgeschlagen ) setzt der papa ( sie haben das exakt beschrieben, bmw / privatjet / lieb und teuer ) seine tochter in den jet und die ffft geschichte ist vorbei – was bleibt ist ein alltag, „der noch nie so schal und grau war selbst bei widrigstem wetter nicht … – und doch war es einer der sonnigsten tage mitten im juni gewesen“ verzeihen sie das abgeschmackte pathos des in die „“ gesetzten halbsatzes.
Ja, Teresa, ich würde ihnen zu Versen raten, oder sogar zu einem leichten Libretto. Die Anlage spielt mit einem zdf-tauglichen Plot, das macht die story operntauglich, also er hat von der Anlage her eine beschwingte Note, so etwas leicht proseccohaft unernstes, das man eigentlich garnicht „ernsthaft“ erzählen kann. Allein die Vorstellung, dass eine reiche Orientalin als Tochter eines reichen Orientalen auch noch als sehr schöne Frau beschrieben wird, und der münchner Bauer dann englisch spricht, wie soll so etwas ohne proseccolaune beschrieben werden?
Ich könnte mir das als Opernstoff gut vorstellen.
man könnte – verzeihen sie mir bitte die nun 2 werdenden posts, teresa – würde man collagierend verfahren, exakt formulierte polizeiberichte in die handlung montieren – was ausschliesslich den trouble ( unfälle, konflikte, kollabierungen etc ) anbelangt.
demgegenüber genau gegenteiliges – gespräche voller bewunderungen für die frau auf dem platz – & dazwischen eingebettet die story mit dem spargelbauern, der aber genauso schnell wieder verschwindet wie er kam – also eine völlig nüchterne erzählung in der erzählung ohne letztliche ( gefühlsdramatik )dramatik, so : schnitt und tschüss.
sorry ich war bloss ein wenig am mitdenken jetzt.
also ihre Korrekturen einarbeitend Riem, in München, Flugsteig, Ankunft Nummer drei sechs neun,
senkt Klappe sich hernieder und heraus fährt Maybach, Papi,
also Vater, und sein goldnes Äuglein, Tochter, heißt Sulaila, schöner
als zwei Scheinwerfer, strahlend das Gesicht wie eine Xenonlampe.
klar, man kann in Wirklichkeit nicht einfach so aus einem Flugzeug rausfahren,
aber hier kann man mal dichterische Freiheit walten lassen. Das wär jetzt so der Auftakt…denke ich mal. dann geht’s in die Innenstadt.
@Teresa Wenn Sie noch weiteren fachlich qualifizierten Rat bnötigen, ersuchen Sie doch bei ANH (über das Kontaktformular) um eine Erlaubnis, sich diesen >>> beim virtuellen Seminar der Uni Heidelberg einholen zu können. So weit ich weiß, schreiben dort nicht nur Studenten der Uni.
@ teresa danke fürs lesen. ich glaub‘ aber doch, daß Ihre ‚klischees‘ in der geplanten umarbeitung ihre zusammenhänge haben. ich weiß nicht, was soll es bedeuten. an der wand hängt mit gegenüber: ein roter lollipop, halb in rote lippen gesteckt. die augen schauen über einen herzförmigen brillenrand einen an. lolita-filmplakat. dort muß eine mutter dran glauben. scheinbar muß immer wer dran glauben. wie auch immer. kommt drauf an, was am ende dabei raus kommt.
@alle
Ohhhh – einige sprühen hier regelrecht vor lauter phantasievollen Ideen.
Das macht richtig Laune!
@Cane: Ihre Anregung(en) von 17:11 Uhr sind sehr reizvoll und inspirieren mich sogleich – zu einem Theaterstück – da würde Ihr Vorschlag mit den Collagen sehr gut passen. Die Polizeiberichte werden aus dem Off eingespielt oder von einem Schauspieler, der den Polizisten spielt, aus dem Orchestergraben heraus mit monotoner Stimme rezitiert. Ahhhh…. ich sehe die Bühne vor mir…. Und in die Marktszene (Auftritt der tanzenden Marktfrauen) schwebt von oben ein Muezzin herab, der die Headlines der Münchner Abendzeitung(AZ) singt….. Diese Idee werde ich mal im Hinterkopf behalten….Und für den Spargelbauern – ja, fürwahr das wäre die Erzählung in der Erzählung – also da braucht es doch etwas Besonderes, das darf „tschuldigung, liebe/r Cane“ nicht gewöhnlich, nicht zu nüchtern sein. Außerdem bin ich das meinen beiden Hauptfiguren schuldig…“grübel“ sollte er der Held oder vielleicht eher ein Antiheld sein!?….. Also wenn ich noch ein Theaterstück daraus entwickle, muss ich das mit der Erzählung in der Erzählung gut überdenken. Wie schrieben Sie so schön: Das gilt es „ganz ganz fein aus(zu)zirkeln“. Wie wahr! Es soll ja kein Klamauk und keine Klamotte werden. Gerade weil vor dem bajuwarischen Hintergrund der Schritt zum Komödienstadel nicht weit scheint.
@Hannibal
Es wäre sicher ein Leichtes für mich, anstelle einer dramatischen KG eine heitere Kalendergeschichte (für das Film-Genre à la Kir Royal) zu ersinnen. Ein Libretto? „My goodness!“ Das wäre sicher für manch eine/n andere/n hier ein Leichtes. Dazu fühle ich mich nicht berufen. Es freut mich, wenn Sie in meinem Grundgerüst die Anlage dafür erkennen. Wer weiß, vielleicht mag es jemand hier als Opernstoff aufgreifen –Sie vielleicht?
@Mr. Lector: Ohja… der Maybach IST passend! Der Name „Suleila“ (statt Lorelei) kommt auf meine Namens-Brainstorming-Liste. Allerdings Riem is nich mehr. Schon lange alles draußen im Erdinger Moos.
@Cellini
Ohhhh….errötend…. Sie meinen wirklich…. ich sollte….ich dürfte….mich an ihn wenden…!? Jedenfalls: Danke Danke für diesen Tipp!
Zuguterletzt auch nochmal @parallalie: Ja, der Kreis wird sich erst mit dem Schreiben schließen. Ich hoffe nur, meine Figuren entwickeln nicht zu sehr ihr Eigenleben und klettern aus meinem Handlungsgerüst.
Ihnen allen lieben Dank sendet Teresa
@ teresa klingt echt gut so auf die schnell. unergriffen/ergriffen, naja – sofort weitergegeben
sone art feeling – nun sie stehen in begrif sich die hosen anzutiehen, so aud dem bauch heraus hinzuformuliert – entschuldigen sie bitte diese selbstreflexive form.
wo isst denn meine idee geblieben ? -das nach POLYnesien zu BEAMEN aus der perspektive des (potzen)KOB’s –
danke traudl für den netten abend.
@cane Merci – für Ihr neuerliches Feedback. „So aus dem Bauch raus“ würde ich selber sagen, dass mir die weitere Ausstattung eines Theaterstücks – bei diesem Stoff – sicher mehr liegt wie eine KG. „Seuuufzzz“ -aber es hilft halt nix, werde mich mal in Schreibklausur begeben – sensibilisiert durch all die Anregungen – und schauen, wohin die KG sich schreibt. 😉
nochmal zum Theaterstück : Cane, als ich gestern bei frühlingshaften – gefühlten 18 Grad – in der „südlichen“ Mittagssonne meinen ersten Moccachino im Freien genoss, sah ich neue Szenen auf der Theaterbühne auferstehen… und spontan hatte ich die Idee von einem sog. „Singspiel“ (ernsthaft!), und wüßte auch schon mit welchen Musikern sich das umsetzen ließe… vielleicht ist das Lorelei-Motiv nur der Anlass und das tragende, das wirkliche Motiv ein ganz anderes… die orientalische Schöne und der Bauernbursch dann gar nicht mehr die Hauptfiguren…. ich dachte, dass das Marktvolk, die Marktfrauen die Hauptfiguren sein könnten. Jedoch: Läßt sich eine ganze Personengruppe zu einer einzigen Hauptfigur verdichten?
Liebe/r Cane, Sie sehen, es ließen sich die Fäden, die Sie mir zuwarfen, weiter „spinnen“.
Doch…“wat mut dat mut“… will sagen… ich muss jetzt an die KG ran (morgen ist Abgabe).
Wünsche einen guten Wochenausklang und hoffe, dass wir bald mal wieder von Herrn Herbst und anderen hier lesen. Mit sonnigen Grüßen Teresa
@Teresa. Ich melde mich ganz sicher wieder auch ausführlich, aber bin momentan mit >>>> Veranstaltung und >>>> Seminar gebunden. Und mit einer großen Replik.
@teresa vielleicht sollte man so ein singspiel direkt aus der requisite oder weitergehend aus bühnenbildern entwickeln, so eine ultraverdichtung wirkt auf mich erst einmal „maschinell“ – zumal und noch weitergemutmasst von loreley und dem bauern wohl nur noch ein wohl überdimensioniertes fenster im auktionshaus übrigbleibt durch was man womöglich noch jenen teil der story ( loreley / bauer / vater ) wahrnehmen kann.
muezzin und AZ, vielleicht verkündet auch nur stattdessen ein schauspieler in gaddafi-look den dschihad gegen die schweiz – wie wohl gestern der fall, hm irgendwie tagesaktuell eingeschobene realsatire, naja.
@Herbst Ach, wie schade, dass ich die Seminarankündigung nicht mitbekommen hatte; vielleicht gibt es so etwas mal irgendwann wieder!? Jedenfalls wünsche ich Ihnen, lieber Herr Herbst, einen interessanten Teilnehmerkreis und spannende Diskussionen an den nächsten beiden Seminartagen.
@cane Das mit dem überdimensionierten Fenster kann ich mir auch gut vorstellen! Anso ste hatte ich eher ein sehr minimalistisches Bühnenbild im Sinn, um das Publikum ganz auf das Geschehen und das gesprochene Wort zu konzentrieren. Möglichst wenig Ablenkung zuzulassen. Damit die Akzente (die durch die Überraschungseffekte – wie Rezitation – AZ-Muezzin-Gesang etc gesetzt werden) wie Nackenschläge wirken bzw. -verzeihen Sie den Ausdruck – richtige Knaller fürs Publikum sind. Ja, ja – es ließe sich durch Kostüme dann auch entsprechende Wirkung erzielen… Kostüme als Wirkungsverstärker. Dies noch schnell geschrieben- bevor mir die Augen zuklappen.
@Teresa zum Seminar. Dank Ihnen. Ich werde >>>> wie eben von dem Seminar erzählen, weitererzählen. Vielleicht machen Sie dort dann noch mit. Es wäre aber, falls Sie noch wollen und können, nichts dagegen einzuwenden, stießen Sie noch persönlich dazu. Die Adresse finden Sie >>>> dort.
dann geht’s so weiter: Morgens um Acht, da Sulaila die Alpen öffnete,
wogten die Berge der Marktfrauen schon.
Summen des Marktes eindrang durch’s Fenster
Doch riesiger Schnurrbar verstellte die Tür.
der platz ( bühne, VM ) könnte auf der untersten ebene – dem marktgeschehen also – seitlich und im hintergrund von einem polizeibus, einem rettungswagen und einem feuerwehrauto geradezu „allegorisch“ umsäumt sein, was allerdings eine recht grosse bühne voraussetzte.
besser wäre es, videos vorzufertigen, in denen trickfilmartig mit spielzeugautos und legofiguren im sogesehen miniaturformat, oder einem etwas grösseren format mit entsprechend grösseren spielzeugartikeln – betreffende polizei- oder sanitäter- oder feuerwehreinsätze nach- bzw. vorgezeichnet wären und bei bedarf zum geschehen dazugebeamt würden, – hiermit verknüpft dann aber eine wirklich BEDROHLICHE polizeikommandantenSZIMME zwecks kommentiereng dessem aus dem off oder einer einsehbaren randposition via actor….
eine wilde, völlig befremdlich-komisch wirkende verfolgungsjagd betreffender drei spielzeugautos durch das alpenvorland könnte
die methode jenes teils eines möglichen weiteren beamens einleiten.
nun wäre es aber an der zeit, hier textlich das hauptaugenmerk auf das marktgeschehen im adorierenden mainmode zu fokussieren und daraufhin den stil
dieses trouble-reportings jenem markttreiben subtilst anpassen, von dort aus dann weitergesponnen – nehm ich mal an -, würde sich stilistisch etwas von „reinen“ polizeiberichten doch etwas angeschliffen oder auf was immer auch ersteinmal reduziert abheben müssen …
( mal noch so lax rangehängt das )
hey leute, high ! einstrassenmusiker mit e-gitarre und kleinem amp flippt aus, macht den fuzz an und spielt ein paar wirklich leidenschaftlich-böse, zielmich verstimmt wirkende und unrhythmisch daherkommende riffs, wird gleich ohne viel aufhebens mit einem tritt in den arsch von den ordnungshütern vom platz ins off gekickt und 30 takte später
ist das orchester elektrifiert, sprich kommt aus dem orchestergraben voll der dröhnsound, allerdings dann etwas zackig-akkurater, aber brachial.
ne ?
ab da an sollten – dazu synchron – die weiblichen stimmen des gemischten chor’s anfangen sirenenartig aufdonnernd loszulegen und der spargelbauer kommt ins spiel, ganz harmlos ersteinmal …
( naja womöglich ein wenig grell so auf die schnelle noch dazugepackt das )
der Blumen Seppl und die Stangel
Bäckers Liesel, Käse-Wrangel..
kurz, die ganze Bayerei,
voll verstrahlt von Lore Laii
die stelle mit der pauke ! besoffener paukist wird via lifecam auf den mainscreen gebeamt,er kloppt vier dusselige dumpfe schläge, wird kurz geohrwatschelt ( ein klatscher ) und danach von zwei bestrapsten krankenschwestern wechgezerrt.
laii entblösst zum ersten mal ihren bh.
quote ! zwei oder drei stripper aka chippendales entblössen sich, auf der bühne oder gebeamt via lifecam aus dem foyer.
( spargelbauer hm wird womöglich zusätzlich deutlich heiss, poliert seinen schönsten spargel während er zu laii hochstarrt )
auf der bühne erscheint dann ein transparentauswickelndes Pärchen, so als Störer auf das transparent werden abwechselnd zitate gebeamt, als Untertitel-Demo, ausserdem wird eine Mooshammer – puppe zu sulaila n einen Whirlpool gesteckt. Auf der rechten seite sitzen statisten in einem Friseurgeschäft
zwei harfenistinnen geraten ins spiel … tamtams brechen forte ins geschehen, eine melodika mischt sich ein die piccolos
werden nervös, die girtarre triumphiert kurz.
spot jetzt voll auf das fenster mit laii, ansonsten licht aus orientalische klänge mäandern leise und zärtlich nun durch den raum ( von der bühne aus, über die bühne richtung publikum ), laii singt zärtlich aber recht bestimmt.
( oder so )
Sulailas Lied: Oh, ich fühle mich wie Willy Brandt
damals in Erfurt am Fenster
Er stand in seiner Kammer,
als unten die Menge des Platzes
rief: Willy! Willy! Ans Fenster! ans Fenster!
Ich aber bin doch nur Sulaila
und das hier ist München,
versperrt mir vom Schlüssel meines Vaters.
klingt fast nach dem schluss, lecter sollte man das in den vorderen orient exportieren wollen, sag ich mal so intuitiv dazu – ansonsten witterte ich gerade arbeit.
naja – legen sie was nach ???
dachte jetzt erstmal so als Entwurf, um einfach auch paar hsitorische Bezüge in die Figur zu legen, aus der jüngeren deutschen Geschichte, dami man das dann via Goethe-Institut, kulturelle Verständigung etc…
me 2 so als skizze halt, klar, s isst ja auch der therres ihr stoff, ne – also ihr gotisch anmutendes vorkonstrukt wäre soweit halt ein wenig angereichert, und die inbedded story ( laii und bauer ) – sicherlich ohne gezeigten GV – erst einmal ihr sorglich anheimgestellt.
hab hier grad auch was zu tun.
@cane, Hannibal Lector, Joe, Li May Bach Ich bin ganz überrascht, was Ihnen alles einfällt!
@Hannibal Lector: Ihre Verse gefallen mir so gut, dass ich sie mir gut als die Rezitationen aus dem Orchestergraben vorstellen könnte…
@cane: können Sie sich vorstellen, dass „Polizei, Feuerwehr und Rotkreuz“ stellvertretend für die „kaputte“ Gesellschaft stehen, die nicht mehr zu „retten“ ist? Sie merken, ich denke über die Symbolik nach für die DAS stehen könnte!? Könnte mir auch vorstellen, dass immer an einem bestimmten Wendepunkt (des Geschehens) ein Polizeiauto (also so ein altes aus den 1960iger Jahren) mit Tatü-tata über die Bühne fährt – quer – mitten durch die VM-„Masse“. Das Polizei- und das Feuerwehrauto als Stilelement. (vielleicht gibt es draußen in Geiselgasteig noch so ein altes aus dem alten Derrick?) Vielleicht müßten wir uns auch auf eines der drei konzentrieren (also Polizei oder Feuerwehr oder Zanka) – Jedoch, im Moment sammle ich einfach mal alles, was hier an Brainstorming-Ideen kommt. Wollte nur so erste Überlegungen dazu loswerden, damit sie später nicht in Vergessenheit geraten.
Noch zu Loree Laii (Suleila): Sie sollte die ganze Zeit über in dem überdimensionierten Fenster sitzen und ihr Haar kämmen – mit einer überdimensionierten Bürste; ihr Haar aus dem Fenster hinab auf den VM (= die Bühne) ragen… evt. braucht sie anstelle von „Sänften-Trägern“ dann Eunuchen, die als „Haar-Träger“ fungieren.
JAJAJAJAJAJA… was die multimediale Begleitung betrifft… stelle mir vor, wie wir eine Sequenz von Suleilas Papa einspielen: Saudipapa surft auf einem fliegenden Teppich die Isar hinab (Filmaufnahmen von Wolfratshausen in Richtung München mit einem echten Surfer, Surfbrett wird dann trickfilmtechnisch durch Orientteppich ersetzt)…. Ließe sich auch als wiederkehrendes Element immer mal wieder ein-beamen.
@Joe: Ja, den Straßenmusiker brauchen wir auch….
Auch nervige Peru-Panflöten-Spieler… die vielleicht immer zur „Unzeit“ auf der Bühne aufkreuzen? Oder anstelle der Panflötisten lieber „Ost-Europäer“ mit alten Akkordeons, die russische Weisen „quetschen“? Sie merken, ich liebe es mit „Klischees“ zu spielen – was hier durchaus in die Szenerie passen würde (wie irgendein anderer im Laufe der Woche schon mal anmerkte).
@Li May Bach: Ziemlich schräg! Als Idee im Storyboard mal drin.
@cane und Hannibal Lector nochmals: JAAAAA…. Der politische Bezug darf nicht fehlen! Den habe ich schon im Hinterkopf… die oberen 1000 im politischen Elfenbeinturm vorbei an den Bedürfnissen des Volkes diskutierend agierend …. Das Volk permanent diskriminierend….
ALS S C H L U S S – vielleicht – @cane: mit multimedialer Einspielung? Setzen wir Politiker auf den orientalischen Teppich und lassen diese am Ende des Stückes in den Stromschnellen der Isar untergehen und mit galoppierenden Inkompetenz Schachtelsätzen, die vom VM-Volk auf der Bühne im Sprechgesang vorgetragen werden, vergurgeln… während im Hintergrund Suleila aus dem überdimensionalen Fenster stürzt oder Suleilas Fenstersturz nicht parallel sondern als furioser finaler Schlusspunkt dem Ganzen VM-Treiben/dem Stück ein Ende setzt?
… in Gedanken weiter sinnierend… Ihre Teresa
reserl war grad am trashen gedanklich : das mit den drei spielzeugautos macht ein schauspieler in eingespielten filmchen, welcher als westerwelle geschminkt / verkleidet ist, nun sowas evoziert aber eher einen positiven hype als dass es relativ nüchtern bilanziernd sich darstellte wenn man nicht aufpasst, – alles in allem geht sone idee aber richtung nockherberg, klaro.
sie sprudeln ja richtig voller ideen, theresa _ hab eh ein wenig zu tun aber werd das mal ein wenig im verlauf des weekends anzoomen, – nun es ist ihre idee und ihr ‚ding‘, claro und mein zeitvertreib am rande, mal schaun ob mir noch was an spielmaterial dazu einfällt so nebenher.
seins allawih guat grüasst !
nochmals @cane und @Hannibal Lector und…. wer ansonsten an der Fortentwicklung des Theaterstücks interessiert ist – zur politischen „Umsetzung“ – hier ein kleiner TV-Tipp für kommenden Mittwoch (3.3.) – weil dort auf dem Nockherberg beim klassischen (öffentlichen) Starkbieranstich gut sichtbar (werden) wird – wie ich mir das politische „Derblecken“ im eigenen Stück vorstellen K Ö N N T E … in seitenlangen Worten das hier auszuführen – zu kompliziert – Daher falls Sie am Mittwochabend 2 Stunden Zeit haben auf Regional-TV- BR um 19:00Uhr schalten und das Nockherberg-SINGSPIEL angucken (kommt immer nach der Predigt des Bruder Barnabas) – (Vorberichte ab ca. 18:00 Uhr) – weitere Infos unter :http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/unter-unserem-himmel/auf-dem-nockherberg-himmel-fbum-2010-starkbierprobe-ID1264424386319.xml
😉 Ihre Teresa
P.S. P.S.: sorry – hab den link falsch reinkopiert…bitte vor dem http den Doppelpunkt weglöschen, sonst funzt es nicht.
war das jetzt eine quasi-koinzidenz ? frau teresa ?
( 14.52 / 14. 53 )
angemerkt dass es opernhaft, also etwas von allweltsgemache mir vor allem um tempi und z.b. schwerpunkte geht, was eine dezidierte ausführung anbeträfe.
an so etwas scheiden sich bekanntlich die geister.
naja – es ist ihr stoff und ihre umsetzung so wie ich das sehe, federführend, und so verbleibe ich halt zuvörderst nur so stormend on the edge, falls nicht noch was blitzen sollte hier, wenn überhaupt, mal schaun.
fern … von allweltsgemache doch womöglich abendfüllend … ja der lecter der textet wirklich überraschende sachen, jaja – allerdings agiert er wohl lieber fern der kunst, schoad is, der hat des zeug nach holliwald so manchmal ei gess.
liebe grüsse nach minga !
@cane – „quasi-koinzidenz“ u.a. NANU… war auch ganz erstaunt, dass Sie – quasi – zur gleichen Zeit, während ich wohl schrieb und den Nockherberg-Link – in mein Post-it kopierte – SIE auch vom Nochherberg schrieben 😉 Sie scheinen die bayr. Szene (oder vielmehr „Seele“) zu kennen… weil sonst ist das ja kaum möglich 😉
Ja…bin völlig d´accord mit dem, was sie zu tempi und schwerpunkte schreiben… im Moment bin ich auch eher noch am Sammeln und Schauen, was so ein Stoff für mich hergeben könnte… es reicht ja nicht, dass ich Idee an Idee reihe, entscheidend ist der rote Faden, der sich dann durch das ganze Stück zieht… die Botschaften,die damit transportiert werden sollen. Deshalb freue ich mich sehr, wenn sie mal „so on the edge“ bleiben… und „nacha schau´n´g ma moi, wos ma draus macha kenna“ (habe auch schon mal mit Co-Autoren Drehbuch verfasst… is nur lang,lang her)…
kommt ja auch drauf an, was Sie „unter dem Blitzen“ verstehen (als Gedanke so a bisserl noch nachgeschoben von mir)…
macht wirklich vorzüglichst spass, mit völlig unbekanntInnen so über die distanz ein wenig über ein von jemandihrem/em vorgestellt seiendes thema zu plauschen, lässt altväterliche strenge kaum zu.
„“ – eher flashback, oder aber auf- und als eine art flathappening …, aber naja – hihi, wer weiss.
mal sehen wann das herbst zu viel werden könnte, so sie ideen verwerteten sollten sie ihm vielleicht was von abgeben, falls das auch wirklich was abwerfen sollte, mir nicht.
( … edgeaction … )
werd mich mal auf das symbolische vielleicht kaprizieren so aka pars pro toto.
@ Herbst Lieber Herr Herbst,
vielen Dank für die adhoc-Einladung zum Seminar – auch online! Leider bin ich dieses WE ziemlich verplant, um in den Zug zu sitzen und spontan gen F zu fahren. Ihren Bericht über den gestrigen Seminarabend habe ich heute Mittag mit großem Interesse gelesen (bis mich dann wieder die Lorelei in ihren Bann zog); ich wollte auch gern noch etwas posten – jedoch die Lorelei (was SIE gewiss verstehen…).
Eine Frage werde ich Ihnen jedoch gleich unter Ihren Eintrag von heute Morgen posten
und dann noch ein Mini-Post-it zu Alea Toriks setzen.
In Vorfreude auf die Fortsetzung Ihrer Seminar-Berichterstattung grüßt Sie herzlich aus der Ferne Teresa
wieder @cane Lieber Cane,
merci grande für die Blumen, darf ich Ihnen eine schöne Viktualienmarkt-Rose davon rüber reichen… die in den nächsten Tagen die Mitte Ihres Schreibtisch zieren möge (an der Ecke, vielleicht zu riskant 😉
Ja… Flat-Happening…. hihi… wir sitzen in Herbst`s Online-Appartment – Heizung brauchen wir nicht, da die schöne Frühlingssonne hereinlacht….die den Geist zu immer neuen Ideen anfacht… Ich hoffe doch, er läßt den Gedankenaustausch über das „Lorelei-(Theater)Projekt“ (will ich mal so nennen) HIER weiter zu… und WER weiß, vielleicht brauche ich ihn ja noch… im Moment stecke ich ja noch in der allerersten Phase des Brainstorming. Danke, Ihnen Cane, dass Sie das die „altväterliche Strenge“ im Zaume halten. Wär´ja auch schad drum…um die schönen Ideen..meine ich, zum jetzigen Zeitpunkt. WER weiß, vielleicht zu einem späteren (Stücke-)Reife-Zeitpunkt (auch) wichtig.
Ansonsten: Als bajuwarische Kaufmannstochter ist die Teresa mit einem ausgesprochenen Gerechtigkeitssinn ausgestattet und weiß, dass gute Geschäft(spartner) nur gut bleiben, wenn selbige gut und fair behandelt werden. Dies mit einem Augenzwinkern noch übermittelt – weil im Moment ALLES noch Zukunftsmusik ist, was HIERAUS werden kann… naja…obwohl…ICH SEHE schon GROSSE POTENZIALE.
Mit einem fröhlichen Gruß verabschiede ich mich jetzt – langsam mich erhebend – nach dem Mantel greifend, den ich vor ein paar Stunden über Herbst`s Stuhl gehängt hatte, weil….“seuufzz“… ich leider noch einen anderen wichtigen Termin habe…. nun… denn, lieber Cane, überlasse ich Sie wieder Ihrer (anderen eigentlichen) Arbeit, von der ich Sie hoffentlich nicht zu sehr abhielt…. „see you“ Teresa
@therese im grunde ginge es mir darum, das ganze so weltpolitischverträglich gemacht zu wissen ( fühlen, klar ) wie nur möglich und nicht nur ein wenig sozialverträglich hier in „unsere“ gesellschaft eingespiegelt zu sehen.
so etwas ist aber von ganz ganz hohem schwierigkeitsgrad, wobei so flippige ideen wie das surfen des vaters gar nicht einmal negativ auffällig sein müssten, es kommt immer darauf an wie man so etwas gestalterisch umsetzt ( sicherlich iterativ an ideelles, ein wenig luschig ausgedrückt )
getragen voller respekt, und somit würde mich augenblicklich das vorgedachte ende der sache eminent interessieren.
also wie entlässt man sozusagen die geschichte zurück zu ihren ursprüngen ohne niemandem dabei auf die füsse zu treten, womöglich gar mit einer kulturell übergreifenden, tiefen oder respektvollen geste und vor allem ohne einen möglichen abschiedsgruss an mittlerweile ja völlig integrierte orientalen damit abgeliefert zu haben.
das ist wirklich schwer, um nicht zu sagen sauschwer.
ich beneide sie nicht um diese aufgabe.
mal abgesehen von meinem manchmal etwas verstockt daherkommenden innenleben, ich wünsch ihnen ebenfalls a neatts „seeYA“ und nen wirli erfreulich’a
oammdd.
Schon in Hut und Mantel – an der Türe – drehe ich mich nochmal kurz um, lieber Cane,
JA… ich will auch kein Dschihad-Banning über mich (oder andere) kommen sehen (um es überspitzt zu formulieren)… deshalb ja auch S I N G S P I E L …. da ließe sich vieles „augenzwinkernd“ in Humor verpackt sagen, SO, dass der Ernst mancher Botschaften durchaus beim Publikum ankommt – vielleicht auch erst, wenn das Stück schon ein wenig die Kehle hinab geflossen ist. Insofern hilft da wirklich ein bisserl die bayrische Kir-Royal-Prosecco-Laune à la „Münchner im Himmel“… meine Sorge ist mehr, dass ich zuviel von diesem süßen Gemisch hinein geben könnte, die eigene Volksseele betrachtend – weniger die fremde. DAS ist nach wie vor auch eine Herausforderung: Zu schauen, WAS ist die HAUPTstory, WER spricht, WAS ist die GESCHICHTE in der Geschichte. Oder läßt sich das eine mit dem anderen verschränken? Sie sehen, viele Fragen beschäftigen mich, IHRE Hinweise zum Schluss begleiten mich hinaus durch die Türe in den anstehenden Abend. Wünsche Ihnen ebenfalls „an nett`n Omd – pfiad eana bis mor`ng`“ – Teresa.
liebe teresa mich umsorgt gerade so mancher – nun singulär männlich seiender gedanke, dass ’singspiel‘ und womöglich ‚krippenspiel‘ nicht weit auseinander liegen kann, packt man das ein wenig allzu vorschnell-lax an.
nun ihr juristisch sich gerne eintauchen wollen-/könnendes temperament sollte vielleicht die finger lassen von bahnbrechend sich gerieren wollenden einsätzen fern eines muffig angestaubten, starren > spiels.
wie die klientel eines müncher publikums darüber denkken mag interessiert mich recht wenig, zumal es ja schon ausreicht münchen zum ort / schauplatz eines kuturell übergreifenden themas zu machen.
nun aber schon genug der worte senf, auf ihre version des plotschlusses wäre ich gespannt, und zwar ultraverbindlich, so ich fortfahre, hier noch wirklich mit
( eingreifend ) zuzufassen….
im grunde werden sie mir aber ( trotz meinerseits gemutmasster namenswechsel
oder gerade deshalb ? ) von tag zu tag sympathischer, – das macht das weiblich kokette resultierend ihrer nun so langsam auftauenden persönlichkeitsdarstellung.
nix für ungut soweit & gute wünsche betreffs ihrer heutigen abendgestaltung impliziert.
( generöser weise : inclusive … )
Ich habe gehört, dass eventuell eine Rolle als Spargelbauer zu besetzen wäre, und wollte darauf abhebend, einfach mal unverbindlich anfragen und eigentlich damit auch andeuten, dass ich mich da irgendwo für geeignet halte, im Prinzip
Dachte mir, auch einfach mal in ein Sprechrollenfach gehen zu können, habe bisher immer nur in hochpreisigen Produktionen auf Ibiza eher stumme Rollen gehabt und wollte jetzt einfach mich auch anders aufstellen, sozusagen.
„Heuern“ Sie doch ganz einfach bei uns an Stövesand, – in unserer, mit den Vitalienbrüdern historisch sich verschwistert fühlenden kleinen madmaxgang incl. kleinerer Schutzgeldaktionen wären sie geradezu hochwillkommen, so sie ja das „Strippen next the Ribbons“ sozusagen von der „Pieke auf“ gelernt zu haben scheinen !
( online muss man ein wenig seinen Jargon kaschieren, ich weiss ich weiss )
*fällt gearde leicht die Augenklappe von der Rayban“
Problem, Herr Gnrl Schatzspeck eigentlich hatt ich vor, mich aus dem Kärcher-Geschäft zurückzuziehen, zumal ich immer nur für den last Take gebucht wurde, dachte deshalb mal in ein seriöses Fach zu wechseln, hab aber noch paar unlösbare Verbindlichkeiten mit ner anderen Kollegenschaft, denen ich immer Eiweißprozente bezahlen muss, weiß halt jetzt nich, wie ich da raus komme, zumal solche Gespräche dann meist in abgelegenene Gegenden geführt werden.
„Wegkärchern“ klar klingt verdammt rassistisch heutzutage, unter Nicht-rassisten, nun gut, Ihr ganz persönliches ‚Thing‘.
Da drüben aber die cocos, und die belles und alles andere, wir haben da ein enormes Ding gekapert, sone bomba, halt sin hielo oder so oder neve ?.
Hey Indianer, was war das – nevera.
ah ja : NEVER EVER !
gut rübergekommen, Rolf.
over.
ich neige oft zur nachdenklichkeit, obwohl man mir das so auf dem ersten blick nicht zutraut, und auch nicht ansieht. aber ich bin eher ein nachdenklicher typ – habe aber immer einen guten Job gemacht – wenn auch immer bisschen nachdenklich dabei, war aber immer tip top sozusagen perfekt und bis zur nachdenklichkeit hinein optimiert sozusagen. Hab auch immer gut verdient, aber irgendwie so in letzter zeit…dachte ich daran, mal in ein anderes Fach zu wechseln, also nachdenklich aber in der sache dann unnachgiebig – das kann ich schon sein dann mit besonderem nachdruck dann.
Vielleicht wäre eine Rolle wie der Spargelbauer genau das Richtige für mich.
Mann deine Scheiss Depressionen hey hör doch mal auf immer den scheiss depri zu schieben, Mann.
Und sich mit sonem Lutschfisch abzugeben, der denkt er wäre schon in See gestochen wiewohl er wahrscheinlich aus Rüsselsheim postet, hey, Mann, Alter,
echt ich bekomm fast schon wo ne Art Helfersyndrom, echt.
( und das ohne Sprit und und kurz nach der Tagesschau )
Hallo Marianne Du tust mir echt gut gerade, echt, mir geht’s auch schon bisschen besser, ja hast Recht, man soll sich nicht unter Wert verkaufen, denn schließlich bin ich der Kärcher, jawoll! Das muss einfach auch mal gesagt werden! Es kann nur einen geben! Also deshalb, ich nehm einfach mal ein Prosac und noch ne kleine gelbe, dann geht’s mir wieder rauf.
für very deeply plunging fellas, watt – Schatzspeck ?
coppied under ‚dschungel‘ nxt take not desiderated.
hören sie teresa aus ihrerm ’singspie’l mach ich recht schnell ein zwingspiel wenn sie nicht aufpassen,.
Lieber Cane,
da kann ich Sie beruhigen: nach einem Krippenspiel steht mir gewiss nicht der Sinn. Was das „ultraverbindliche“ Ende betrifft, tue ich mich zum gegenwärtigen Zeitpunkt etwas schwer, in meiner KG spiele ich im Moment mit drei Varianten von Schlüssen – also ähnlich „Lola rennt“. Ich hoffe, die Auseinandersetzung mit der KG, die in dieser Woche diskutiert werden wird, bringt mich dem ultraverbindlichen Ende des Theaterstücks näher. ZUMAL mir auch noch ein G A N Z ANDERES Ende für das Theaterstück vorschwebt…bei der dem jeweiligen Publikum eine nicht unerhebliche Rolle zukäme…. Aber JETZT spreche ich Ihnen wohl ein bisserl in Rätseln … so wie mich Teile Ihres letzten Post-it mit Fragezeichen in den Augen zurückließen.
Im Nachhinein habe ich mir heute überlegt, dass es eigentlich schlimm ist, wenn ich falsche Rücksichtnahme übe oder anders – besser – ausgedrückt, wenn ich ein Stück „weich spüle“ aus Sorge ein – welch auch immer geartetes – „Banning“ könnte mich treffen. Naja…das will ich nun nicht vertiefen, weil es an sich ein ein wenig absurder und rein theoretischer Gedanke (für mich selber !) ist. Im Prinzip will ich ja mit dem Stück unterhalten, die Menschen für ein bis zwei Stunden mitnehmen, auf eine Reise in eine andere Welt, um so dem schnöden Alltag ein Schnippchen zu schlagen. Will Identifizierungsmöglichkeiten des Publikums mit einzelnen Figuren und Handlungsabläufen schaffen (ein hehres Ziel – ich weiß, ich weiß).
Was „die Klientel eines Münchner Publikums“ betrifft – könnte das Stück eigentlich genauso gut auf dem Kölner Domplatz oder dem Hamburger Rathausplatz sich abspielen… allerdings hätte ich da mehr zu recherchieren, der Lokalkolorit wäre ein anderer. Und manches wäre eben nicht humoristisch parodierbar – oder können Sie sich einen Saudipapa vorstellen, der auf der Elbe vor Hamburg auf einem fliegenden Orientteppich daher kommt. In einer Hansestadt wirkt das nicht komisch. Vor der alpenländischen Kulisse hingegen schon…. Köln könnte ich mir als Handlungsort (vor dem Hintergrund des dortigen politischen Filz) übrigens auch sehr gut vorstellen…. Dann wäre die Handlung aber eher kriminalistisch aufzuziehen und in die 5. Jahreszeit zu legen.
Nun ja… genug der Worte, ich will Sie ja nicht ein-„senfen“….;-)
Mit sympathischen Grüßen Teresa
dergestaltige grüsse zurück, teresa – wie sie ja bemerkten zog mich diese gesamte idee ( also samt der gestormedten
schnipselchen ) an ein doch tiefes überlegen und so fiel dann mein letzter kommentar in ihrer richtung etwas zu angestrengt aus – wunderbar, dass sie sich davon nicht allzu fragend streifen liessen.
wie sie höchstwahrscheinlich schon bemerkten, machte da herbst heute ein ganz anderes kreatives „fass“ auf, – nun – lassen sie sich nicht den humoristischen kern ihres vorhabens nehmen, manchmal, insofern man seine empathiefähigkeit(en) noch nicht verlor, kann ein augenzwinkerndes theatralisches schmunzeln einem kontext zuträglicher sein als ein tiefes, ein allzu tiefes wälzen in „fremden betten“ 🙂
@cane Lieber Cane,
gedanklich hänge ich nach wie vor in der Lorelei drin (vielleicht sollte ich ein Storyboard anlegen?), als dass ich bisher Zeit und Muse für das neue Ideen-Fass von Herbst hätte… gleichwohl es sehr spannend ist! Wie vieles, was sich in dieser Dschungelwelt abspielt.
Bisweilen (er)scheint mir manches wie ein „Deja-vu“…“seuffzz“… jedoch…. heute ist mir nicht nach mich wundern über irgendetwas …dafür bin ich V I E L zu sehr in heiter-beschwingter (Mr. Lector würde sagen) „Prosecco“-Laune und DIES O H N E ein Glaserl genossen zu haben.
Achja… es ist einfach WUNDERBAR, lieber Cane! Wissen Sie, ich habe die Feedbacks zu meiner Suleila-KG zurück und das obwohl der Text wohl die miserabelste Geschichte war, die ich seit langem schrieb, weil ständig mit „tatü-tata“ Polizeiautos, der Zanka und die Feuerwehr meine Hirnwindungen kreuzten und ich beim Niederschreiben mehr auf der Bühne als in der Kurzgeschichte stand.
Und nun, voilà! Ich erntete vorzügliche Kritiken. Kaum zu glauben! Meinen TestleserInnen gefiel zudem der (einfache) Schlussplot mit dem Sturz aus dem Fenster (in der Unfallversion) am besten. (IRGENDETWAS hält mich jedoch davon ab, dies zum „ultraverbindlichen“ Schluss machen zu wollen…. Weiß nicht, warum…). Die Reaktion meiner KG-Leser zeigt auf alle Fälle, dass eine einfache Handlung eben nach wie vor die Beste ist. Think simple! Zumal ich noch I H R E mahnenden Worte in meinem (Erzähler)Ohr hatte, dergestalt, dass aus dem „vorschnell-lax“ nicht ein „zu viel des Guten“ würde.
Dies kurz zwischendurch mitgeteilt…. 🙂 Teresa