es ist entschieden….

….. mein kleines alltägliches leben entschließt sich dafür, noch einmal eine ausbildung machen zu wollen. es wird 2 1/2 jahre dauern, dann werde ich mich heilpraktikerin nennen dürfen, ein jahr der assistenz wird folgen. die ersten jahre meines lebens verbrachte ich damit, mir vorzustellen, wie es wäre…. und ich freute mich so darauf, wußte genau, daß ich das mein leben lang tun wollte. äußere umstände, denen ich mich fügen mußte, und die folgenden jahre ließen mich dann an die möglichkeit nicht mehr glauben. als ich 8 jahre alt war, ließ meine mutter den apfelbaum meiner großmutter im garten fällen, als ich 11 jahre alt war, trug ich mein haar raspelkurz. als ich 16 jahre alt war, hielt meine mutter mir mein verschlossenes tagebuch unter die nase, brüllte mich an: „nicht das du glaubst, daß ich nicht weiß, was du denkst, du wirst nicht noch zwei jahre zur schule gehen, wir brauchen das geld.“ ein jeder weiß, wie sich das anfühlt…. sich in seinem zimmer einzuschließen, und >> die platte aus der hülle zu nehmen, und ich werde nie vergessen, wie sich das anfühlte, als der baum in voller blüte neben dem abgesägten stumpf am boden lag, wochenlang da so lag, die blüten und die blätter eintrockneten und abfielen. ich konnte das nicht mehr mit ansehen, brach alle kleinen äste aus, nahm eine kleine säge, sägte mit meiner kraft die äste ab, die ich absägen konnte, machte ein feuer, verbrannte das alles. ein nachbar kam später, hackte ihn in stücke, transportierte diese auf sein grundstück. um den stumpf herum legte ich erde, die ich mit der asche vermischt hatte, goß sie jeden tag. ein jahr später saß ich in einer pfütze, malte und baute mir aus dunkler erde und wasser mein eigenes universum, legte ein kleines sandkorn zwischen die wurzeln eines kleinen apfelbaumes. „mach dich nicht so schmutzig.“ „warum nicht?“

dieses „warum nicht?“ stand letzte nacht an der wand geschrieben, als ich aufwachte. meine schwester fuhr heute zu dem grundstück, auf dem damals der kleine apfelbaum wuchs, als wir dort nicht mehr wohnten… „er ist noch da, und er ist so groß, und ganz viele viele äpfel trägt er.“

ich verabschiede mich aus dem tb. das, was ich tun will, will ich für mich mit mir ganz allein tun. ich möchte mich von herzen bedanken, für’s lesen, für die anteilnahme an meinem leben, ich habe menschen kennengelernt, freunde gewonnen. mein ganz inniger dank geht an einen menschen, der mich über jahre begleitete, mich öffnete, mich lehrte, mir meinen schmerz anzusehen und mich damit aus:einander zu setzen, oft tat er das, ohne es zu bemerken… wie denn auch. ich halte mich jetzt bewußt am rand der sprache auf, bleibe im tief unsagbaren. im grunde stehe ich jetzt wieder dort, wo ich einmal beginnen wollte, es liegen fast 40 jahre dazwischen. „mit 50 jahren?.. du wirst 53 jahre alt werden, wenn du da durch bist, das kannst du doch nicht tun.“ „warum nicht?

ich kehre zu meinen wurzeln zurück.