Die Vernudelung des Betriebs

Selten kriegt man das Funktionieren des „Betriebs“ so unter der Hand mit wie bei dieser Meldung heute in der Branchenpresse: zum Spycher Literaturpreis Leuk.

Für den nicht weiter bemerkenswerten Roman Apostoloff (Suhrkamp) erhielt Sibylle Lewitscharoff den Preis der Leipziger Buchmesse – was weniger literarische Gründe haben dürfte – vielmehr dürfte die Ost-West-Thematik des Buches den Ausschlag für die Prämierung gegeben haben: Die Leipziger Buchmesse versteht sich ja als Ost-West-Drehscheibe.

WELT-Literatur-Redakteur Tilman Krause schwingt sich zum Laudator auf nicht zu Laudatierendes auf, und Thomas Hettche gibt den Herausgeber der Edition Spycher im Dörlemann-Verlag in der Schweiz, der freilich für ein engagiertes Literaurprogramm steht. Ist das nicht kuschelig?

62 thoughts on “Die Vernudelung des Betriebs

  1. Hui, da ist aber einer sehr neidisch. Puhhhh. Aber bestimmt werden Sie sagen,
    wo bitte habe ich geschrieben dass ich neidisch bin.
    Oh würde ich dann sagen, das haben Sie tatsächlich nicht geschrieben, das liest man nur heraus, so wie man es einer Suppe auch anmerkt ob dat Salz fehlt oder nicht.
    Aber warum sind Sie neidisch, das könnte man doch fragen?
    Haben Sie das Buch gelesen?

    1. Ich finde es völlig in Ordnung, dass die L den Preis bekommt. Ihr Roman „Pong“ hatte schon Güte. Damit hat sie sich als Schriftstellerin qualifiziert. Hettche ist einer, der bestimmt einschätzen kann, was gut ist. Ich gönne jedem Schriftsteller Preise und Geld. Der Roman ist wichtig, weil er zeigt, dass in Europa längst noch nicht überall Europa herrscht. Das ist wichtig.
      Ich zweifle auch an, ob ein „Mäzenatentum“ weniger verfilzt wäre, als der Literaturbetrieb.
      Wer Geld will, muss Filz dazunehmen. Wer das nicht wahrhaben möchte, lebt aufm Mond.

    2. @Soost & Onkel Prinz. Ich finde Pong auch sehr gut, auch andere Bücher Lewitscharoffs, die ich im übrigen persönlich kenne. Der Beitrag, auf den Sie sich beziehen, ist auch nicht, wie Sie anzunehmen scheinen und in Ihrem Beitrag nahelegen, von mir geschrieben, sondern von einem neuen Beiträger, der selbst literarisch nicht tätig ist, aber literaturkritisch, und der sich in Zukunft – unabhängig von meinem eigenen Blick darauf – um Literaturbetriebliches in Der Dschungel kümmern wird. Von Neid kann keine Rede sein, ich bin – wenn etwas verdient ist sowieso – von Neid absolut frei. Das hält mich aber nicht davon ab, auch meinerseits korrupte Zustände so zu benennen, wie sie sind. Dieser Satz ist die blanke Kapitulation:Wer Geld will, muss Filz dazunehmen. Mit ihm wäre auch politisch a l l e s entschuldbar. Es ist ein typischer Satz affirmativer Charactere, die sich im Zweifel aber auch s o f o r t anschließen lassen.
      Diese Bemerkung hat mit Lewitscharoffs jetzt ausgezeichnetem Buch, das ich tatsächlich nicht kenne, gar nichts zu tun. Ich werde aber nicht dazu übergehen, meine Mitarbeiter in Ihren Einschätzungen einzuschränken.

    3. na na na sehe ich da etwas eine Trickkiste, jetzt kritisches zum Betrieb schreiben lassen von „mitarbeitern“, um es selbst nachher, wenns mal drauf ankommt, nicht gewesen wollen zu sein 😉

    4. @Soost. Sie mögen sie sehen, aber das ist eine Fehlwahrnehmng. Ich stehe zu dem, was ich tue. Immer. Von irgendwoher muß meine Unbeliebtheit ja stammen. Das heißt freilich auch, daß ich meine Mitarbeiter ganz ebenfalls zu dem stehen lasse, was sie meinen. Sie, Soost, dürften die Auseinandersetzungen etwa um den Pop in Der Dschungel kennen; diadorim etwas hat dazu eine restlos andere Meinung als ich; wir argumentieren um das Thema in Der Dschungel oft, tragen es aus, ohne daß ich Mitarbeiter da irgendwie einschränkte. Auch Reichenbach und ich haben uns schon um Künstler-Einschätzungen gezofft, zuletzt um >>>> Meese. Ebenso lasse ich selbstverständlich auch Widersprüche zu meinen eigenen Kritiken zu, ja begrüße sie, wie Sie z.B. >>>> hier lesen können. – So, ich brauche meinen Mittagsschlaf.

    5. @soost Da seien Sie mal sicher, daß ich kein Trickkisteninventar des Herrn ANH bin. Wenn ich auch gern bekenne, daß ich – wie würden Sie es sagen? – zu den Parteigängern des Herr Herbst gehöre und sein Werk mir einiges bedeutet (wär dem nicht so, hätte ich auf dieser Seite nix verloren, außer ich wäre ein unverbesserlicher Rumstänkerer, wie es sie hier leider auch zuhauf gibt) – aber das heißt noch lange nicht, daß ich alle seine Meinungen teile.

      Und Parteigänger ist auch falsch, Herbst wird es mir sicherlich gleich um die Ohren hauen. Ich habe halt das Privileg, den Betrieb aus einer etwas anderen Ecke (also nicht der literarischen) zu kennen, was aber für den Blick auf den literarischen Betrieb hin und wieder sehr erhellend ist.

    6. „Ich habe halt das Privileg, den Betrieb aus einer etwas anderen Ecke (also nicht der literarischen) zu kennen, was aber für den Blick auf den literarischen Betrieb hin und wieder sehr erhellend ist. „

      Sie sagen ja damit selber dass Sie von Literatur nicht einmal eine Ahnung haben, sonst würden sie so einen Dünnpfiff nicht schreiben.

    7. Warum, Herr Herbst, schreiben Ihre Mitarbeiter eigentlich nicht unter Realnamen? „Verstecken“ sich alle hinter Pseudos, wollen aber unbedingt bei Ihnen veröffentlichen und Sie wundern sich, wenn hier fast nur anonym kommentiert wird. Das ist doch schade. Mit anonymen Mitarbeitern möchte man doch eigentlich nicht diskutieren. Sie als bekannte Person und ihre Mitarbeiter anonym. Das passt doch nicht zusammen. Oder ist das bewußte Heimlichtuerei, um sich wichig zu machen? Ihnen ist doch der Literaturbetrieb wichtiger als alles andere, da sollten sie auch nicht ihre Mitarbeiter anonym als Heckenschützen auftreten lassen. Ihr New York Roman ist auch besser im Buch zu lesen, denn hier springen die Augen dann doch auf die meist „stinkigen“ Kommentare und das verdirbt den Leseeindruck.

    8. Manche Leseeindrücke Zuweilen erscheint es mir angenehm, dass manche Kommentare vom Leseeindruck ablenken.
      So zum Beispiel, wenn einer im 20igsten Jahrhundert mitten in New York folgende Formulierung verwendet: „Ich nahm Quartier.“…. Puh….. wo bleiben da die rettenden Kommentare?

    9. @Frau Youkoff. Es steht allen meinen Mitarbeitern frei, seinen/ihren Klarnamen zu verwenden. Einigen geht es aber um die Erschaffung zweiter, dritter, vierter Identitäten, was sich mit einem Aspekt meines (roman-)literarischen Ansatzes gut verträgt. Ursprünglich hätte ich es gerne gehabt, daß Romanfiguren zum Leben erweckt würden, die sich miteinander unterhalten, auch streiten, aber auch „Realität“ reflektieren. Es geht immer auch um das Wechselspiel von Realität und Fiktion. Ich bin an sehr vielen Stellen etwa >>>> der Kleinen Blogtheorie darauf eingegangen und werde weiterhin darauf eingehen. Daß der Ansatz von manchen anonymen Kommentatoren aber ausgenutzt wird, um zu denunzieren, zu hämen, bis hin zu böswilligen Unterstellungen, hatte ich anfangs nicht erwartet; da es nun aber so gekommen ist und immer wieder kommen wird, bin ich dabei, dies entweder zu integrieren oder a r g übergriffige Kommentare anderswohin zu verschieben oder zu löschen.
      Woher Sie diese Behauptung nehmen, wüßte ich gerne von Ihnen: „Ihnen ist doch der Literaturbetrieb wichtiger als alles andere“ Ich habe einen Sohn, der mir sehr viel wichtiger ist, Frauen, die mir wichtiger sind. Wichtiger als der Betrieb, wohlgemerkt. Der Betrieb ist aber etwas, das meine ökonomische Existenz gefährdet, teils mit erklärter Absicht von durchaus namentlich zu bezeichnenden Personen. Deshalb läßt er sich nicht ignorieren. Ich muß ja meinen Jungen versorgen, von mir selbst einmal ganz abgesehen. Auch Sie, wenn Sie angegriffen werden, werden sich wehren.
      Wenn Sie etwas mehr in Der Dschungel gelesen haben werden, wird Ihnen auffallen, daß sich eigentlich niemand so recht als Heckenschütze hergibt, der hier einen Contributor-Status hat. Schon insofern hat das mit Heimlichtuerei überhaupt nichts zu tun.
      Wegen der „stinkigen“ Kommentare wäre es entweder an Ihnen, dazu etwas zu sagen, zum anderen läßt sich der Roman ansteuern, ohne daß einem auch nur ein einziger Kommentar ins Auge fällt, nämlich >>>> über die Rubrik. Mir wiederum sind die Kommentare sehr wichtig, wenn sie ernsthaft kommentieren, da mir dies wichtige Hinweise und bisweilen sogar Ideen gibt, die ich dann nachher in den Text mitintergriere. Genau das ist eine der Ideen meiner Netzpublikationen. Einmal davon abgesehen, daß ich glaube, daß die Zeit der (belletristischen) Bücher ihrem Ende zugeht und man gut daran tut, sich ästhetisch mit dem neuen Medium auseinanderzusetzen und es für die Romanform in Bewegung zu setzen. Wie das >>>> dort zum Beispiel Hartmut Abendschein tut.

    10. Werter hütchenspieler, können Sie Ihr „Puh“ ein wenig mit Substanz füllen? Verstehen Sie die Formulierung „Quartier nehmen “ nicht? Oder scheint Ihnen diese dem 20. Jahrhundert nicht angemessen?
      Welche Sprache aber wäre dann dem 20. Jahrhundert angemessen? „Ich mietete mich ein“ / „Ich kehrte ein“ (Oh oh! Einkehr!), „Ich stieg ab“ (oh oh! Absteige!)?

    11. nee, klar , tatsächlich, schien mir das zu altmodisch, das könte ich, wo ich ja sonst gerne mitlese: „Ich nahm ein Zimmer im….“ – wäre mein Vorschlag oder einfach nur: Ich checkte ein im…. Solche kleinen Sachen, können einen komplett aus einer ganzen Stimmung werfen, die sie ja manchmal erzeugen.

    12. Aber das weiß ich doch dass der Beitrag nicht von Ihnen geschrieben ist, sie würden doch so was gar nicht schreiben, klingt das jetzt wieder wie?…
      Nein, so ist es nicht gemeint, jedenfalls merkt schon was sie schreiben, oder Leute die gar nicht interessiert sind an Literatur

  2. Keine Ahnung Ihre Anmerkung »vielmehr dürfte die Ost-West-Thematik des Buches den Ausschlag für die Prämierung gegeben haben« als Begründung in Sachen Lewitscharoff und Preis der Leipziger Buchmesse zeigt, wie wenig Ahnung Sie von den literarischen Themen von Frau Lewitscharoff haben.
    Haben Sie »Pong«, »Montgomery« oder »Consummatus« gelesen? Sie könnten feststellen, dass »Apostoloff« thematisch in die Reihe passt und keines der Bücher irgend etwas mit Ost-West-Thematik zu hat.

    1. die literarischen Themen der Frau S. … nein, ich kenne nur „Apostoloff“, und damit mag es auch sein Bewenden haben. Dünner Plot, unentschlossen, ob es nun ein Roman oder ein Reisebericht mit politischen Anstrengungen sein soll (letztlich ist es beides nicht) – aber wir werden sehen, wie schnell die Zeit über dieses hoch dekorierte Werk hinweggeht. Dass nun aber „Apostoloff“ nichts mit Ost-West zu haben soll, hm, leider hat das Buch eigentlich mit nix anderem zu tun… Steht sogar schon im Klappentext: „Apostoloffs Vermittlungsversuche zwischen Sofia und Stuttgart sind zunächst wenig erfolgreich. Denn das bulgarische Erbe der Schwestern wiegt schwer…“

    2. Wahrscheinlich fällt zu wenig Sperma auf die bulgarischen Dörfer, oh weia ist das peinlich was sie da schreiben, man lacht sich kaputt, Reisebericht.
      Reden wir vom selben Buch, Ha Ha Ha

  3. es ist auch dumm, wenn autorinnen durch bepreisung unter verdacht geraten und nicht die bepreiser. frau lewitscharoff hat doch für einige erkenntnis gesorgt in sachen hochparanoider befindlichkeitsgesellschaft, schien mir immer. nun denn. und sie hielt sich dabei völlig aus ihren romanen heraus. montgomery hat mich begeistert. wenn ich auch das gefühl habe, der betrieb erkauft sich so ab und an mal den ablass für seine sünden. aber, selbst wenn es so wäre, passte das ja gar nicht schlecht bei einer religionswissenschaftlerin.

    1. Da ist was Wahres dran… … und deshalb ist der Spruch: „Preise suchen ihre Träger unerbittlich“ ja auch so grausam wahr.

      Aber wie gesagt, ich kenne nur „Apostoloff“ (und es ist nun auch nicht so unterirdisch schlecht, daß man die Autorin dafür ans Kreuz schlagen müßte – es ist nur einfach ein relativ belangloses Ding, das durch den Preis irgendwie zu hoch hängt) – und man mag es mir nachsehen, daß ich nach diesem Buch nicht Lust auf mehr habe.

    2. Was für ein grobschlächtigen Schwachsinn sie reden, belangloses Ding.
      Sie haben es hundertprozentig nicht gelesen.
      Es ist ja fast wie beim Herbst wenn hier die Leute meckern, auch hier haben die meisten nichts von dem gelesen was sie da als „belangloses Ding“ bezeichnen.

    3. ich dachte schon manchmal, preise kommen bestimmt 1-3 bücher zu spät. und da ich irgendwie der meinung bin, hat der verfasser, die verfasserin einmal gezeigt, was sie drauf hat, dann ist das nicht ganz so tragisch, denn man honoriert ja doch menschen, die bücher können das geld ja so schlecht gebrauchen. apostoloff hielt ich auch in händen und dachte, ich mag jetzt nicht, als ich reinlas. aber das lag vielleicht auch nur daran, dass ich mir irgendwie nun was total neues erhofft hatte, was ja auch irrsinnig dumm ist, so etwas zu erwarten. ich war schon sehr froh, dass es mal keine backfischliteratur war, die ständig in sich hineinhorcht, als frau lewitscharoff auf den plan trat.
      wenn man doch sieht, was so ein betrieb für ein verstärker von tendenzen ist, dann ist betrieb eigentlich pop, oder erzieht dazu. spannend bleiben für mich dabei die trojaner, nach wie vor.

    4. Jetzt mal im Ernst, da erzählte eine über Bulgarien, auch über die Misstände dort und das auf eine durchaus Beckettsche Art und Weise und es wird von den Flatterhaften Jungs und Damen zerissen.
      Ein Abendwitz aber, der nur einen billigen Blog hat, der wird hier gelobt, oder etwa nicht.
      Jedenfalls, Leute Ihr macht euch gerade lächerlich

    5. Man hat nicht wirklich den Eindruck, dass es diesen seltsamen Gestalten um Literatur geht, das wird ja immer klarer.
      Was für ein Blödsinn hier geredet wird, da wird einem ganz schwummig und schwammlig, da möchte man an seinem Riechsalz riechen oder Samuel Beckett lesen, ja lieber dann Samuel Beckett, der hier wahrscheinlich auch in irgendeiner Ablage liegen würde, wahrscheinlich ist auch Beckett Pop.

    6. und handke ? – und wieder einmal ein reiben und riechen, ein rücken und schwitzen, ein stemmen und schieben,
      ein fauchen und blinzeln hin … zu den hohen kammern des pops!

    7. @Dr. Mond. Ein Abendwitz aber, der nur einen billigen Blog hat, der wird hier gelobt, oder etwa nicht.Spielen Sie auf >>>> das an? Dann hätt ich den Abendwitz schon mal gerne begründet. Ansonsten Sie nichts anderes täten, als szene-unkonforme Behauptung gegen szene-konforme Behauptung zu stellen, die Sie zudem mit Beckett unterfüttern, wofür Sie ganz ebenso wenig einen Beleg bringen. Der mich aber interessieren würde. Auf welchen „Beckett“ beziehen Sie sich? Auf den Stückeschreiber? Auf „Molloy“? Auf „Malone“ und die Rücknahme von Welterfassung in sich selbst?

    8. aber becketts stücke wurden schon gespielt in den 50ern, oder?
      mancher lässt sich auch nur ungern ans licht zerren. hm.
      nein, volksschriftsteller sicher nicht. aber nicht ausgeschlossen, dass seine herangehensweise mit der der pop-art einiges gemeinsam hat, das wäre vielleicht mal eine arbeit wert, die brillo box und campbell soup mit becketts mülltonnen und groucho marxes ‚der müllmann ist da. sag ihm wir brauchen nichts‘ zusammendenkt. kann sein, deleuze hat das schon gemacht.

    9. Hier ist der Dr.Mond und er bezieht sich auf alles was der von mir sehr geschätzte Herr Beckett geschrieben hat und genau das was er geschrieben hat, schreibt Herr Abendbrot nicht und nein, ich meine nicht Ihren Text.
      Es gibt eine Anekdote (ich erzuähl so gerne Anektodeten von Dichtern, ich sammel sie, ich liebe sie) von Beckett. Er war auf einer Party und er muss sich schrecklich gelangweilt haben, vielleicht standen dort auch einige Herren die die Literatur mit neuen Ideen überschwemmen wollten, oder auch nicht, wie gesagt, er langweilte sich und da stand ein junger Mann vor ihm, heute hätte er vielleicht auch einen Webblog, einen literarischen (nein, kein Stich gegen sie, sie sind ein Autor, von dem schon Bücher veröffentlich worden sind, echte Bücher, von echten Verlagen)jedenfalls er fragte Beckett, warum er denn immer so negativ schreibe, das Leben sei doch so schön.
      Nun Beckett antworte darauf nicht, er wusste seinerzeit noch gar nicht was sein Thema sein wird, aber es wurde ihm schnell klar, er stieg in ein Taxi und am Amaturenbrett sah er viele Aufkleber von Hilfsorganisationen, die sich um Obdachlose, Schutzlose und andere Bedürftige kümmerte und da machte es klick und er hatte sein Thema.
      Es war das Hinsehen, nicht das abschätzige Ansehen. In seinem Mittelpunkt stehen (standen) Menschen die bereits alles hinter sich haben, die zwischen Tod und Leben nur noch darauf warten dass es enden wird.

    10. Ja großartig, genau so wird eszugegangen sein 🙂
      Dr. Mond ist übrigens ein ziemlich beknackter Nick oder?

    11. nein, nicht so. nicht so beknackt. emily haines hat eine schönes lied dr blind. also, dr blind und dr mond, das leuchtet mir schon ein.

      und, i don t care, i want some service, but i guess, i won t get anything to drink tonight….

    12. Herr Herbst Bitte alles was hier auf pop zielt und im grunde genommen so gut wie kaum etwas
      mit der Schriftstellerin Lewitscharov zu tun hat auch in ein anderes Feld verschieben.
      Damit schlösse ich aber Zuweisungen von Preisen zu popsektoriell-kategorial-mögliches wie von Ihnen oder Herrn Traschuetz weiter unten angedeutet aus

  4. Snopes, Sie sind ja nicht ma lin der Lage, eine Meldung richtig zu lesen:“ Sibylle Lewitscharoff wird der Spycher: Literaturpreises Leuk für ihre drei letzten Romane zugesprochen.“ Was faseln Sie da von Apostoloff? Was sucht sich der Herr Herbst da für Mitarbeiter aus? Unfassbar. Was für ein Mist hier im Blog verzapft wird.

    1. Kompliment zurück… … nun zeigen Sie mir doch mal, wo ich geschrieben habe, dass L. für A. den Spycher Preis kriegt? Ich schrieb, man bekomme das Funktionieren des Betriebs anhand der Meldung ganz gut mit. Bemerken Sie den feinen Unterschied?

  5. Mein letzter Komentar kann wieder gelöscht werden. Es ging ja auch um den Preis der Leipziger Buchmesse. Peinlich. Entschuldigen Sie bitte.

    1. @Youkoff. Es empfiehlt sich, sich einmal >>>> Nominierungen anzusehen, dann, wer wo mit in der Jury saß und auf welche Weise Entscheidungen mit nächsten Preisen „wiedergutgemacht“, bzw. bestätigt werden, bei denen es auch wieder darauf ankommt, wer wo mit in der Jury saß. Ich nehme als sicher an, daß Snopes genau darauf anspielt.
      In diesem Zusammenhang ist es hochinteressant zu beobachten, welchen Bedeutungsverlust der vormals wichtigste deutsche Literaturpreis, der Büchner-Preis, der immer auch eine starke politische-ästhetische Ausrichtung hatte und g e g e n den Markt stand, seit Gründung des Leipziger Preises erlitten hat. Mitgesteuert wird das über das Berliner LCB, das im Büchnerpreis-Gremium, jedenfalls seit Walter Höllerers Ruhestand, k e i n e nenneswerte Rolle spielt. Es geht hier um ein Macht“spiel“, das die immerselben untereinander auskungeln. Man kann den Leipziger Preis einen Pop-Preis nennen.

    2. @ snopes Selbst wenn Sie Verkäufer bei Opel Hetzer ( Berlin ) wären oder Ghostwriterin für Angela Merkel, Herr oder Frau snopes so dürften sie doch eine Kritik ausüben.
      Lassen sie sich bloss nicht von irgendwelchen Kai’s oder Dock’s oder Uferpromenaden aus Ihrem Fahrwasser ( und damit sicherem Geleite ) bringen.

    3. Pop Preis – Poesie und Stille ANH schrieb:“Es empfiehlt sich, sich einmal >>>> Nominierungen anzusehen, dann, wer wo mit in der Jury saß.“ – So wird es gewesen sein. Es hatten so viele Juroren „Apostoloff“ positiv besprochen, dass nur noch eine einzige andere Stimme zum Preis gefehlt hat.
      Dem Etikett POP für den Preis der Leipziger Buchmesse könnte ich mich anschließen.
      In Sachen Lewitscharoff, die ich auch im direkten Gespräch sehr schätze [http://tinyurl.com/acz543], empfehle ich, »Poesie und Stille« aus dem Wallstein Verlag, in dem Lewitscharoff auch als Lyrikerin vertreten ist. [http://www.wallstein-verlag.de/9783835304604.html]

    4. @Traschuetz. Ich schätze Frau Lewitscharoff ganz ebenso wie Sie; aber um so etwas geht es, denke ich, dem Beitrag erst einmal auch gar nicht. Wobei es durchaus sein kann, daß auch guten Autoren mal ein Buch nicht zum Meisterwerk gerät, man ist nicht immer auf der eigenen Höhe. Wie gesagt, dieses Buch kenne ich nicht (also schreibe ich auch nicht darüber). Ich weiß aber aus unserem Email-Verkehr, daß Snopes es kennt, der im übrigen tatsächlich ein Kenner der Gegenwartsliteratur ist, wie mir bislang wenige begegnet sind. Das muß nicht bedeuten, daß er selber brillant formuliert; was eine „brillante Formulierung“ sei, zumal, darüber sind sich hier viele der Beiträger und Kommentatoren oft ausgesprochen uneins. Ich finde es bedeutsam, daß Die Dschungel für solche Kontroversen offen sind. Freilich >>>> mit den von mir in letzter Zeit gezogenen Grenzen. Leider übertritt sie auch d i e s e Kommentarfolge mitunter schon wieder, was ganz unnötig ist. Ich möchte aber nichts löschen, wenn darunter seriöse Stimmen im Baum hängen: ein Konflikt, mit dessen Umgang ich noch nicht recht einig bin.

  6. Diesen Satz: „Wenn ich auch gern bekenne, daß ich …. zu den Parteigängern des Herr Herbst gehöre und sein Werk mir einiges bedeutet (wär dem nicht so, hätte ich auf dieser Seite nix verloren, außer ich wäre ein unverbesserlicher Rumstänkerer, wie es sie hier leider auch zuhauf gibt)“

    sollten Sie, Anonymus Snopes, doch noch einmal vor Ihrem inneren Auge genauestens Revue passieren lassen.

    Ich vermute ja, daß Sie gar nicht sagen wollten, was Sie damit sagten. Was mir an der Stelle des Herrn, für den Sie gern Partei gehen möchten, ein durchaus bedenkliches Gefühl für solche Art des Parteiganges ums Herze machte. Es bliebe nämlich, wenn Sie’s so plump da stehen ließen, ein schlechter Beigeschmack – entweder, was Ihre sprachlichen Fähigkeiten (womit sich das implizite Urteil Ihres Beitrags über das Buch der Frau Lewitscharoff selbst ad absurdum führte) oder ihr Verständnis einer lebendigen Diskussion auf diesem Blog (was meinem Urteil über dieses Blog als eben nicht nur einem weiteren Indianerstamm mit Fraktionszwang widerspräche) anginge.

    1. @sumuze. Einverstanden. Aber das wissen Sie ja. (Wobei ich zugebe, daß mir ein Parteigänger manchmal sehr gut tut, was an den drei Jahrzehnten voller Feindschaft liegt, die ich hinter mir habe. Daß ich das aber so empfinde, ist eine – Schwäche.)

    2. Ich wollte nichts gegen das Parteigehen sagen. Jeder Mensch braucht andere, die ihre oder seine Partei ergreifen. Eine Schwäche sehe ich darin keineswegs, sondern etwas, das dem Säugling mit in die Welt gegeben wird und zu unserem gesellschaftlichen Dasein gehört.

      Es gibt aber eine Form der Parteinahme, die mir eher unangenehm wäre. Irgendjemand (Sie werden vermutlich wissen, wer, ich weiß es nicht auswendig, W.C. Fields? Groucho Marx?) formulierte es sehr zugespitzt so, daß es Freunde gäbe, die jeden Feind überflüssig machten.

    3. @sumuze war wohl Nietzsche der mal meinte, er zöge einen guten Feind einem schlechten Freund vor.
      oder der Spruch :
      beschütze mich vor meinen Feinden, meine Freunde reichen mir.
      alles irgendwie abgespeckt paranoid – so Adrenalinkickspendeimaginationen imgrunde für chronische Kopfschmerzpatienten und Menschen mit Chauffeuren.
      und Bodyguards.
      Oder aber es sind die Schmeichler.

    4. Feldsteller, folgendes: wieso sie hier Kopfschmerzpatienten und Menschen mit Bodygards plus Chauffeuren abwertend oder wegwerfend anführen, sollten sie mal erklären, denke ich.

    5. „abwertend“ – Herr Drösen – entspricht rein Ihrem Ihnen zu eigen seienden Denk- oder Wahrnehmungs-interpretationsschematismus.
      Da vorher die Wörtchen „abgespeckt paranoid“ fielen, so muss auf Mitleiden per se
      nicht extra gefolgert sein, es sei denn man befände sich unter extrem gefühlskalten
      Mitbürgern, von was ich hier nicht unbedingt ausgehen muss.

    6. An nicht nur die anonym hier Schreibenden: Warum wollen sie mit ihren jeweiligen Kommentaren (meinem Eindruck nach) eigentlich immer gleich alles sagen?

      Vieles, was sie schreiben, ist ja nicht dumm, wie nicht alles, was ‚Mitarbeiter‘ (welch seltsamer Name, aber egal, er kam ins Spiel) oder nicht-anonym Kommentierende hier zurück lassen, allein deswegen sonderlich klug wäre.

      Wäre das Kommentieren hier ein Dialog-Ersatz, wie manchmal vermutet, fehlte mir gerade das Dialogische an dieser Art des Kommentierens, weil das mir eher sehr selbstgenügsam vorkommt. Wären es Fakes des Blogautors, wie andere vermuten, erschienen sie mir größtenteils viel zu läppisch, als daß er damit auch nur eine einzige späte Germanistin aus ihrem fast abgezahlten Twingo heraus locken könnte.

      Ich habe schon den Eindruck, daß hier viele ‚reale‘ Personen kommentieren. Aus dem Wunsch heraus, exakt das zu tun, was sie damit tun: sich an einem Gespräch zu beteiligen. Daß dieses äußerst vielfältige Gründe (u.a. auch aus dem weitläufigen Bereich der nicht so gerne zugegebenen Ich-Präsentation) hat, dürfte klar sein. Auch die offiziellen ‚Mitarbeiter‘ sind sicherlich nicht frei davon.

      Was mich verwirrt, ist das ins immer Kleinere Abgleitende vieler Diskussionfäden (Threads, wem einfache Worte zu öde scheinen). Jemand äußert etwas, und ein Detail daran ist angreifbar. Nun wird es ans Tageslicht gezerrt und dort zerhackt. Was kaum auf klügere, d.h. weniger lückenhafte Weise, geschieht, und daher seinerseits wiederum auf die gleiche Weise angreifbar ist. Usw. usf. ad infinitum.

      Solches Gespräch ist mir keines, sondern nur Gelärme. Natürlich halte ich mich für ziemlich klug und liebe nicht den Beweis des Gegenteils. Dennoch kann eben dieser Beweis jederzeit angetreten werden. Besser, ich akzeptierte ihn dann und sammelte meine Kräfte für den mich heilenden, bessernden Gegenschlag (so der gelingt). Und genau das wäre der aufsteigende Zirkel einer Diskussion. Sich aber nur zu Immunisieren, etwa durch Verschieben des Themas, durch Aufblasen von Details, durch Pochen auf feldherrlichen Symbolen wie etwa enzyklopädischer Belesenheit (diesen Vergessenen, Übersehenen kenne ich auch noch, mit Triumph grabe ich irgend einen finnischen Denker aus, der unübersetzbar Weltbewegendes schrieb usw. usf.), überhaupt dieses Autoritäts-gläubige ‚wie-xyz-zu-sagen-pflegte‘, das infantile name-dropping des seines Denkens ohne väterliche Anlehnung nicht sich sicheren Geistes – all das halte ich für bullshit.

      Wer einen Grund zu wissen meint, soll aufstehen und ihn nennen. So deutlich, laut, klar und präzise wie sie (oder er ) das kann. Das ist mein Credo für eine offene Diskussion (einen repressionsfreien Diskurs, falls jemand Staub braucht, ihn zu schlucken).

      Alles andere halte ich, um der Klarheit (und der Angreifbarkeit) zu dienen, für geistige Wichserei.

    7. selbsterkenntnis – herr oder frau sumuze ( unter ihrem eigenen pseudonym können sie nämlich selbst ja auch alles verzählen was sie wollen, nicht ? )
      ist der erste weg zur besserung.
      sie selbst setzten hier ganz deutlich mit einer exzision ein.
      ich habe sie desweiteren noch nie auf einen anonymen kommentator antworten sehen.
      wo bitte wäre da ein unterschied – erklären sie mir das mal, bitte.
      sie selbst wollen den text ohne autor, den text pur.
      dann gefallen ihnen einige passagen in threads nicht und zwar weil verschiedene
      kommentatoren eben keine stilistische kontinuität ( oder homogenität etc. ) liefern.
      was eigentlich die vielen worte ?
      für mich ist geistige wichserei ein schema f zu pflegen und zwar akademisch formuliert und das an der realität vorbei.
      aber vielleicht verstehe ich etwas falsch gerade von was sie hier referieren.
      erstellen sie vielleichrt einen diskursdekalog für germanistinnen von twingo
      auf audi a5.
      sorry – verstehe sie irgendwie nicht.

    8. äh, ja, sumuze einen teil ihrer Kritik kann ich ja durchaus nachvollziehen, wie ich auch aufatmete, nicht zu den twingofahrenden Zeitgenossen mich rechnen zu müssen. Mir gefällt auch ihre pamphletistisch gefärbte, schon beinahe manifestative und amtliche Art des Kommentierens hier mit Stempel und Unterschrift. Das gefällt mir durchaus, wie sie neulich auf beinahe wittenbergische Art ihre Thesen wider das Gemurmel im Ungefähren hier an das Tor der Menschenkirche schlugen. Trotzdem muss ich mich meinem Vorredner anschließen, dass sie sich ja sonst eher spärlich beteiligen an Diskussionen, von denen auch ich glaube, dass sie etwas zu viel finnisch Denkende aber im ghälischen Dialekt aus den Gehimtipphungerverliesen murmelnde Zitatgeber enthält.
      Also nur zu – ein Thema.

    9. Das eben ist Empirie: ich notierte mir ‚Twingo‘ H-0’end als Reizwort. Und die Hunde beißen exakt in den Knochen, der ihnen hingeworfen wird. Kein Wunder, daß in dieser Welt ein Ackermann lächelt. Wie sanft und brav doch die wilden Gebisse glänzen..

  7. Ich nehme >>>>diese Einlassung einmal als Antwort des Anonymus Snopes zu meinem Hinweis auf seinen kritisierten sprachlichen Lapsus, da eine andere ja anstelle ihrer ebensogut hätte erfolgen können.

    Ingesamt sehe ich darin nur eine Wiederholung eben jenes Torhütergebarens, das ich kritisierte. Hingewiesen auf eine eher kleine Unzulänglichkeit erfolgt ein gewaltiger Rundumschlag plus hermetischer Abschottung gegen jedwede Einmischung Unbefugter. Man wird es nötig haben, tut man es.

    Nun gut, wer unter sich bleiben will, dem soll keiner auf’s Fell schauen. Eine eher beschämende Aufführung hilfloser Wut anläßlich – für mich – berechtigter Kritik. Also ist gewollt wohl doch nichts als ein Raunen des inneren Zirkels, das sich ehern unberürhrbar will. Diskussion nennte ich solches nicht. Podiumsdiskussion vor Claqueren wäre die wohl passendere sprachliche Bemäntelung. Mir ist das nur – disgusting. Viel Spaß weiterhin dabei.

    1. werte frau sumuze siebetonen – ich zitiere hiermit –
      man wird es nötig haben –
      nun das entbehrt einer mehrdeutigkeit nicht.
      das es einer freigestelltheit stets bitter nötigst vermag beträchtliches
      insofern es als ein triebgesteuertes bis zum mörderischen
      sich nicht mehr eines es als sich selbst wahrnehmbarem kritisierenden sich
      eigentlich selbst in eine art unmündigkeit ( unmündig seiendem ) inhibiert.
      rekurse auf weiblichkeit wären insofern angezeigt, in sofern sie nicht DEUTLICHST
      weibliches verliessen und somit gleichermassen auf männliches mitverwiesen.
      zuvörderst faschistoides.

    2. ach ja heer psst ! nicht die skalierung vergessen – also die froschleiter – ja son glitschiges ding, mensch.
      ach und wie ich mich gerade an jemandem arriviere, der sowas von bekannt ist
      und so genialisch dass er es auch wirklich jederm zeigen muss.
      z.b. frau was weiss ich und herrn was weiss ich und herrn herr was weiss wer schon über das was herb
      ist.
      delete babe u are no worm, u are a man or not ?

    3. @pop pupser artsy. das es einer freigestelltheit stets bitter nötigst vermag beträchtliches insofern es als ein triebgesteuertes bis zum mörderischen sich nicht mehr eines es als sich selbst wahrnehmbarem kritisierenden sich eigentlich selbst in eine art unmündigkeit ( unmündig seiendem ) inhibiert.Daß Ihnen solche „Formulierungen“ nicht selber peinlich sind… Wie soll man, selbst einen erbittert besten Willen vorausgesetzt, so jemanden erstnehmen?

    4. @sumuze. Ihr Rundumschlag ist ein wenig ungerecht, gell? Es steht jedem, der in Der Dschungel schreibt, völlig frei, ob er Kommentare zuläßt oder nicht. Ich selber l a s s e zu und lösche in letzter Zeit nur dann, wenn ich Kommentare dumm finde oder reine Quasselei um des Quasselns will, oder wenn sie bewußt verletzen sollen. Etwas anderes zu erwarten, gehört pur in einen allgemeinen Kanon guter Umgangsformen, den ich voraussetze. Ich wüßte etwa nicht, wo ich Kommentare von Ihnen gelöscht oder nicht zugelassen hätte. Daß >>>> Cellini keine Kommentare zuläßt, ist schon lange so; weshalb soll ich das also Snopes verweigern? Im übrigen hat er ja >>>> an anderer Stelle den von Menantes zurückgeworfenen Ball wieder aufgenommen. Es gibt also Wege. Zu unterstellen, Die Dschungel ließen allein noch Claquers zu, ja lockten sie an, ist geradezu absurd, wenn man sich mal die Kommentare des letzten Jahres anschaut; es ist geradezu das Gegenteil der Fall: Die Dschungel locken ihre Gegner an, und Die Dschungel hat es lange zugelassen, wenn mit höchst unfairen Methoden ge“arbeitet“ wurde. Nur d a m i t ist jetzt Schluß.

    5. Wäre es ein ‚Rundumschlag‘, so wäre der in der Tat ungerecht. Es tut mir Leid, daß Sie sich aufgefordert sehen, diesen Schuh sich anzuziehen. Das war nicht meine Absicht, und meine Worte galten keineswegs Ihnen (wofür ich beim nochmaligen Lesen keinen rechten Anhaltspunkt sehe). Sondern einzig dem Anonymus Snopes, oder vielmehr genauer dem Verfasser jener so überraschenden Entlarvung des Literaturbetriebes als ‚vernudelt‘ sowie einer seiner kommentierenden Ergänzungen dazu.

      Sein Gespräch mit dem Anonymus Menantes, auf das Sie mich oben hinweisen, habe ich nun gelesen, es bestärkt mich aber eher noch in meinem Eindruck. Ich pflege Menschen, die sich zu mir oder meinen Worten kritisch äußern, wenn ich überhaupt öffentlich reagiere, direkt zu antworten und nicht Dritten gegenüber. Und dann lese ich möglichst genau, was und wie ich kritisiert wurde, und versuche darauf einzugehen.. Beides kann ich in dem Altherrengespräch dort aber nicht entdecken. Im Detail: Nicht den Begriff ‚Parteigänger‘ hielt ich vor oder kritisierte ich, sondern exakt nur den von mir anfänglich zitierten Satz, der eine Verbindung zwischen Parteigängertum und Berechtigung, sich hier auf diesem Blog aufzuhalten, schlug. Wahrlich keine weltbewegende Sache, die mit einem Blick beim ersten Lesen hätte begriffen und – eine mögliche Brücke deutete ich selbst an – sehr schnell hätte geklärt werden können.

      Das ist sicherlich ein Frage des Stils, und ebenso gewiß bin ich in solchen Fragen empfindlicher als viele andere. Was ich als Sorgfalt des Umgangs miteinander bezeichnete, dessen Qualität immer Resultat beidseitiger Anstrengung ist. Daher bin ich gerne bereit, entgegen meiner Überzeugung meine Reaktion als Über-Empfindlichkeit im Raum stehen zu lassen, damit dies hier nunmehr ein irgendwie gütliches Ende finden kann.

    6. @sumuze. Lassen Sie uns einfach mal ein wenig abwarten, wie es sich weiterentwickelt, bin ich doch (rein rhetorisch betrachtet „entre nous“) selbst gespannt, wie es sich entwickelt. Daß sich das auch für mich nicht vorhersehen läßt, gehört zu den spannenden Strecken Der Dschungel, insoweit ich mich ja selber immer wieder in ihnen verirre. Die >>>> Schwanenteiche, die ich bisweilen anlege, fallen doch alle schnell wieder der Überwucherung anheim; Struktur ist kaum mehr als ein Pfad, den ein Seil entlang führt, ohne daß das schmale Bödchen auch nur provisorisch befestigt wäre, auf dem man entlangtrapst – worin außerdem trap steckt.

    7. Gleich halb rechts unter 61 Cygni, die staubigen Wasser der Perseiden hinter sich lassend, strahlt Beteigeuze – ein sehr netter Stern. Und in der 37.Straße (nun, wg. Unschärfe kann es auch die 35. gewesen sein) hockt eine extrem fette Dame aus Venezuela am Straßenrand, die aus den Augäpfeln (für ein paar Bucks mehr aus der Hand) liest und Sternkarten zeichnet. Ihr Mann sitzt seit Jahren ein wegen Ransacking. In Wahrheit kommen beide aus Nicaragua und waren einmal Sandinista. Er studierte sogar BWL. Gegenüber wohnt Mr.Amishchair – niemand weiß, wie sein Name zustande kam – und bewirtet seine Enkel mit saurem Moselwein und alten Donuts. Die wiederum fahren dünnhäutige Touisten den Amazonas entlang, auf hölzernen Booten eigener Konstruktion. Nicht jeder kommt ungeschoren davon. Ein Seil ist etwas, das Montag mit Sonntag verbindet. Ein wahrer Zug. Das zu wissen lindert das Sodbrennen am Freitag um Neun. Der Trapper weiß das auch, weshalb er stets eine Packung Bullrichsalz dabei hat. Survival of the fittest.

      Warten wir ab. Eine gute Devise. Ich wollte, es wäre Morgen oder die Preußen kämen. Good Night.

  8. Merkwürdig wie man glaubt den Hautgout des scheinbar korrupten Betriebs durch Behauptungen „belegen“ will. Auf den Gedanken, dass das >>>>>Lewitscharoffs Buch von den nominierten Büchern (nur um diese geht’s ja) zurecht den Preis der Leipziger Buchmesse bekommen haben könnte kommt niemand. Bzw.: weil dies vermeindlich alle glauben (d. h. die dummen Buchkonsumenten) wird einfach eine These konstruiert, die mit nichts daherkommt als Verdächtigungen. Das suggeriert dann eine Art okkultes Insiderwissen und einen nonkonformistischen, sich aufklärerisch gebenden Widerstandsgeist – ist aber auch Dauer in seiner Ablehnungsrhetorik ermüdend.

    Warum nicht einen „Die Dschungel-Preis“ kreieren? Man könnte aller Fehler des Betriebs umgehen – und würde wiederum nur ein schaler „Gegenbetrieb“ werden.

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