Il giornale amerino del lavoro e del ritorno di venerdì, 2 mese di settembre 2016.


[Casa di Schulze
Il nuovo posto di lavoro, ore 9.30]

Pforte morgens


Um ein Viertel vor sechs hoch, knapp vier Stunden geschlafen. Nachts lange mit dem Wiener Freund und Verleger geskypt, der nun unbedingt >>>> des Ameriner Freundes und meine >>>> Chamber-Music-Übertragungen als Typoskript sehen will. Nachdem ich ihm drei Beispiele vorgelesen. Er schrieb sogar nach dem Gespräch eigens noch eine Email. Ich sah sie eben im Postfach.

Mit dem ersten Latte macchiato am Brunnen mit Blick auf die Wolfszeitpforte gestanden, länger als sonst, gesonnen, zu viel Arbeit werde ich heute nicht kommen. Um eins fährt der Regionale gen Tibuertina, umsteigen dort nach Fiumicino; Tiburtina, die „alte“, unterdessen völlig umgekrempelte Station, an der ich stets ausstieg, wenn ich für >>>> die Massimo zurückkam, einstieg, wenn ich für Berlin wieder hinwegreiste; und ich habe noch das Poltern des kleinen Rollkoffers im Ohr, wenn लक्ष्मी kam und ich sie abholte und diese Rollen über das unebne Pflaster zog.
Rom hab ich nun gar nicht gesehn dieses Jahr… gut, gesehen nun schon, aber aus dem Finestrino des Regionale.
Ich selbst reis‘ ja mit Rucksack, nach wie vor. Ich schrieb‘s, glaube ich, schon mal: Tu ich das nicht mehr, bin ich alt.
Also packen, die Zelte, wie es heißt, ab-, komisch:, -brechen. Ungern. Andererseits, लक्ष्मी, mein Sohn, am Dienstag bereits wieder nach Düsseldorf, in knapp drei Wochen die nächste Reise, auf die griechische Insel, dann nach Sizilien… das >>>> Sommerfest morgen, im LCB am Wannsee, das wird ein Familienausflug werden. Und sowieso: Berlin… Is‘ auch dort warm, ich hab mich versichert. Und wenn die Contessa mich läßt, einzwei Wochen Schreibarbeit auf Sardinien.

Keine Arbeitsjournale in den vergangenen Tagen, nur >>>> die >>>> drei >>>> DTs, die ich aus der Rubrik jetzt rausnehmen und in ihre eigentliche abspeichern werde. Ich war zu tief im Roman, in den Planungen jetzt: Chronologien, Personenverzeichnis, Skizzieren der Charaktere usw. Hab das auch gut genug vorangebracht, um am Dienstag mit der Contessa einen Strich drunter ziehen zu können. Dann werden alle Namen und die wichtigsten, soweit planbar, Handlungsabläufe stehen und nur noch die Haupthandlungsorte angesehen werden müssen.
Die Arbeit ist seltsam befriedigend für mich, ich sagte es gestern dem Freund. Seltsam, weil mein Name ja nie auf dem Buch stehen, ja niemals bekannt werden wird, daß ich es schrieb, jedenfalls nicht zu Lebzeiten der Beteiligten. Dennoch arbeitet mein Hirn, und arbeitet mein Herz, genauso wie bei allen meinen anderen Büchern; plötzlich dieselbe Art intensiver Visionen, die sich vor meinen Augen fast konkret abspielenden, wie ein Spielfilm, Szenen; auch dieselbe Begeisterung durch sie. Die reine, sogar tief in den Knochen fließende, manchmal auch wirbelnde Schöpferlust, völlige Identifizierung. Doch auch etwas Neues, das ich so noch nicht kannte: die gemeinsame Entwicklung. Immer wieder whatsapp-Nachrichten, vor allem auch Sprachnachrichten: schallend lachende Contessa, die über der Findung der Namen sitzt und ihre Freude teilen will, den spontanen Witz teilen will, den manche Einfälle haben. Ich wiederum denke und empfinde mehr in Räumen. Aber „So, ich mache heut mal ruhig“ whatsappte ich ihr gestern, nachdem der wöchentliche, ganz anderweitige Textauftrag eingeschoben war, der mir immer recht leicht von der Hand geht, insofern ein locker verdientes Nebengeld bringt. „Letzter Tag hier, einmal noch italische Sonne.“ Woraufhin sie: „Haben Sie sich verdient.“ Was auch ich fand. Und streckte die Beine aus in dem Licht. Es trieb mich dann aber doch wieder in die Personenentwicklung.
Abends, nach dem Braten, der beste Gorgonzola, den ich je aß. „Dolce e cremoso“, hat´ihn die Verkäuferin genannt, bevor sie ihn mit einer Kelle aus dem Rad schöpfte. Er ist so weich wie flüssiges Nougat, der Blauschimmel darin in etwas festeren Klümpchen. Ja, liebe Freundin, ich werde wieder laufen müssen. Gefährlicherweise nehme ich ein ganzes Pfund dieses Käses mit heim, dazu anderthalb Liter des ungeklärten Weines von Mauro.

Ich mach mich mal ans Packen. Um zwölf fährt der Freund mich an den Bahnhof nach Orte.

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