Mythos und Roman. Nach Calasso.

Die Gestalten des Mythos leben viele Leben und erleiden viele Tode, anders als die Personen des Romans, die immer nur auf eine Handlung festgelegt sind.Das war, weiß ich heute, zu ändern, die mythische Vielidentität auf den Roman zu übertragen; das ist geschehen, und zwar, ohne daß ich es mir vornahm, um eine Aufgabe zu erfüllen, sondern rein aus der poetischen Bewegung – weil nämlich:(…) in jedem dieser Leben und dieser Tode (…) alle anderen zugleich gegenwärtig (sind), in jedem schwingen sie mit.Und jetzt kommt das primum movens aller Dichtung:Wir haben nur dann die Schwelle zum Mythos überschritten, wenn wir plötzlich einen Zusammenhang zwischen dem bemerken, was unvereinbar ist.

Roberto Calasso, >>>> Die Hochzeit von Kadmos und Harmonia.


[Poetologie.
Romantheorie.]

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