Schadet Wissen? 27.01. 2009. Paul Reichenbach sucht wieder einmal nach Worten.

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8 Stunden saß ich am PC um Paul und Ritas Geschichte zu überarbeiten. Ich bin unzufrieden. Der Zuspruch des Lektors, aber Paul die Geschichte ist, so wie sie ist gut, ändere nichts mehr, stimmt mich nicht zufriedener. Ich habe zu spät in meinen Leben angefangen Prosa zu schreiben. Weiß zuviel von Literatur, um unbeschwert losfaseln zu können. Im Geheimnis aneinander gereihter Worte soll das naive Versprechen, das Leben ist schön, immer mitschwingen. Das gelingt Paul nicht. Die vor kurzem entwickelte Figurenperspektive von ihm, weist auf ein ganz anderes Programm. Mir fehlt die Selbstdisziplin, ANH hat sie, glaube ich, die den aktuellen Alltag, das emotionale Auf und Ab des Schreibers abwehrt, um sich tief konzentrieren zu können. Und immer wieder, bei jedem Satz, kommt mir die direkte Naturerfahrung (Kurische Nehrung) zum Fehlen, die ich mir unbedingt im Sommer, will ich wirklich zu Ende kommen, erradeln muss. Ich bewundere diadorim, die mit polyglotter assoziativer Verve Sätze aus dem Ärmel schüttelt, wo eine fremde Welt unmerklich zur Welt des Lesers wird.

Eine Leidenschaft fortsetzen, heißt sie in eine Obsession zu verwandeln.
Schreiben verlangt Kalkül und Leidenschaft, an Kalkül mangelt es mir nicht.

Zu meinen Artemis-Einträgen erreichen mich immer noch Mails, die ich leider noch nicht beantworten konnte. Ich bitte um Entschuldigung.

Zum Beispiel schreibt eine Freundin:
nur ganz kurz, zwischendurch, wie immer …
ich hab nochmal über diana nachgedacht: es gibt, jenseits des (eigenen, verdrängten) begehrens aber auch noch das recht auf selbstbestimmung, schutz, unversehrtheit … das ist, vielleicht, die konsequenz aus dem (jungfräulichen) allein-sein, aus dem nicht-erkannt-werden(-wollen!).da die göttin diana aus einer zeit stammt, in der die frauen noch nicht ganz so viele jahrtausende unterdrückung hinter sich hatten, muss man, um die „konstruktion“ dieser göttin zu verstehen, ja wirklich auch in der eigenen gedanklichen vorstellung weit zurückgehen. also, was wäre, wenn sie, diana, es so wollte, ihr eigenes begehren also ein ganz anderes wäre? sich gar nicht auf den mann richtet? womöglich sogar völlig jenseits unserer menschlichen, so gar nicht göttlichen, vorstellungswelt läge?

Bildquelle: >>>>H I E R und >>>>H I E R

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