In der Nacht, im Traum wieder einmal mit Lacan gesprochen: Du würdest mich nicht suchen, wenn Du mich nicht gefunden hättest. Über diesen Satz, ich gebe zu, dass er mich verwirrt, stolpere ich nun schon zum wiederholten Mal und werfe Angel und Schleppnetz aus, um einen Sinn für mich einzufangen. Die komprimierte Sinnsumme der lacanschen Aussage lässt mich nach Worten suchen, die aus Ahnungen klare Sätze bauen können, vorausgesetzt sie würden mir einfallen. Wie muss eine erste Seite aussehen auf der eine verdichtete Dichtung, auch zwischen den Zeilen, die Geschichte durchtanzt, ohne das wispernde Fußnoten ihren kommentierenden Senf dazu geben müssen? Und was wird dann auf den folgenden stehen? Ein Tag ist wie ein ungeschriebenes Buch, dessen Text sich erst in der Nacht entrollt. Im auf und ab wogender Träume, deren leuchtende Paginierung ihr Format umso mehr an die Nacht verliert, je tiefer und dunkler sie wird. Und so, uferlos, verfließt der Tag zur Leerstelle, über deren Rand sich konkrete Bilder spiralend auflösen, um dann in jene farbenen Nebel zu fallen, ..wo kein Grund mehr ist/ und keine Wiederkehr//…(Villon) Perdu. Doch manchmal ist es anders, gestern war es anders, da flüstert der Tag, der zufällig ein Sonntag ist, eine Seite vorheriger Nacht hatte schon längst in den Raum gegriffen: Du würdest mich nicht suchen, wenn Du mich nicht gefunden hättest.
grund genug. es ist immer grund genug. was, bitte schön, habe ich denn gefunden, was? sag du es mir. ich hab gar nicht gesucht, dann musstest du mich daran erinnern, dass ich die sein könnte, für die ich mich halte. wenn dir damit geholfen ist, bitte, gerne.
ich kenne auch eine geschichte. es war winter, oder vielleicht noch herbst, ich war vorm schauspielhaus in düsseldorf verabredet. zwei obdachlosenzeitschriftverkäufer schrien sich an. revierstreitigkeiten. dann holte der eine aus und dem anderen blutete hinterher die nase. sieht nicht gut aus. nee, sieht nicht gut aus. ich weiss mir nicht zu helfen. das blut ist echt. ja, es ist echt, so echt, wie du es dir in deinen schönsten träumen nicht ausmalen kannst, denke ich heute. damals dachte ich, ok, ich kauf ihm den stapel ab, der muss in die notaufnahme. vendetta war gerade keiner da und pynchon ist mir echt egal. hörst du. so. knallfrosch. ja, knallfrosch. integritäten verspielen ist noch keine kunst. es ist nur unter umständen so schmerzhaft wie jemandem die nase brechen. aber es ist immer gut, wenn man weiss, das hält man aus. du hälst das aus, klar. ich nicht.
herr reichenbach, es tut mir leid, das gehört beiläufig nicht hier her, es schrieb sich nicht an sie, es ist nur, die fläche meines misstrauens hat es um ein gut teil vergrössert, nicht unbedingt in ihre richtung. nein, gar nicht. nur, ach, ich denke manchmal an die meinhof, wie sie die isolationshaft beschreibt, und dass man irgendwann jedes zeitgefühl verliert. weißes rauschen. man weiß nicht, war es gestern oder vor einer woche. es ist eine form der folter, menschen ihr vertrauen in ihre wahrnehmung zu nehmen. ja, es ist auch ein instrument der aufklärung. es gibt fälle aufklärender folter. danke, war das denn nötig? du unterschätzt, dass ich am leiden kein vergnügen finde. in meinen träumen war ich heute wieder, wo ich mich nicht auskenne. ich weiß, was das heisst, ich kenne mich kaum noch wo aus, wie sollte ich da noch was finden?
Eine untergegangene Skizze,
deren Träume schlaflos bleiben und geschwächt über der See hängen, an fremdem Ufer lagert ihre Kopie, buchstabenlos löst sich auf. Ja – ich halte das aus. Leiden ist kein Vergnügen, niemals habe ich das behauptet. Ich weiß, es ging nicht in meine Richtung, ein Salzkuss mischte Dir Dein Blut.
telegramm eines aus der furche gekommenen träumers blasenfische
durchkämmen die strähnigen
maschen des drahtmannes
ein vogel schlingert am schillernden fisch vorbei
hinein in den erbarmungslosen biss des hundes
urschrei des lebens
zeigefinger
schwarz weiße grenze
zum blühenden leben
gegenwärtig offen
am scheitelpunkt
schwärmde pracht
maske an an vier fäden
schleifen bildend
treibt der fischkopf
allwissend in den himmel huschend
aufgeladen der schwarm
über gesenkten häuptern
geteilter jubel
stop
HOM
verschneite nachbilder
komplementärer verquickung
vielleicht
indigo
Wo bleibst Du? Gloria, wo bleibst Du? Gähn.
gloria kennt die musik
sie summt traurig
mit den fischen
vom los des lassens
aus den kontrollmechanismen auszubrechen, das ist doch die essenz.
fragt sich bloss wie das geht,
das wäre dann so eine art preisfrage.
http://www.youtube.com/watch?v=y4Fspxfrhks&feature=related you can do what you want to whenever you want to
you can do what you want to, there’s no one to stop you
now you can do what you want to whenever you want to
do what you want to whenever you want to
do what you want to whenever you want to though it doesn’t mean a thing
big nothing
nonada. null, nichts. go ahaead. wer sollte dich aufhalten? es führt bloß zu nichts, aber da wolltest du ja hin. do yourself a favour and pack your bags, buy a ticket and get on a train: http://www.youtube.com/watch?v=Hg8Vq6w0JSE
und klär mich noch einmal auf über den unterschied von essenz und lösung. this is fucked up, don t you think so.