Das Cello.

Es ist ein sehr schönes, im Ton ausgesprochen kräftiges Instrument, das mir durchaus entspricht: der Klang ist nicht so schön wie der des (viel kleineren) Cellos meiner Lehrerin, das dunkel und samtig klingt, mit sehr viel Schwingung und, ja, Frauenseele. Das größere Instrument aber hat Leidenschaft, die auch einen bösen Ton, den man aus meiner Lehrerin Cello nie herausbekäme, nicht scheut. Es kann samtig, aber auch sehr sehr hart klingen. Es mildert nichts, jeder falsche Griff wird rücksichtslos wiedergegeben. Ein Instrument für stark Dominante. Hätte ich das Geld, ich würde es kaufen; da ich das Geld aber n i c h t habe, bedauere ich es nicht, mich diesem Instrument nicht aussetzen zu müssen. Außerdem, das Instrument meiner Lehrerin sagt: da gibt es andere Instrumente, die zugleich diesen Anspruch stellen u n d mehr Samt haben, teurere, gewiß, aber du sollst nicht ein Instrument begehren, hinter dem schon ein nächstes steht.
Es sieht anders aus, als es klingt, es sieht m i l d e aus, dunkel im Holz, wie ein lasiertes dunkles Feuer, das allezeit leise glimmt.

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