5.09 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Durch einen mittelschweren, aber lauen Frühherbstregen hierhergeradelt, was angenehm war, obwohl doch von ‚Sommer‘ nun wirklich kaum noch zu sprechen ist. Um zwölf nachts ins Bett mit dem Einfall, die Zeilen >>>>den Tee auf, um zu testen
ob uns sein Tod schon schmeckt. durch den Tod auf, um zu testen
ob uns sein Tee schon schmeckt zu ersetzen. Das ist an sich hübsch, hat aber leider etwas Parodistisches, das in dem Gedicht vermieden werden sollte. Man wird es früh genug parodieren (übrigens ein Zeichen vieler gelungener Texte, daß sie ihre Parodien geradezu herbeirufen: „-erreicht de n Hof mit Müh und Not,/das Kind, es lebt, das Pferd ist tot“.)
Bis neun arbeite ich jetzt streng an der Zwölften Elegie weiter, dann sind zweidrei Briefe administrativer Natur zu schreiben, danach muß ich an die noch offenen Lektorate/Lektoratsstellen: Die kleine Erzählung „Clara Grosz“ wird in >>>> „L.“ erscheinen, sowie >>>> „Das Flirren im Sprachraum“ aus dem Jahr 2002 in der Schriftenreihe der >>>> Phantastischen Bibliothek Wetzlar.
Heute soll freenet für die Arbeitswohnung freigeschaltet werden, aber wegen >>>> moobicent ist mir das momentan egal; der in der Freischaltankündigung abgekündigte Techniker hat sich jedenfalls bislang nicht gemeldet. Und mittags ist ein Elternsprechtermin mit der neuen Klassenlehrerin meines Jungen.
17.58 Uhr:
So, die Korrekturen sind auch erledigt; ich mach erstmal Schluß für heute und radle heim. Aber vielleicht tu ich dann nachts noch was.
(Hübsch übrigens, daß ich – ununterbrochen seit fünf Uhr am Schreibtisch – an meine Arbeitswohnungstür, als ich kurz eins zu dem Schultermin aufbrach, einen Zettel des Telekom-Technikers geklemmt fand, er sei zur DSL-Freischaltung hiergewesen, habe aber niemanden angetroffen. Für wie blöd wird man eigentlich gehalten? Und was ritt diesen Mann, über den ersten Hinterhof ins Quergebäude zu gehen, die drei Stockwerke hoch, und dann, anstelle zu klingeln oder meinethalben zu klopfen, einen solchen Zettel auszufüllen? Ich möge mich, stand darauf, nun wieder an freenet wenden, also nach Hamburg, um einen neuen Termin auszumachen. Eine direkte Kontaktadresse war auf dem Zettel nicht angegeben…
Auf meine Mail an freenet kam geradezu unmittelbar ein Anruf eines freenet-Mitarbeiters, der leicht hilflos und viel verärgerter als ich war: eine Klage wie meine habe er heute schon mehrfach gehört.
Bekanntlich, nur mal als Denkanstoß, sind die Telekom und freenet Konkurrenten…