Winde/Vulkane (AEOLIA-GESÄNGE 32). Finale: Der Anfang. Stromboli (44).

(…)
als ich draußen im Hof stand, erwacht und schlaflos fortan durch die Nacht
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sah und rauchte, mal hockend, mal stand ich lauschend; er schwieg, der Vulkan,
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schwieg wie einer, der, Schlaf mimend, täuscht, doch unversehns losschlägt und tötet:
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unbarmherzig und schnell | und nicht leise, sondern er brüllt triumphal –

ein Gewitter von unten wie tags die Beben
Winde unter den Sohlen waren
kein Stern war kein Licht war die Nacht war ein Plaid aus gespecktem Brokat
auch EInes Auge nicht das dieses Dunkel durchdrang erblindet die Zirpe am Hang
ausgerollt war das Schweigen nicht einmal Brandung drang moderat in den Hof
keines Schnarchen in die leeren Löcher gestopft in die engen, die sich duckten
Wände nicht Hände, die sich fanden alles Geschöpf rang bewußtlos nach Licht
erstickte in einem Schwefel in dem sich gelbzirrhos die Dunkelheit bäumte
niedergehalten, aber, auch sie und erstickt und unter dem Preßstahl gegeißelt
den ein Tyrann übers tyrrhenische Bett der armen Leute montiert hat, damit sie
bewegungslos schlafen und ächzen kaum in solcher Enge:

gt | cht
v | v
Grab | Ei
– | –
gin stieg | wigsah
v – | v –
Es f ä h r t ein | geht niemand
v – v | v – v
chen aufs G r a b fiel | Halt an B o r d kein
v v – v | v v – v
Das war der Klang | Das ist das Bild
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Die Königin steigt | Es flirrt unentwegt
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heimlich im Traum der | Insel das Stöhnen
– v v – v |- v v – v
kein Lied zieht von dorten | noch heim und hinüber
v – v v – v | v – v v – v
So erstand’s Er belauscht’ | es Er rauchte nervös | da sich die Königin gab | da sich die Königin da

vereinte mit dem, der da kam | Der Stein sah von da in das Wort das sich von keinem berührn ließ | als von den beiden am Krater | da oben Es spürte der Wächter | es geht etwas vor und er möchte | fliehen davor, aber kann es doch nicht | Der Knall dann Ein Lichtblitz Momentlang ersteht | die Insel ganz neu aus dem leuchtenden Tag | der nächtlichen Göttin am Krater, die zuckend lag | und Lava hinabspie den Leib ganz erglüht | Sciara del fuoco und Mann, der, tiefviolett wie die Eichel | ganz Eichel selbst ward, und berstende Schöpfungsgewalt ward | Bezeuge es, Wächter, wie’s zeugt und der Strom sich ins Meer gießt | erneuerter Erde So still ist’s ich hör sie im Innern | die Gesänge der elementaren Gewalten, des Meers | und des Feuers, den Städten vergessen, doch ihm nicht, dem Leib | wenn er zu lieben bereit bleibt, zu sterben, das Ich tauscht und l ä ß t | aufseufzend läßt wie die Säuglinge, die nicht mehr schrein vor dem Schlaf | sondern sich fügen und sinken zurück wie auch wir nach dem Kampf | der uns verwundet, die Gliedmaßen strecken, und sanft uns der Quelle | wieder hineintun, der wir entstiegen. Und weiß doch, es gibt | Gott nicht, nicht Göttin, nicht Quelle noch Nachen, nur blinde Mechanik.

Aber was tut’s mir? ich hör es wie e r, der ihr dalag noch spät | Was tut es uns, wenn sich Lieder erschaffen, wenn solch ein Gesang
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daraus heranklingt, und w i r sind es, die es, das Nichts, derart schön | die es, das Nichts, nur der Mandel noch gleich macht, worinnen das Aug
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s t r a h l t und nicht Reize bloß aufnimmt, banal rezeptiv, sondern s c h a f f t | dachte der Wächter und war schon betrunken von Wein und von Nacht
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angsttrunkner, lusttrunkner Nacht v v – v v – v v – | – v v – v v – v v – v v – v v –
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