III,11

In den Klemperer-Sog geraten, mittlerweile Mitte Juni 44, Invasions-Gerüchte, denn dort in Dresden lebte er damals von Gerüchten. V2-Gerüchte (A screaming comes across the sky.). Ein dem Ende Entgegenfiebern, dem Schlachthaus Nr. 4. Allzu bedrückend die Alltage. Agoraphobie wegen des Sterns. Und doch dieser eine Moment in der Tür in der Dämmerung: drei Mauersegler dicht an dicht, die mit ihren Pfiffen knapp überm Hof mir ins Ohr gellten. Mich doch auch wieder gelten ließen : dadurch. Am Nachmittag irgendwann das Gefühl – es kam etwas Lautsprecherhaftes aus der Herberge gegenüber – ein Fenster im oberen Teil der Herberge würde geschlossen, als ob jemand zu mir hinuntergeschaut hätte, der ich am Schreibtisch saß. Hinterher Gespräche vorm unteren Eingang. Ich wollte schon darauf verzichten, mir im Bio-Laden gegenüber grünen Tee nachzukaufen, weil ich den Platz hätte überqueren und an den jungen Leuten hätte vorübergehen müssen. Ständiges Beobachten am Fenster. Gefühl des Umzingeltseins. Wegen der Denunziation ihrer neulichen Unkorrektheit. Der Nichtbürokrat in mir indes ließe sich durchaus auf eine ‘Entzauberung des Daseins’ ein.the insanely, endlessly diddling play of a chemist whose molecules are words …/ Well, the man is a puzzle. Endliche Befreiung indes und Platzüberquerung mit grünem (meine einstige Lieblingsfarbe im Mensch-ärgere-dich-Spiel) Tee und Mascobado-Rohrzucker. Sogar Ninno schaffte es, den verabredeten Tag einzuhalten, nachdem er sich letzte Woche um einen Tag verspätet. Die Entschuldigungen liefen auf wildwachsenden Spargel hinaus, er habe auch ein spezielles Spargelpflückgerät, und zuvor sei es immer sinnvoll, mit einem Stock auf den Erdboden zu schlagen, man wisse nie. Ok, Vipern.




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