Der dritte Anlauf? Vielleicht. Oder besser: gleichviel. Es war ein innerer Hund heut’, dessen reales Auftauchen ich imaginierend fürchtete, als ich zu Fuß die Straße außerhalb der Mauern (“umgeben von sprießendem Grün” und endlich nicht mehr im Mantel) hinunterging, also die sehr intensive Vorstellung, es könne ein recht bissiger Hund auftauchen und nach meinem Fleische trachten. Eine Kindheitserinnerung spielte mit hinein, als mich tatsächlich mal ein Hund verfolgte, Rex hieß er auch noch, und man pfiff ihn rechtzeitig zurück, als ich schon anfing zu klettern. Aber auf dem Weg nach unten gab’s nichts zu klettern, nur das Geländer, die Hecken, die Bepflanzungen, die den Fußweg von der Straße trennen. Auch wieder die Erinnerung an den Computershop damals in Rom, jemand betrat den Laden mit einem Pitbull an der Leine, der sich genau in der Mitte des Ladens zwischen mich und dem Ausgang placierte. Adrenalin pur. Unmöglich für mich, zum Ausgang zu gehen. Ich mußte den Besitzer schon sehr inständig bitten, den Hund beiseite zu ziehen oder aus dem Laden zu führen. Schon lange keine solchen Panikvorstellungen mehr. Vor Jahren kam das gelegentlich vor. Es herrschte dann immer Gewalt pur. Irgendwann schwebte erlösend in seiner Apetta Ninno an mir vorbei, der mich einmal wöchentlich aufsucht, um verbal seinem allgemeinen Unmut Luft zu machen, was durchaus schon mal eine halbe Stunde dauern kann, und mir seinen Wein dazulassen.
Der innere Hund kommt gerne in seinem Spazierkleid daher.
Als Kind trug ich gegen einen bissigen Spitz mit dem blöden Namen “Mecki” immer ein Stückchen Wurst im Kleid.
kennich