(CDXXXIV).
Das hat auch Folgen für das >>>> Anthropologische.
Was Mauerrat und Gefängnisleitung allerdings verschwiegen, waren die genetischen Kapriolen, die der Nachwuchs Freigelassener schlug. Da man unter sich und jede Rückkehr verwehrt blieb, schloß sich der Natur allergogener Formenfreude das Erbgut dieser Menschen auf, deren Enkel bereits Frauen und Männer nicht länger waren. Viele von denen wären ohne Europas hochtechnisierte Prothetik gar nicht mehr lebensfähig gewesen. Auch dieser experimentelle Seitenweg gehörte zur Evolutionsbewegung der Menschheit. Einige Leute waren längst mit ihren Reinigungsmaschinen verwachsen (…)
Argo, EF zur ZF, 713, Einfügung.
Einen Absatz darunter wird von Anpassungen, um es naturhistorisch auszudrücken gesprochen. Der Gedanke ist nicht von der Hand zu weisen, daß sich nicht nur der technologische Stand exponentiell beschleunigt, sondern eine Beschleunigung eben auch im Menschen stattfindet, der die Technologie angestoßen hat und sich ihr aussetzt. Dem geht eine Verweigerungsbewegung parallel, aber ihre Vertreter werden schnell überflutet werden und sehr bald nicht mehr lebensfähig sein. Wenn man technologische Entwicklung als Naturentwicklung begreift, nämlich als einen Teil der Evolution selber – und wie sollte man das n i c h t? -, ist an alledem weder etwas verwunderlich, noch gibt es etwas, das erschreckender wäre als Naturprozesse es selbst sind, zu denen neben ihrer achtunggebietenden Fruchtbarkeit eben auch Erdbeben und Zunamis gehören.
ARGE ? Menschliche Technologie-Entwicklung hat so gut wie nichts mit Evolution im Darwinschen Sinne zu tun, eher mit Krankheit. “Die Welt hat Krebs, der Krebs heißt Mensch”. (L. M.) Überhaupt scheint mir “ARGO” (neben dem Antike-Bezug) auch nach den Hartz-IV-Behörden zu klingen, die in vielen Gegenden ARGE heißen. Ein Loblied auf Peter Hartz?
@stulli. Es wird mir wohl zeitlebens dunkel bleiben, weshalb Sie immer nur solchen Unfug schreiben. Wenn Sie meinen, daß der Mensch Krebs sei und dabei ehrenvoll bleiben wollen, kann man Ihnen nur mit Améry “Hand an sich legen” empfehlen. Also wirklich. Ich habe dafür nur e i n e Erklärung: daß Sie kinderlos sind.
Also ziehen Sie aus Ihrer Einlassung einfach die Konsequenz.
prima Klima Der Klimawandel gibt mir Recht. Und ein launiges “Geh sterben!” kann ich mir auch von den ARGE-Kunden am Kiosk sagen lassen. Da bleibe ich doch noch ein wenig und lasse mich unterhalten…
Der Klimawechsel gibt Ihnen n i c h t recht. Er vollzieht sich, das ist gar keine Frage. Er vollzieht sich a u c h aufgrund technologischer Entwicklungen. Und er wird wahrscheinlich furchtbare Folgen haben. Das heißt aber eben nicht, daß er nicht in der evolutionären Bewegung bereits angelegt ist. Hier liegt Ihr – anthropozentristischer – Denkfehler: anzunehmen, etwas sei deshalb “Krebs”, weil es Ihnen nicht gefällt oder Sie bedroht. Ob man etwas mag oder nicht, spielt für die Evolution nun wirklich keine Rolle.
Im übrigen ist es ein interessantes Faktum, daß, je bedrohter der Mensch ist, um so höher seine potentielle Lebenserwartung wird. Im Gegensatz zu Ihnen tendieren Die Dschungel nicht – und ich folge ihr darin – zur moralischen Beurteilung, sondern erst einmal zur Beobachtung. Und dazu zu formulieren, was ihr auffällt. Ohne gleich ein Richtschwert zu heben.
ich glaube, dass für archäologen, paläontologen, soziologen der zukunft das interessante an uns darin bestehen wird, dass wir, eingebettet in der vorschlaf der vernunft vor dem grossen zeitlosen wachen, eingelullt in die fruchtlose eitelkeit unserer obsessionen und unseres infantilen projektsionswahns, so etwas bildete wie eine brücke zwischen dem alten menschen der zeit des schicksalhaften – und dem übermenschen, dessen erinnerung nur noch in die zukunft reichen wird, der sich selbst als das sehen wird, was er unbedingt und folgerichtig sein wird. wir verlieren jetzt schon – in einer bewunderungswürdig zärtlichen vorahnung – was der zukünftige android und homo noctus vermissen wird: das aufreizendsüße gefühl des ausgeliefertseins. man wird das künstlich generieren müssen, verkaufen wie eine droge – die droge erinnerung. das wüste leben des schicksalsmenschen des frühen 21. jahrhunderts, das jahrhundert des endes des menschen als biologisches wesen, wie er war, in der ganzen größee seiner zwergenhaftigkeit. aber kaum einer von uns hat den mut, den letzten tropfen blut zu trinken, die letzten unvorhersehbaren gedanken zu denken.
mit blinden kann man eben nicht über das unvorhersehbare reden, ohne sie zu verletzen.
Ist nicht die ganze Geschichte der Menscheit eine einzige Suche
nach falschen Ungeheuern gewesen ?
Eine nostalgische Sehnsucht nach dem wilden Tier, das wir verloren haben ?
Wir müssen dem Fürsten dankbar sein, dafl er sich mit einer eleganten Verbeugung verabschiedet hat.
das böse – in seiner elementarsten und schrecklichsten form: dinofelis, der säbelzahntiger, der sich auf hominiden spezialisiert zu haben schien und der von den hominiden schließlich ausgeschaltet worden ist, setzte sich in den träumen der menschen über die jahrtausende hin fort, bis zur vorstellung des drachens, des vampirs, des blutsaugers und aller perhorreszierten schreckbilder, die dem modernen sesshaften menschen, der zu einem nomaden wider willen geworden ist, in den untersten regionen seiner träume nach wie vor anfallen und ihn immer neue hollywoodhorrorvisionen erfinden läßt.
in der digitalen zeit erscheint es einem doch immer frueher zu sein als in der analogen.