Ringvorlesung: Play Goes Science. Ludische Modelle der Wissenschaftskultur. Humboldt-Uni, Vortrag <<
Zusammen-Spielen. Es bedarf einer realen Welt, um zu imaginieren. „Man muß die Fantasiewelt g l a u b e n.“ Das „Als ob“. [Mir fällt Benn ein: „Aber über allem schwebte ein leises zweifelndes Als ob.“]
Körperverdopplung: realer Körper/Spielkörper. Es gibt ein Spielwissen, von sozialen Verhältnissen geregelt. Welten mit „relativer Autonomie“. „Reiche des Andersseins“.
Jede Inszenierung eines Spieles sei einmalig. Spiele seien repetitiv, aber variant.
Bezug auf BATSON: Schismogenese. Angleichung der Komplementarität. Entweder „Anähnlichung“ [aaaah! diese häßliche Wisenschaftssprache!] oder Verstärkung der Differenz. Die Aufführungen sind permutativ.
Im Spiel entstünden „Emotionen gesteigerten Lebens“.
Zu spielen wird nur im Spiel gelernt; das Spiel lasse sich nicht sprachlich „lernen“. [Assoziation: Wie K u n s t gelernt wird, nur über die Betrachtung. „Sehen lernen“. „Hören lernen“. Unabdingbar für Neue Musik.]
In der kapitalistischen Gesellschaft organisiere Arbeit das Spiel (Fußball). Auch Gender-Rollen seien Spiele. [schöne Idee für „Männer und Frauen“: Genderspiele.]
Die Unhintergehbarkeit sozialer Spiele.
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Diskussion:
Der von Wulf verwendete Begriff „Glaube“ ist prekär. Ich schlage vor: „nichtrationale Vereinbarung“. Hinter mir kommt jemand mit dem strukturalistischen Argument, „alle Welt“ sei ein Spiel. (Klar, die Welt ist ein Text. Schüttel, grrr. Eine Glosse schreiben: „Mein Tumor ist ein Spiel.“- Ich will einwenden, man möge sich doch einmal das berühmteste Real-Spiel ansehen, das es gebe: den Krieg. Seien auch die geplatzten Bäuche der Opfer Spielteil? Wo höre die sprachliche Zurichtung auf, wo m ü s s e sie aufhören, wo sagten wir: Halt, d i e s e n Schritt machen wir nicht mehr mit?
Aber ich komme nicht mehr zu der Frage, die Gesprächsleiterin biegt die Veranstaltung in den zweiten Teil, einen sogenannten Spielteil, ab.]
Spielteil:
Ein akustischer Rorschachtest, hat schon was Banales. Wulf, versehentlich: „Freude am Wasser“. Der nichtsemantische Klang.
Was antwortet man auf die Frage: „Wo hat ein Spiel nichts zu suchen?“ [Bin echt ins Grübeln geraten.]
Allgemeines Wohlgefühl schließlich bei der harmonischen Feststellung, kulturelles Lernen sei ganz wesentlich mimetisch.
6.7.2004
Codewort. Und Puck, wieder am Telefon, da ihre Anmeldung zu diesemWeblog aus mir schleierhaften Gründen nicht klappt, ergänzt völlig zu Recht: „Jedes existentielle Spiel verwendet Codewörter, die es beenden. Der Krieg kennt sie so wenig wie der Tumor.“