Einige Dichter, Genazino etwa, haben Bücher über Erinnerungsfotos fremder Leute, meist auch vergangener Jahrzehnte, geschrieben. Sie sehen sich die Bilder an und versuchen, sich in sie einzufühlen, den Geruch wiedererstehen zu lassen, Geräusche, Geschmäcker. Sie erfinden zurück. Es ist eine andere Suche. In andere Verlorene Zeiten. Die verlorenen Zeiten der anderen.
Das ist ein Trick der Verdrängung und soll täuschen. Darüber, daß mit einem selber das gleiche wie mit den Fotos geschieht. Man selbst hat seine vergangenen Jahre verloren, und die eigenen Bilder sind ebenso fremd.
Die Verklärung des anderen Fremden ist eine Poesie, die verdeckt. Sie hofft, im verlorenen Anderen das eigene Verlorene am Leben zu erhalten. Das längst ebenso vorbei ist.
(XXXVI)