Auch dies ist ein poetisch-guter, zudem pulsierender Lebensentwurf: Eine Reiseliteratur der Seele schreiben. Sich in Liebesabenteuer und Verbechen stürzen, um ihren Dynamiken ganz nahe zu kommen. Und dann nicht sie kompromittieren, sondern ihnen Hymnen schreiben.
Die abseits stehen und nur bobachtend notieren, haben keine Ahnung.
Das ist die einzige Form, der Ahnungslosigkeit zu entrinnen.
Oder, wie die Gnostiker, Gott näher zu kommen, indem man sich die göttliche Gnade der Vergebung durch die eigene Sündhaftigkeit und Verkommenheit erst verdient. Aber wer will die schon, wenn man stattdessen das Abenteuer der Liebe haben kann. Die grosse Herausforderung dabei ist, (geschoren) davonzukommen, damit man überhaupt noch die Gelegenheit bekommt, die Hymnen zu schreiben.
Niemand, s o lebend, kommt. Geschoren davon. Und muß die Hymnen dennoch schreiben.
[Es kommt allerdings ohnedies keiner ungeschoren davon. Auch nicht o h n e Hymnen. Schon gar nicht, wurde Intensität vermieden. Nur werden die einen l e e r geschoren, die anderen voll. W ä h l e denn!]