[Schostakovitsch, Lady Macbeth von Mzenzk.]
5.59 Uhr:
… und abermals hört sich eine Musik im Kopfhörer völlig anders, so gänzlich unabgelenkt an, bekommt einen neuen Charakter, läßt sich fast sagen: wird inniger, nicht so auf den visuellen Effekt gebeugt. (Aus dem gleichen Grund ist Filmmusik p u r im Kopfhörer so gut wie nie zu ertragen, wird sie rein plakativ.)
Gut, daß ich meine „unmittelbaren“ Höreindrücke vor einer Kritik immer noch mindestens einmal überprüfe, um Hegels schlechte, lach, Stufe zu überwinden („und niemand möchte Stufe s e i n“).
Tagesplanung
6.10 Uhr:
ARGO.
10.30 Uhr:
Fiktionärer NEWSLETTER.
DIE DSCHUNGEL.
SCHOSTAKOVITSCH-Kritik.
Post. Telefonate.
12 Uhr:
Mittagsschlaf.
13 Uhr:
DIE DSCHUNGEL.
14 Uhr:
Analyse.
15.30 Uhr:
PHANTASTIK-Aufsatz.
22 Uhr:
Lützowbar?
10.18 Uhr:
[Henze, Elegie für junge Liebende.]
ARGO bis zum Anfang des Vierzehnten Kapitels Skamander vorgetrieben. Es tut fast weh, die Arbeit unterbrechen zu müssen, um mich ums andere zu kümmern. Ich krieg jetzt auch wieder den mythischen Ton, den der Epische Roman nun braucht, der allerdings mit cut up-Techniken gebrochen werden muß. Vielleicht aber schon, wenn Erissohn das erste Mal erzählt, ins Versmaß jambeln. Mal sehen. Vielleicht dann auch einmal insgesamt die Mythe erzählen, als eingeschobene Sage? Ob das funktioniert, wird sich aus dem Textfluß selber ergeben. Falls ja, hab ich was technisch zu knabbern.
Zwischendurch mal wieder einen dieser DSCHUNGEL-Angriffe gelesen, die von ihren anonymen Autor(inn)en ganz bewußt unterhalb der Gürtellinie plaziert und mit bewußten Mißverständnissen und Kurzdenkereien zugestopft sind. Vielleicht spricht aus sowas lediglich Neid, vielleicht aber zeichnet ich darin eine anthropologisch-soziale Dynamik ab, die eigentlich in die THEORIE DES LITERARISCHEN BLOGGENS gehört. Dazu formulier ich eben was unter NOTATE. [NACHTRAG: G l e i c h als Kl.Blog-Theorie geschrieben.]
23.26 Uhr:
[Dag Wirén, 5. Sinfonie.]
Den PHANTASTIK-Aufsatz bis eben als Rohling fertiggestellt. Es hapert noch etwas gegen Ende, die Übergänge stottern leicht, da werd ich feilen müssen. Aber immerhin ist nun klar, daß ich auch d i e s e s Ding wieder geschafft hab. Was mich ziemlich erleichtert. Morgen und übers Wochenende werd ich den Essay „sendefähig“ haben und an die horen schicken können. Dann schieb ich nächste Woche gleich das Marianne-Fritz-Feature in die Nachmittage rein.
Die Sinfonie noch zuende hören, dann ins Bett. Fand meine Augenringe heute morgen nicht sehr attraktiv. Wenn mein Körper, den Geist ignorierend, protestiert, sollte ich auf ihn hören. Der Leib hat letzten Endes immer recht.
(Ich muß endlich das spannende Interview zuende lesen, das Wolf Singer der FAZ gegeben hat.)
Arbeitsfortschritt:
ARGO, bis TS 97.
PHANTASTIK-Aufsatz: Rohling fertig.