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KINDER UND VITAMIN C oder DIE PHYSIOLOGIE DES GEISTES.

Kein Satz dümmer als dieser: “Du überforderst Dein Kind.“ Denn das Verhältnis des Geistes zu Bildungsangeboten entspricht dem des Körpers zu Vitamin C: Was er nicht verarbeiten kann, scheidet er aus.

(CXIV).

[Das gilt n i c h t nur für Kinder.]

17 thoughts on “KINDER UND VITAMIN C oder DIE PHYSIOLOGIE DES GEISTES.

    1. Sein Körper ist eine Hülle, sein Geist ist unfassbar und unendlich . . .
      „Kinder, du kannst ihnen deine Liebe geben, aber nicht deine Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken“ (Khalil Gibran)

    2. Geist ist ein T e i l des Körpers. Und der Körper keine Hülle, sondern ein Organ der Erkenntnis, der Liebe und des (eingeschränkt währenden) Beharrens gegen die Entropie. Wer den Körper mißachtet und ihn nicht ehrt, mißachtet damit den Geist ganz genauso und insgesamt das – Leben. Alles andere ist sexualfeindliche Religion.

    3. Der Körper ist höchste Entropie, jeder Vorgang in ihm ist irreversibel . . .

      Von dem Rest Deines Einwandes habe ich in keiner Weise gesprochen, aber es würde mich schon interessieren wie dieser Zusammenhang bei Dir entstanden ist.

    4. Irreversibel wie geistige Vorgänge. Ja. Wie die Erkenntnis selbst, da ich so wenig an eine „ewige Wahrheit“ glaube wie an eine „ewige Liebe“; vielmehr scheint es mir so zu sein, als wäre das Moment der Vergänglichkeit eben dasjenige, das den hohen Wert und die Intensität überhaupt erst bedingt. Ewigkeit an sich hat etwas von großer, unentrinnbarer Langeweile.

      Wenn Sie nicht verstehen, wie der „Zusammenhang“ entstanden ist, dann denken Sie der Einfachheit halber an den vorgeblichen Unterschied zwischen Substanz und Akzidenz, der ja mißachtet, daß etwas immer in Hinsicht auf etwas substantiell, in Hinsicht auf anderes akzidentiell ist; nämliches gilt fürs Akizidenz. Vom Körper als von einer Hülle zu sprechen, will etwas Eigentliches von Uneigentlichem unterscheiden, so wie man Verpackung und Geschenk differiert. Die Verpackung i s t aber im Falle des Körpers das Geschenk. Ohne ihn wäre nichts, schon gar kein Geist. Was sich leicht dadurch zeigen läßt, wird nur dem Gehirn Traubenzucker entzogen. Es versagt dann seinen „Dienst“ und stirbt. Und mit ihm logischerweise „der“ Geist. – Selbst aber dann, verstünden Sie unter Geist die sich fortsetzende Kultur-, Kunst- und Zivilisationsleistung des Menschen, ist auch dem unweigerlich ein Ende gesetzt.
      Entropisch, übrigens, kann der Körper nicht s e i n, jedenfalls nicht, solange er lebt. Seine Entropie beginnt mit seiner organischen Zersetzung. Wo da ein Geist bleiben soll, also individuell und nicht auf die Kultur insgesamt bezogen, ist mir schleierhaft.

    5. Es ist interessant. Ich habe Sie gefragt wie bei Ihnen dieser Zusammenhang entstanden ist, ich habe sie nicht gefragt was sie denken, was ich denke oder nicht.
      Körper und Geist sind unfassbare Dinge. Jeder der materiell denkt wird ihnen Wert zuschreiben, jeder der vom Geist als Kultur-, Kunst-, und Zivilisationsleistung spricht engt ihn ein, gibt Substanz was keine Substanz hat, versucht etwas mit Worten zu beschreiben was nicht zu beschreiben ist, auch hier gilt eher das Prinzip des Nichtbeschreibens, dem, dem keine Worte gerecht werden können.

      Entropie hat schon etwas mit Sein zu tun, denn es ist eine Beschreibung eines Zustandes. Entropisch ist alles, die Frage ist nur zu welchem Grad.
      Daß sie nicht an die ewige Liebe glauben tut mir leid, oder, um es näher zu beschreiben, ohne die Liebe zu sich selbst, liegt die Menschlichkeit brach. Wem kann der Mensch schon am ehesten ewige Liebe (in der ihm möglichen Dimension) schenken, wenn nicht sich selbst.

    6. Nurdamit wir uns verstehen, den Zusammenhang zwischen meiner Aussage und ihrem: „Wer den Körper mißachtet und ihn nicht ehrt, mißachtet damit den Geist ganz genauso und insgesamt das – Leben. Alles andere ist sexualfeindliche Religion. „, daß ist die Erklärung, die ich gerne hätte.

    7. versuchen Sie doch mal, Ihren körper zu vernichten: was wird aus Ihrem geist? ein gespenst?

      es sind untrennbare entitäten.

      und hat m.E. zu tun mit der frage: was war zuerst: das Ei oder die Henne?

      und all dies ganz abgesehen von aller mystifikation: alles „mist“ (im englischen sinne (und nur in dem (denn nur der „mist“ verschleiert)))

      und – auch abgesehen davon – ist es immer besser, beides, körper und geist, nicht als unfaßbar zu begreifen, sondern als das, was man hat, denn sonst hat man nichts. körper und geist also aus den untiefen des „nicht-verstehen-dürfens“ herausholen.

      wo ist: „Daß sie nicht an die ewige Liebe glauben tut mir leid, oder, um es näher zu beschreiben, ohne die Liebe zu sich selbst, liegt die Menschlichkeit brach“? Ewig und Menschheit schließen sich aus, „Menschlichkeit“ hat mit Ewigkeit nichts zu tun: Menschlichkeit ist gerade der Ausdruck dessen, was Geist und Körper im Verein vermögen, um zunächst und vor allem sich selbst zu einem besseren Menschen zu machen. Aber beide, Geist und Körper sind nicht ewig. Darum halte ich es für absurd von diesem Abstraktum der Ewigkeit als Voraussetzung für was auch immer zu sprechen. Glauben heißt, das nicht Seiende als Seiend zu akzeptieren, wider besseres Wissen.

      usw.

    8. Hier wurde Liebe zu sich selbst und Menschlichkeit in Verbindung gebracht und das Wort ewig ist in meinen Augen als immerwährend bzw. zu jeder Zeit zu verstehen! In diesem Zusammenhang macht es schon Sinn.

      „versuchen Sie doch mal, Ihren körper zu vernichten: was wird aus Ihrem geist? ein gespenst?“
      Wissen Sie was geschieht?
      „und – auch abgesehen davon – ist es immer besser, beides, körper und geist, nicht als unfaßbar zu begreifen, sondern als das, was man hat, denn sonst hat man nichts.“
      Dazu kann ich Ihnen nur sagen: „Ich bin, ich habe nichts . . .“

    9. natürlich weiß ich nicht, was geschieht. da niemand es weiß, ist es aber auch müßig darüber zu spekulieren und über diesen spekulationen gedankengebäude zu errichten.

      Sie ziehen zwar vor, nichts zu sein und nichts zu haben, weil Sie am unfaßbaren von Körper und Geist festhalten, dennoch beharren Sie auf dem wort ewig und auf dessen unendlicher dauer. daraus schließe ich, daß Ihnen „ewig“ faßbarer ist als das, was Sie selber zu dem macht, was Sie sind. das verstehe ich nicht, und es ergibt keinen nachvollziehbaren sinn.

      auf einer anderen ebene kann ich Ihnen dennoch folgen: auf der nämlich des sich im ewigen verlierenden denkens, das zum sternenzelt aufschaut und sich tatsächlich wie ein nichts vorkommt. aber das heißt doch nur, sich in beziehung setzen, und ist darum nichts absolutes. liebe hingegen als wert gilt gleicherweise für sich als für andere, st aber auch kein an sich bestehendes, sondern geht immer nur aus dem verhältnis zwischen den wesen hervor, und ganz eminent wohl aus sehr banalen beweggründen, nämlich denen der arterhaltung – und da komme ich komischerweise zu darwin, was ich aber nicht wollte. denn nicht um materielles und empirisches ging es mir. sondern darum, daß abstrakte begriffe wie liebe und ewig eben doch keine an sich bestehenden werte sind.

      insofern kann ich mit demselben recht behaupten, ich sei nichts, ich habe nichts… denn mir bleibt nichts. denn alles, was ich habe, habe ich nicht, sondern es wird mir von tag zu tag, und vergeht mir von tag zu tag. genauso bin ich nicht, solange ich nicht weiß, daß ich bin. wenn ich aber weiß, daß ich bin, dann habe ich gleich wieder verloren, was ich war. denn ich kann ja nur wissen, was war. also muß ich denken, was ist.

      da Sie nichts sind und nichts haben, muß ich denken, Sie seien nicht auf der welt. oder Sie befinden sich zwar auf der welt, meinen aber, dies sei nicht die Ihre.

      wie oft habe ich das nicht schon selbst gedacht…

    10. „Ich bin, ich habe nichts . . .“ Ich bin s c h o n. Momentan. Und ich habe auch. Ebenfalls momentan. „Ich b i n, ich habe nichts“ ist auch so ein religiöser Satz, den jeder zwar leicht sagen kann und noch leichter glauben will, der aber inhaltslos ist. Nach wie vor: „Ich bin, weil ich Körper habe.“ Und was der Körper ist, hat m i c h. Allein schon, „ich bin“ zu sagen, ohne gleichzeitig eine Bestimmung darüber zu treffen, in welcher Hinsicht und für wen, ist eine reine Phrase. Daß ich b i n, ist ja physikalisch meßbar , insofern etwas, was ist, auf anderes w i r k t. Für das Haben gilt ohne Zweifel Analoges.

    11. Ich bin. Ich habe nichts . . . Wird jetzt deutlicher was ich geschrieben habe? Es ist immer eine Frage des Blickwinkels und was ich verstehen möchte.
      Ich bin, meine Geist ist, wie mein Körper, insoweit sind wir uns doch einig. Trotzdem sehe ich einen Unterschied im Haben und im Sein. Das Haben schließt die persönliche Ergriffenheit aus. Es ist ein Unterschied in meinen Augen ob ich sage: „Ich habe Angst“ oder „Ich bin ängstlich“.
      Ein letzter Hinweis zu Körper und Hülle.
      Von meinem Körper weiß ich was mit ihm im Laufe der Zeit passiert. Er ist vergänglich. Das ist der Fakt, den ich akzeptiert habe, das schließt aber nicht aus, daß ich in liebevoller Beziehung zu meinem Körper stehe, ich bin mir eben nur bewußt, das es nichts ist was ich besitzte.
      „Allein schon, „ich bin“ zu sagen, ohne gleichzeitig eine Bestimmung darüber zu treffen, in welcher Hinsicht und für wen, ist eine reine Phrase“
      Und ich sage es nocheinmal:“Ich bin“. Ich muß niemandem erläutern bzw. eine Bestimmung darüber treffen was das heißt, denn ich bin ist nur eine Wahrnehmung von mir und meinem Selbst, ein Erkennen des JETZT.

    12. „Von meinem Körper weiß ich was mit ihm im Laufe der Zeit passiert. Er ist vergänglich.“

      Huch.
      Von meinem Körper (und meinem Geist) weiss ich nichts, ausser dass er vergänglich ist. Ehrlich.
      Der Körper ist so komplex wie ein Kind.

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