DTs. (20. Dezember 2004).

[Purcell, The Fairy Queen.]

4.37 Uhr:

Ziemlich müde; gestern nach der Oper und Essen und Lützowbar noch die Kritik geschrieben, die ich nachher noch einmal auf etwaige Ungerechtigkeiten durchsehen sollte. Jedenfalls erst gegen eins ins Bett, das und den Alkohol merk ich jetzt. Wegen der Oper bin ich noch nicht in die Abreitswohnung rüber, sondern über Nacht in der Kinderwohnung geblieben, wo ich jetzt – während noch der Kaffee durch die Maschine läuft – am Küchentisch tippe. Ich werd ja jetzt für über eine Woche nicht hier sein, muß beim Kleinen noch das Zimmer aufräumen etc.
Es tat weh gestern, den Jungen wegzulassen und dem Weihnachtsabend ohne mein Kind entgegenzusehen. Da war ich sehr froh, zur Oper abhauen zu können. So altväterlich die Inszenierung dann auch war, die Musik trug mich über eine ansteigende (a b steigende?) Depression hinab. Ich werde mich auf die ARGO-Arbeit konzentrieren, dann wird’s mit einigem Whisky schon gehen.





Tagesplanung

4.45 Uhr:

ARGO.

9 Uhr:

Wechsel in die Arbeitswohnung.

DIE DSCHUNGEL.
ARGO.

11 Uhr:

Analyse.

12.15 Uhr:

Mittagsschlaf.

13.15 Uhr:

DIE DSCHUNGEL.
Besorgungen (Weihnachtsgeschenk für den Jungen/diverses)

15.15 Uhr:

DIE DSCHUNGEL.
ARGO.

19 Uhr:

Billard mit Eisenhauer?

21 Uhr:

ARGO.






0.11 Uhr:

Langes und intensives Projektionsspiel mit „Ilka“ im Netz; SM und Liebe, die zueinanderfinden, die Verletzungen t a n z e n. Dazu Brem-„real“ , der sich äußert und weiter auf die Spur zwingt. Er ist klug; er nimmt beim Wort. Mit Ilka ein Treffen vereinbart. Man wird lernen müssen, Lust und die Kinder zu vereinen, ohne gegenüber den Kindern zu lügen und ohne die Kinder zu schädigen. Darum, genau darum, geht es. Daß eine Dichtung das initiiert, macht sie ganz groß. (Man wird mir sagen: Darüber spricht man, um der Kinder willen, nicht. Und ich werde sagen: Darüber m u ß man, der Kinder wegen, sprechen. Hier, nirgendwo anders, liegt der Grund des Konflikts. Eben k e i n e Verdrängung, sondern, wiederum für die Kinder, Ü b e r s e t z u n g. Nebelkammer.)

Morgen muß ich unbedingt, wegen meines Angriffs auf die „Schwulenäshetik“ im Opernnetz, mit Busche von der Deutschen Oper telefonieren, der nicht ganz zu Unrecht über meine harsche Manon-Kritik konsterniert war: Die S t a n z e klarstellen, das wirkende Modell erklären. Ich will ja keinen verletzen, will nur klären. Mein Denkmodell stimmt, aber man muß genau diesen Modellcharakter verstehen. Und daß er eben n i c h t diskriminiert.

Arbeitsfortschritt:
ARGO, bis TS 158.