5.01 Uhr:
[Keith Jarrett, Münchener Konzert.]
Am Boden vor dem Schreibtisch auf dem Lager liegt E., die immer, wenn ich aufwache, ebenfalls wach ist. Egal wann, selbst mitten in der Nacht. Man kann den Eindruck gewinnen, sie schlafe n i e; das ist fast etwas unheimlich. Wacht und lächelt, meist mit einem traurigen Beizug.
Nun mal schauen, ob ich die gestern verlorengegangene Arbeit wiederher- und MF soweit ferigstellen kann, daß sich das Typoskript ausdrucken und auf dem Papier bearbeiten läßt. Ich wäre gerne diese Woche fertig, da für nächste Woche ein anderer WDR-Auftrag erledigt werden muß: Rezension des Romans “Die Tränen der Akazien” von Willem Frederik Hermans. Und weder kenne ich bislang jenen noch überhaupt diesen.
Tagesplanung
5. 15 Uhr:
MF.
ab ca 9 Uhr:
Frühstück mit E.
Geldsachen. Post.
DIE DSCHUNGEL.
MF.
11.30 Uhr:
Laufen.
12.30 Uhr:
Mittagsschlaf.
14 Uhr:
MF.
DIE DSCHUNGEL.
Abends:
Evazeit.
Essen mit G., dem Freund.
19.01 Uhr:
[Jarrett, Konzert Wien 1991]
8 km gejoggt, plus 300 Meter Auslauf und ein bißchen Krafttraining. Geschlafen, dann gleich wieder an MF. Es geht jetzt hervorragend voran, aber mein Text dürfte bereits zu lang sein… das geschieht mir immer wieder, wenn ich mich freigeschrieben habe und etwas läuft. Aber ich bekomme jetzt g e s a g t, was ich sagen möchte. Allerdings ist deshalb momentan kaum Zeit für Die Dschungel; wenigstens drei Notate zur Kleinen Theorie des Literarischen Bloggens liegen herum, die ausgeführt werden müssen, des weiteren ein paar Sizzen zum Verhältnis von Korruption und List; dann der Jesuiten-Strang, der mich doch sehr reizt, sehr berührt. Und über – unter, wie Wellen – allem — diese Klaviermusik.
Anfrage von Do per SMS: “Kennst Du Charles Koechlin? Er soll a u c h diesen 20er Jahre-Klang haben.” Ich hab ihr Dallapiccola kopiert und – natürlich, wie dem Freund und wie E. – Jarrett-Aufnahmen… die, die mir nah sind, sollen dabeisein, möglichst in dem gleichen Rausch….
Arbeitsfortschritt:
MF, bis TS roh 27