Zum auktorialen Erzähler. An die inzestuöse Schwester. Poetologie.

Schon aus handwerklichen Gründen bleibt er letzte Instanz, aber als Kausalität aus Freiheit, modellhaft sozusagen, und läßt sich jederzeit von jeder Figur aushebeln. Sofern ein Text über Figuren/Personen verfügt, sind sie ohnedies so viel stärker als ihr „Urheber“, dem sie überhaupt erst die Wirklichkeit geben. Was ich andeuten wollte, war bloß, daß wir ihn ebensowenig anheimstellen können, wie uns auf ihn berufen. Er bleibt die Vaterfigur, die wir brauchen, um sie zu töten. Ohne ihn, ob er sei oder nicht, w ä r e n wir nicht. Ich muß nicht eigens betonen, daß „er“ hier natürlich ebenso für die Mutter oder sogar „die Mütter“ steht… nur daß man denen, weil sie einen durch Hereinnehmen und nicht durch Differenzierung umbringen, mit Väterwaffen einigermaßen wehrlos ja gerade e b e n n i c h t gegenübersteht. Außerdem gibt es Mütter, die die eigentlichen Väter und Väter, die eigentlich Mütter sind: Ich h a b von jenen ein Exemplar. Natur scheint eine große Vorliebe für Travestien zu hegen. (Übrigens gibt es, faktisch gesehen, keinen „auktorialeren“ als den IchErzähler.)




Gestrichen aus INZEST oder DIE ENTSTEHUNG DER WELT.

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