Tagesplanung
5.32 Uhr:
Aufbruch aus der Arbeitswohnung.
Sprinter nach FFM.
(Ricarda-Junge-Laudatio vorbereiten.)
Tagsüber:
Proben beim Ensemble Modern
G.F. Haas (Wien)
10.00 – 13.00 Tria ex uno
13.30 – 15.00 „….Aus freier Lust…verbunden…“ (Sz-Duo)
Wiederaufnahme Kocsis:
14.00 – 17.00 Bach / Mozart: Streichquintett (m. Z. Kocsis)
Fuge in D major, BWV 874 und Fuge in E flat major, BWV 876
19 Uhr:
Anspielprobe G. F. Haas
20.30 Uhr:
Konzert (dazu Treffen mit Do)
Oper Frankfurt
Georg Friedrich Haas.
13.12 Uhr:
Probenpause.
Eine Wolke von Patchouli schlug mir entgegen, als ich, leicht verspätet, den Dachsaal in der Frankfurtmainer Schwedlerstraße 2 betrete und auf einer kleinen Empore zu lauschen beginne. Gestern (heute) nicht vor 2 Uhr nachts in Bett gekommen, um 5 bereits wieder hoch; dennoch im Zug den halben Roman Ricarda Junges (wieder)gelesen, Notate für die Laudatio gefertigt… und lauschend nun in hochkonzentrierter Müdigkeit.
18.20 Uhr, Hotel Nizza, FFM:
Wie schade, ich habe die Digitalcamera in Berlin liegenlassen, /?p=12521“ target=_blank“ onmouseover=“status=’Daß es so etwas gibt!‘;return true“>hätte doch dieses Plakat so gerne fotografiert und eingestellt.
Jetzt , nach einem schönen Treffen mit Ricarda Junge – “Was fange ich mit diesem Vorwurf des Anti-Amerikanismus an?” Und in der Tat: Das ausgerechnet ihr. Die Leute denken wirklich nicht nach. – im Hotel Nizza. In Frankfurtmain in einem Hotel zu sein, ist für mich komplett ungewohnt, auch irritierend. Plötzlich wird einem seelische Entfernung bewußt.
Dafür angenehmes, sympathisierendes Gespräch mit Zoltan Kocsis in der Straßenbahn, bis ich eben für mein Treffen lange vor dem Hotel aussteigen mußte, um meiner eigenen Wege zu gehen. Während ich dies hier tippe, höre ich den Mitschnitt der morgendlichen Haas-Probe ab, bereite die Ohren auf das Konzert in anderthalb Stunden vor und überlege an dem Text hin und her. Ich hatte nachmittags dann, bei Bach/Mozart den Einfall, aus der akustischen Perspektive des Babies zu schreiben, das die Bratscherin in ihrem Bauch trägt: Was vernimmt dieses Wesen, w i e vernimmt es das – und wie früh gehört für das neue Geschöpf die innig tätige Auseinander-und Zusammensetzung mit Musik, diese Verschlingung von Arbeit und Glück, zur Existenz. D a s irgendwie in Worte fassen. Und es liegt nahe, nicht eine kleine Erzählung zu schreiben, schon gar nicht einen “Report” (das nun sowieso nicht; journalistischer Beschäftigung läuft all mein Fühlen zuwider), sondern eine Art Poem, ein Herantasten, ein Umfassen von Lauten mit Wörtern.
(Und jetzt eben los, um diesen Partikel in einem Internet-Café ins Weblog zu stellen; danach zur Alten Oper weiter für das Konzert.)