Sonntag, den 29. Mai 2005.

Der Computer läuft wieder, aber ich werde nicht arbeiten. Zum einen des herrlichen Wetters wegen, das mich mit meinem Sohn sofort ins Freibad lockt, zum anderen, weil mir nach der Döblin-Preis-Meldung, die Eigner gestern abend überbrachte, wirklich nicht danach ist. Zum ersten Mal in meinem Leben kam mir vorhin der Gedanke, man solle sich von allem, was mit Literatur und Literaturbetrieb zu tun hat, allein schon aus Schamgefühl zurückziehen. Die Idee hatte fast etwas Befreiendes. Nur weiß ich ja nicht, was s o n s t unternehmen – außer eben weiterzuschreiben.

Warten darauf, daß der Papa vorrückt in der Schlange vorm Freibad:

Dann aber!

… und weshalb der FKK-Bereich strikt zu meiden ist: Um sich nicht durch Gewöhnung die Augenlust am weiblichen Körper nehmen zu lassen.

3 thoughts on “Sonntag, den 29. Mai 2005.

  1. Funiculi‘ funicula‘ Sich vom Literaturbetrieb zurückzuziehen (oder gar nicht erst dazu zu stoßen) beinhaltet aber eine Einstellung, in der man sich auch psychisch davon absetzt. Die innere Unabhängigkeit scheint mir da wesentlich zu sein. Man spürt selbst am besten, inwieweit man dann doch betroffen reagiert, wenn man sich wieder einmal missachtet glaubt. Und da setzt schon die Abhängigkeit ein. M.E. ist es nicht möglich, sich ganz davon abzusondern. Man kann nur eine gewisse Distanz wahren. Es ist im Grunde eine Art Hassliebe, die sich fortwährend vollzieht.
    Vielleicht muss man das auch einfach akzeptieren. Schließlich und endlich hat man es hier mit einem circulus vitiosus zu tun. Immerhin mag das ein gewisser Antrieb sein, innere Zerrissenheit gibts gratis dazu.

    1. Literatur – gleich aller Kunst –
      gestaltet sich aus Lebendigem heraus und bedarf des Betriebes nicht.
      Die Jahre selbst zählen das Gütesiegel – jene, bis der Betrieb sich die Kunst zueigen macht, um sie unters Volk zu werfen.

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