Und einige sind wie junge Stiere: sehr bereit, sich fortzupflanzen; sehr bereit, den genetischen Verdrängungskampf zu führen, und auch fähig, ihn zu gewinnen. Ein reiner Genuß, sie sich anzuschauen – sie und ihre Beute.
(Und dennoch weiß man bereits, es ist nur eine kurze Phase. Schon bald siegt über diese jungen Männer und Frauen, wie fast über jeden, die Unförmigkeit.)
[Aus dem Notizbücherl.]
Ach neee, Sie verstehen es schon, einen zu desillusionieren.
Wir binden D a u e r. An ästhetische und moralische Wahrheit. Es ist u n s e r Fehler.
[Außerdem steht da „fast“.]
Stimmt, da steht fast, aber das macht es auch nicht besser, fast steht ja für eine Minderheit, für weniger als 60 oder 70% und somit wäre es geradezu ein Wunder, wenn sowohl ich als auch mein Auserwählter zu dieser Minderheit gehören würden, so rein rechnerisch.
Klar ist es unser Fehler, wir binden nicht nur Dauer an Wahrheiten, wir lassen uns sogar vorschreiben, an welche Wahrheit wir glauben sollen.
Wenn Sie für das Wort „Wunder“ „Arbeit“ einsetzen. Dann stimmt es. Und „Arbeit“ wiederum steht für „Haltung“.
Wieso lassen Sie sich so etwas vorschreiben? W e r schreibt vor?
wie wichtig ist die fortpflanzerei wirklich? pflanzen wir uns nicht nur selbst dabei? und diese stiere, wenn wir dieselben meinen, sie gehören zu den entbehrlichsten protagonisten aus dem genpool, deren nachkommen wohl die nächste stufe eine involution darstellen werden.
genverdrängungskampf — überlebensgrüße aus dem tierreich demnach von
ferromonte
Wir haben dem Genpool u n s zu verdanken. Schon deshalb bin ich da in keiner Weise überheblich. (Weniger meinetwegen, sondern: Ich habe ein Kind.)
Deshalb ehre und v e r ehre ich ihn.
ähmja. der genpool an sich ist ja etwas, das einfach da ist, und weder gut noch schlecht ist. man braucht ihn nicht verehren oder verachten.
es ist eine frage der weltanschauung: wenn einer glaubt, wir sind ausschließlich unsere gene/chromosomen, RNA-produkte oder was immer, also basenpaarfolgen und deren folgen, dann ist das ein materialistischer standpunkt. wie jener, der daran glaubt, daß beim sterben das leben endet, wie das licht der glühbirne nach dem ausschalten des stromes.
der glaube an die naturwissenschaften ist die religion der maturanten und akademiker, weltweit. er nimmt uns viel von der angst des mittelalters, zerstört aber unser leben mit seiner reduktion des lebens auf physikalisch-chemische vorgänge. DAS ist überheblichkeit.
ich habe kein so destruktives weltbild; meines lässt viel mehr als wirklichkeit gelten.
aber ich hege oft eine abneigung gegen die oben genannten protagonisten, wenn sie ihren genpool vor sich hertragen und weiter nichts sind als gene, die sich fortpflanzen wollen. da ist mir jedes tier heiliger und willkommener als diese poolträger …
Hinzu kommt, ass die gleichen Damen und Herren unter anderen Umständen und zu einer anderen Uhrzeit vermutlich ein wenig anders aggiert hätten.