Literatur-Journalismus. (1).

Hans Kollhausen*, Redakteur bei der Mittagszeitung, nachdem ihn Laupeyßer wegen der „Niedertracht der Musik“ angerufen hat, sagt: „Die Rezension kannst doch d u nicht schreiben! Schließlich bist du mit Herbst befreundet.“
Zweidrei Wochen darauf erscheint in derselben Zeitung die Besprechung eines neuen Buches, das Kollhausens sehr vertrauter langjähriger Mentor geschrieben hat. Rezensent: Der Literatur-Redakteur Hans Kollhausen.

August 2005. Berlin.
[*) Namen von Den Dschungeln geändert. Weil man ja dennoch, irgendwie, befreundet ist.]

2 thoughts on “Literatur-Journalismus. (1).

  1. Bremen 2003: Von einer hiesigen Literaturinstitution höre ich, daß mein 2003 im Selbstverlag erschienenes Buch nicht mehr im Rahmen einer vom Senat finanziell unterstützten Lesung vorgestellt werden könne, da es bereits im Rahmen einer anderen Lesung vorgestellt worden und ergo bereits „zu alt“ sei.

    Bremen 2005:

    Dieselbe Literaturinstitution bietet einem nach Bremen gezogenen Verlagsautor in meiner Gegenwart an, sein 2003 erschienenes Buch im Rahmen derselben Veranstaltungsreihe als neues zu präsentieren..

    *****

    Ich glaube nicht, daß die Herrschaften allemal bewußt agieren; weder in meinem noch in Ihrem Fall. Sie bevorzugen, wie die meisten, ganz einfach Bücher & Menschen, die ihre Eitelkeit nicht verletzen, sondern ihr möglichst schmeicheln. Sie leben & urteilen & schreiben aus dem Bauch heraus. Und dem behagt nun mal am meisten alles Leichtverdauliche: die Literatur der neuen Mitte.

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