Ich lese gerade bei >>>> Buschheuer, was ein Mann namens Leonard den Dichtern zu tun und lassen so empfiehlt (Eintrag vom 3. 10. 2005). Interessant dabei ist, daß die Leute, die Neigung verspüren, anderen normative Regeln zu geben, selten selber etwas Künstlerisches hinterlassen, das auch nur die N a s e aus dem Mittelmaß streckt. Die Ausnahme gibt hier meines Wissens einzig Robert Louis Stevenson. Aller anderen ästhetische Hinterlassenschaft ist eher kläglich. So daß sie mich an jene Ratgeber erinnern, die einem Systeme zum Lottospielen empfehlen oder Kurse an den Warenbörsen voraussagen, ohne doch selber dabei je Millionär geworden zu sein.
[Hier wird von normativen, also funktionalen R e g e l n gesprochen, nicht von Poetiken, die etwas anderes sind und meist dazu dienen, das eigene Werk und eventuell auch die Werke anderer zu e r g ä n z e n, d.h. um Erkenntnis zu bereichern. Die normative Regel hingegen meint, Kunstwerken eine Gesetzlichkeit vorschreiben zu können. Alleine deswegen scheitern solche Autoren; sie haben das Wesen von Kunst nicht einmal gespürt, sondern halten sie für machbar.]
Ich las nur die erste Regel und dachte an den „Mann ohne Eigenschaften“ von Musil.
Dann las ich nicht weiter.