Anonyme und Denunzianten. In eigener Sache (2).

Um es zu wiederholen: Für das Netz und viele seiner Darstellungsinhalte ist Anonymität eine wichtige Voraussetzung; sie erlaubt eine Freiheit der Selbstdarstellung, die sich ohne ihren Schutz aus durchaus berechtigter Furcht vor zum Beispiel s o z i a l e n Sanktionen oft verbergen müßte und dann nicht l a u t würde; d.h. die anonyme Veröffentlichung von zum Beispiel Sexualfantasien fügt der wirklichen Basis unserer Anthropologie und also unserer Erkenntnis über uns einiges bei, das sich sonst verschwiege. Eine andere, weniger wahrheitsverpflichtete Funktion hat Anonymität allerdings dort, wo es darum geht, über namentlich ungeschützte Personen und ihr tatsächliches oder vorgebliches Verhalten zu urteilen: d a ist jedes Visier hinaufzunehmen. Wer dazu nicht bereit ist – was akzeptiert und eingesehen werden kann -, sollte in solchen konkret gerichteten Zusammenhängen konsequent schweigen oder so abstrakt argumentieren, wie das Konzept der Anonymität es für sich selber gehalten sehen will.
[Übrigens haben Die Dschungel den Eindruck, unter dem Pseudonym paulfranke habe sich eine alte Bekannte wieder durchs Gebüsch zurückgeschlichen, die im letzten Jahr wegen fortgesetzten Mobbens mit genervtem Arschtritt in die Wüste befördert worden und deretwegen es nicht nur auf d i e s e m, sondern auch auf anderen Weblogs nötig gewesen war, die Kommentarfunktion vorübergehend zu sperren. Auch in s o l c h e n Zusammenhängen sollte die Diskussion ums Anonyme betrachtet sein. Allerdings sind Die Dschungel nicht bereit, sich zu einer prinzipiellen Sperrung der Kommentarfunktion nötigen zu lassen; überhaupt reagieren sie auf jede Form von Nötigung sehr entschieden.]

8 thoughts on “Anonyme und Denunzianten. In eigener Sache (2).

  1. Cyberstalking, Netiquette und der Ganze Rest… Es sind nicht immer die sozialen Sanktionen, die eine berechtigte Furcht vor dem Internet auslösen. Es gibt neue Formen der netzübergreifenden Phänomene, die eine Anonymität angeraten lassen. In meiner beruflichen (Medien)Praxis wurde ich unlängst mit dem Begriff „Cyberstalking“ konfrontiert. Dies ist die erweiterte Netzvariante des Stalkens. Aus personenbezogenen Angaben und durch anfänglich anonymen e-mail Briefwechsel rekonstruiert der Stalker die Realdaten der Person, der er – aus welchen Gründen auch immer – vor der wirklichen Haustür auflauern will. Sie sehen, dass Netz ist voller Irrer, mindestens tummeln sich hier so viele gestörte Persönlichkeiten, wie es sie ausserhalb der virtuellen Realität zu finden gibt.

    Was das Verhalten einiger Personen im Internet betrifft, dürften sich Psychologen dort, also in den Foren, weblogs, Chatrooms usw., sehr wohl fühlen: kostenlose Felduntersuchungen.

    Ihre Vermutung paulfranke betreffend, scheinen wohl richtig zu sein. Einfach gestrickte Menschen können sich nicht geschickt hinter der Schrift verbergen. Oft geben sie Indizien preis, die sie aus der Anonymität herauswerfen. Letztendlich lassen sich in besonders krassen, justitiablen Fällen, die User anhand der gespeicherten IP-Nummer identifizieren. Bei DSL und Flatrate ist das ja, so weit ich informiert bin, eine statische Nummer und keine dynamische, wie einst bei den einfachen analogen Anschlüssen. Ist dann also so etwas wie eine Heimatadresse des Users.

    So ganz anonym ist also niemand. Gell?

    1. Anonym Warum hier bei diesen Schriftsteller so viel anonym gepostet wird, hat sicher auch seine Gründe, die vielleicht auch mit den Antworten des Schriftstellers zu tun haben können, denn der flippt ja schon auf harmlose Anfragen aus. Und präsentiert sich hier als Intellektueller, der sich dauernd über andere Schreibende erhebt. Und es kommt ja nicht selten vor, das er sich in seinen Kommentaren als ein anderer ausgibt, d.h. er kommentiert als ANH seine eigenen Beiträge, ohne das kenntlich zu machen. Und dann als Fünfzigjähriger immer diese Jammerei über seine Produktionsbedingungen. Solche „Jammerlappen“ sind doch keine Dichter!

    2. Der angstvolle, seinerseits anonym verkuschelte Fremde meint wahrscheinlich u n s. Also Daniello und mich.

      Haben Sie übrigens eine Ahnung, wo Daniello derzeit steckt? In Wien? (Es wäre hübsch, diesem Fremden wegen des Ihnen vorgehaltenen Jammerlappens mal eins in die Fresse zu geben. Und ich meine das: konkret. Insofern hat er Grund, sich anonym zu halten.)

    3. Zu viel Aufwand, lieber Deters. Die F e i n d e melden sich, hinter Masken, das war zu erwarten. Oder sie sind es nicht einmal selbst, sondern schicken anonym ihre Domestiken vor, um moralisch zu diffamieren. Aber, wissen Sie, eine einzige Zeile WOLPERTINGER läßt sie furchtbar erblassen. Und >>>> daß sich hier jemand so verwundbar macht – daß sich jemand das t r a u t -, erleben sie ja mit vollem Recht als einen Angriff auf ihr so zitterndes Existenzlein. Für das wir deshalb Mitleid haben sollten. Es bleibt ja davon nach dem Tod so wenig zurück.

      (Nein, Daniello hat sich seit einiger Zeit nicht mehr gemeldet. Keine Ahnung.)

    4. Aber… verzeihen Sie… wenn ich den „Fremden“ jetzt noch einmal so richtig lese… – … dann komme ich um die Idee nicht herum, Sie könnten sich mit seinem Beitrag tatsächlich selber angegriffen haben. Das sähe Ihnen ähnlich!: sich selbst zu – Ihr Wort – diffamieren, nur damit hier Bewegung entsteht… und noch den kleinlichsten Angriff selbst zu inszenieren. Wenn das stimmt, dann gehörte mein Faustschlag eigentlich in Ihr Gesicht… so daß ich plötzlich und vollumfänglich verstehe, weshalb Ihnen meine umpulsiver Wunsch nach einem körperlichen Ausgleich so wenig zu behagen schien.

      Jetzt mußte ich eben wirklich lachen, Herbst.

  2. PF, Berlin, männlich Profil:
    Augenfarbe: grün
    Haarfarbe: braun
    Bart: nein
    Größe: 173 cm
    Gewicht: 68 Kg
    Figur: schlank
    Erscheinungsbild: modisch / aktuell, sportlich, lässig
    Fitnesslevel: gut in Form
    Rauchstatus: Nichtraucher
    Ernährungstyp: Fast Food. Gesundheitsorientiert, Vegetarisch
    Lieblingsküche: Italienisch, Asiatisch, Indisch, Gutbürgerlich
    Familienstand: ledig
    Kinder: keine
    Kinderwunsch: ja
    Eigener Haushalt: ja
    Berufsgruppe: Freischaffender
    Religion: römisch-katholisch
    Muttersprache: Deutsch
    Fremdsprachen: Englisch, Spanisch
    Interessen:
    Literatur/Bücher
    Kino
    Bühne
    Musik hören
    Musik selber machen
    Kunst anschauen
    Kunst selber machen
    Sport treiben
    Computer und Videospiele
    Reisen
    Ausgehen
    Outdoor-Aktivitäten
    Sonstige Freizeitaktivitäten

    Suchprofil:
    Flirtpartner:
    Geschlecht: Frauen
    Alter: 18 bis 32 Jahre
    Wohnland: Deutschland
    Mit Foto: ja (hat aber selbst keins)
    Größe : 150 cm bis 170 cm
    Gewicht : 50 Kg bis 70 Kg
    Figur: schlank, athletisch, normal, ein paar Kilos zuviel
    Haarfarbe: schwarz, braun, blond, rot, andere
    Familienstand: ledig
    Kinder: nein
    Kinderwunsch: ja
    Rauchverhalten: Nichtraucher
    Erscheinungsbild: modisch/aktuell, klassisch, sportlich, lässig, individuell
    Fitnesslevel: topfit, gut in Form, durchschnittlich
    Ernährungstyp: Fast Food, Gesundheitsorientiert, Vegetarisch, Veganer, Gourmet-Küche

    25 Fragen:
    Was macht Ihre/n Traumfrau/mann aus?
    Ihre Zigarette

    1. ich war hier schon mal der meinung, dass es zu WENIG deters + daniello in den kommentaren gibt …
      in meinem kommissarblog
      http://www.20six.de/anobella1
      tummeln sich alle meine hauptfiguren. und die leser kommentieren nicht nur, sie bemächtigen sich zum teil auch der figuren. manchmal merkt man das an der groß- und kleinschreibung, die die figuren untereinander differenziert oder an der zeit, wann ein kommentar eingestellt wird, abends etwa, wenn ich nie im netz bin. ich nehme das, wie es kommt.
      das ist sehr vergnügliches spiel, das ich „impressum“ kenntlich gemacht habe. mehr kann man nicht tun. es hat mir schon so manche zeile in dem eigentlichen winzerkrimi beschert.

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