Vorschule der Lüste. Höflichkeit & SM. DieLiebe in den Zeiten des Internets (XIII).

Ich sieze i m m e r im Netz. Das hat den Grund, daß im Netz so viele immer glauben, sofort kumpeln zu können; sie wollen einen Schein von Familiarität herstellen, den man „community“ nennt, der aber letzten Grundes völlig hohl ist. Dagegen halte ich – auch gegenüber Subs – mein europäisches (und auch orientalisches) Sie. Hat man sich getroffen und s p ü r t, daß da mehr ist als nur eine völlig leere Behauptung, dann ergibt sich ein Du ohnedies von selbst.
Andererseits. Im erotischen Spiel ist es >>>> auch für den Herrn sehr erregend, außerhalb des Sexualspieles zu siezen, i m Spiel aber gesiezt zu werden. Lust kommt sehr oft aus der Differenz.

Wenn Ihnen diese Form nicht gefällt, dann ziehe ich mich selbstverständlich wieder zurück. Es gibt hier viele andere Männer, die Ihnen aber auch sofort ergeben entgegenkommen würden, nur damit sie ein Treffen bekommen. Ich würde mich also zwar freuen, Sie zu sehen, nicht aber, wenn ich dazu meinen Stil aufgeben muß.

DLZI XII <<<<

[Jetzt gehen versteckte und zufällige Links fein
durcheinander.]

7 thoughts on “Vorschule der Lüste. Höflichkeit & SM. DieLiebe in den Zeiten des Internets (XIII).

  1. Mal ehrlich… u.a. in Schweden und in den Niederlanden wird geduzt, und gilt dort weder als Distanzlosigkeit noch als Unhöflichkeit.
    Die Internet-Duzerei könnte man auch dahingehend auslegen. Letztendlich ist es nämlich völlig unerheblich, ob Du oder Sie, wenn der gegenseitige Respekt nicht da ist.

    Sie tun hier ansonsten so liberal, dabei bist Du derjenige, der sich selbst Schranken aufbaut, wo welche sein können, aber nicht müssen. Das kann man Stil nennen, manche nennen es (Alters-)Starrsinn.

    Ein entspannteres neues Jahr.

    Grüße

    1. Beides sind Länder. Denen ich sehr fremd bin. Es ist mir zu kalt dort, und es regnet dort entschieden zu viel. Ich empfinde schon die Sprache (wie das Plattdeutsche) als unsinnlich. Darüber hinaus ist mir unerheblich, schon gar ‚völlig‘, k e i n sprachlicher Ausdruck, auch keine sprachliche Form. Zudem b i n ich kein Däne oder Schwede und von dortiger Kultur fast gar nicht berührt, anders als von romanischer. Es wäre rein künstlich, so zu tun, als wäre dem anders.
      Ich kultivierte mein Sie übrigens schon mit siebzehn; damals duzte sich allewelt und fand das revolutionary chic; dieselben Leute sind heute mit fliegenden Fahnen in den Hochkapitalismus übergelaufen. Gegen diese Verfaßtheit stemmte – und stemmt sich seither weiter – mein, sagen wir’s treffender: Jungendstarrsinn.

      P.S.: Ich kann es auch einfacher ausdrücken. Der den Beitrag oben schrieb, möchte nicht von Leuten, die er nicht kennt, geduzt werden, er möchte aber auch seinerseits niemanden duzen, den er nicht kennt. Sondern daß man einander (noch) nicht kennt, soll zum Ausdruck gebracht und nicht so getan werden, als wäre dem anders.

    1. vielleicht auch einfach sinn für das spiel. ein spiel, das zäune schafft, um sie als symbolischen akt niederzureißen?
      wer keine grenzen schafft, lässt sich nicht den raum, sie zu durchbrechen.

      ich liebe die distanz, weil ich besessen bin, von schrankenloser nähe und eines ohne das andere nicht möglich ist. – für mich.

  2. „Lust kommt sehr oft aus der Differenz.“ … spannung, lust und transzendenz
    sind ohne differenz
    nicht möglich …

    duzerei?
    meist erfuhr ich sie
    als „kollegial“ lusttötend und
    fordernd übergriffig
    von weisungsberechtigten „kollegen“ …
    von ihnen jedoch als wohlwollendes angebot
    und kompliment gemeint …
    verweigerte ich die annahme solchen „wohlwollens“
    hatte ich als „freie autorin“ bei dem jeweiligen topboss
    „verschissen“ ….
    von

  3. „Hat man sich getroffen und s p ü r t, daß da mehr ist als nur eine völlig leere Behauptung, dann ergibt sich ein Du“ … solch „spüren“ und „ergibt sich“
    sind gewöhnlich kunstlose, schwachsinnige Er- und Begebenheiten,
    die zu orfanem sozialem Terror werden,
    dem die jeweiligen Opfertäter hilflos verzweifelt ausgeliefert sich
    fühlen in ihrer erotischen Dummdämlichkeit:
    von ihrer Natur getrieben,
    kunstlos, besinnungslos
    bar jeder Lust und jedes Sinns für ekstase gebärende Inszenierung.

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