R.G.: …Das Erlebnis, „geblogt“ zu werden (hier deckt sich die grammatikalische Struktur absolut mit dem Gefühl), ist auch ein sehr neues – bin ziemlich zwiegespalten zwischen der Faszination für dieses missionarisch-masochistisch-narzistisch -histriozistische Projekt, das tatsächlich sehr lehrreich ist, um abzutasten, bis zu welchem Grade man Öffentlichkeit ertragen kann (der uralte menschliche Wunsch, das Innerste nach Außen zu kehren – ohne diessen Wunsch hätte es ja auch nie eine literarische Zeile in der Menschheit gegeben), andererseits die Macht des Mediums, das Recht, sich davor schützen zu können!
ANH: Ich geb Dir bei den Machtstrukturen völlig recht. Wobei wir ja eigentlich keine C h a n c e haben und das Private veröffentlicht w i r d. Da ist es besser, denke ich, die, um mit Marx zu sprechen, „Produktionsmittel“ zu besetzen und unsererseits zu formen. (…) Im übrigen ist selbstverständlich Privates hier fingiert – und zwar selbst dann oder sogar verschärft dort, wo es authentisch ist: es wird ja inszeniert und dadurch kunstfähig.
Die Dschungel und ihre Ambivalenzen.
[Poetologie.]
Ein unglaublich dichtes Gefühl …stellt sich ein beim Lesen des letzten Satzes.
Privat: verläßt ein Gedanke den Schädelraum – kann er dann noch privat sein?