Die nicht K u n s t will und nicht wollen k a n n. Kunst ist ihr fremd, Kunsthandwerk aber so nahe wie der Pop. Beide sind auf Gefallen aus, und zwar einem für die meisten. Wie abgestimmt wird. Schon die Wurzeln der Begriffe zeigen das auf: „populär“ (Pop von populus/Volk) ist dem δήμος verpflichtet (démos/Volk), einer Tatsache, die sehr genau das US-amerikanische mainstream bezeichnet und nicht nur in der Erinnerung, sondern in praktischer Macht (κρατία, kratía) hält. Daß sowohl populus als auch démos durchaus nicht a l l e meinten, sondern nur die kleine Schicht einer freien Bürgerschaft, setzt sich in der Industrie fort, die heutzutage Moden initiiert. Und gerade w e i l, etwa durch Marktforschung, längst Wechselwirkungen signifikant diese Moden mitbestimmen, hat K u n s t in alledem kaum etwas zu suchen. Gefallen mag sie zwar bisweilen finden, aber es ist nicht ihr Ziel. Was sich, logischerweise, in ihren Absatzzahlen spiegelt. Und in dem, was sie kostet.
Kunst ist etwas, das der Demokratie abstirbt oder im Kleinen, als Widerstand, sich mühsam am Leben erhält. Abstimmung sagt über sie nichts aus, und „Besten“listen sind eine bewußte Täuschung durch die, die es nicht wahrhaben wollen und deshalb mit Fetischen handeln: ein ‚hohes’ Bürgertum, das schon abgesetzt wurde, sich ein bißchen noch weiterfeiert und das entweder noch nicht weiß oder seine schwindende Macht nutzt, um sich anzuschließen.
kunst und liebe… haben eines gemeinsam….sie haben zu viele facetten für die vollkommmene definition…kunst kann politisch sein,muss aber nicht …unabdinglich ist nur eine „eigene handschrift“,eine intension,der glaube des künstlers an sein thema….das muss man spüren….kunst war oft widerstand,denn anderes,neues ist ungewohnt…und bedarf gewöhnung,woran sich die masse des volkes nie orientiert hat…oder sehr langsam..
gerade aus kopenhagen kommend muss ich der gleichsetzung von pop und kunsthandwerk wiedersprechen,dort wird design und kunsthandwerk als einheit betrachtet und das muss nicht gefallen,es hat etwas eigenes ,erfüllt die gleichen kriterien wie in der kunst,nur mit dem unterschied,dass es sich eben auf dinge des täglichen lebens bezieht ….und sich an den verkaufszahlen messen lässt,was das volk als „gutes design „annimmt,was aber nicht heisst,dass es das beste design ist!
ähnlich wie in der kunst…warum der eindruck entsteht, ist doch nur ,wer davon leben muss,produziert das,was gefällt,was aber nicht heisst…er könnte nicht anders und tut es auch…für sich und eingeweihte…(bauhaus…ist das kunst oder kunsthandwerk,die wiener werkstätten?…das greift schon ineinander,denn ein künstler ohne handwerk kann sich nicht ausdrücken!)es gibt kunsthandwerker,die keine künstler sind,aber jeder künstler sollte sein handwerk beherrschen…das mag in der literatur anders sein,(obwohl ich als laie mit vorstellungsvermögen ähnliche kritrien ausmache?) kunst ist eben mehr als literatur und deshalb ist es schwierig dieses thema zu generalisieren und in kästchen zu packen…ich habe sogar in den letzten tagen eine mir bis dahin unbekannte kunstgattung entdeckt…die perfekte präsentation von kunst…ist auch eine kunst…so atemberaubend sensibel in landschaft und architektur perfekt integriert wie im lousiana habe ich kunst noch nie gesehen…
nachtrag… egal in welcher epoche,in welchem regime und in welcher zeit das gefühl,was sie hier transponieren,dieses nicht -verstanden und anerkanntwerden von dem volk könnten 99% aller künstler sofort unterschreiben,jedoch könnte ein künstler überhaupt soweit schaffen,wenn alle ständig „oh wie toll“ schreien würden…bzw…wäre das dann kunst?wahrscheinlich nicht,fürchte ich….denn kunst ist eben keine WM:-)
Völlig einverstanden, was die Rolle des Handwerks in den Künsten anbelangt. (Wobei schon meine Formulierung „in den Künst e n“ auf Kunsthandwerk verweist, Künst e aber eben n i c h t Kunst sind. Kunst transzendiert, prinzipiell, das ist bei Kunsthandwerk, das immer an G e b r a u c h gebunden ist, nicht der Fall. Insofern sind Gebrauchsgegenstände n i e Kunst; das gilt für Architektur wie für Vasen. Erst d i e Vase wäre es, die sich nicht materiell nutzen läßt, die also, marxistisch argumentiert, rein aus dem Tauschwert besteht, hingegen keinen Gebrauchswert hat. Dazu zählen auch sämtliche liturgischen Gegenstände, soweit sie definierten Characters sind, etwa Becher, die das Blut Christi enthalten – und zwar, insofern sie W e i n enthalten Das der Kunst Eigenes i s t gerade das, was sich der Erklärung, also der Zurichtung, entzieht. In gewissem Sinn scheint sie sinnlos zu sein, was sie dem bei Kant so genannten ‚Erhabenen‘ nähert, das er an der Ansicht eines Gebirges beschrieb.)
Allerdings, es ist möglich, etwa in den Bildenden Künsten, daß die Beherrschung des Handwerks gerade auch ein Hindernis dafür wird, daß Kunst entsteht. Wenn es nämlich bei der Virtuosität bleibt. Dann schafft es bisweilen der minder-Virtuose, Kunst zu gestalten, der Virtuose aber gerade nicht.
hmm… nein…so einfach ist es dann doch nicht…auch in bezug auf gebrauchsgegenstände…ein namenhafter künstler kann durchaus auch vasen gestalten und das wäre dann auch kunst…im herkömmlichen sinne…das wirft dann die frage auf…wieso beschränkt sich das dann auf diese vase?;-)…generell…kunst ist alles,was eigen,in neuer form,mit intension oder auch thematisch konzipiert neu durchdacht wurde…so würde ich kunst definieren…es ist doch wundervoll,wenn man ein bild sieht,eine skulptur sieht,ein buch liest ,ein konzert hört……..ohne zu wissen sofort erkennt…spürt……das ist von….
das ist orginalität und große kunst…das gleiche empfinde ich für häuser(hundertwasser,ein gutes beispiel)und für design(gutes natürlich:-).)
und zu recht befindet sich dieses auch in museen…weil es den gleichen ansprüchen standhält wie kunst und der prozess der werdung der gleiche ist……
lacht wenn das blaue schaf kein signe von iyes klein trug,dann vielleicht nicht…?wahrscheinlich nicht…obwohl es beinhaltet noch die möglichkeit einer interpretation und eines neuen kunstverständnisses,dass sofern es publik gemacht würde…wahre kunstkapazitäten erfüllen könnte…es erscheint eher als das pendant zum bunten bären oder zur auch schon gesichteten bunten kuh,vornehmlich von unbekannten künstlern aus den östlichen ländern gestalteten stadtdekorationen ,die zu einem gutem zweck propagiert werden,um dann auch in den entsprechende Gmbh`s ihr glück zu bringen…
Nee, china-blue, Hundertwasser ist ja nun w i r k l i c h furchtbar. Gräßlicher geht’s gar nicht mehr! Hundertwasser ist nun e c h t Kitsch – und gar nichts als das — designt, ja, fürs Wohnzimmer des kommoden Bürgerleins. Also wenn Sie d a s für Kunst halten, dann, in der Tat, gibt es nichts mehr zu reden. Sie glauben dies, ich glaub ein andres. Und unsre Wege trennen sich. Das ist völlig okay und recht demokratisch. Jeder vergesse nur einfach den andren. (Wären Sie mit Gaudí gekommen, hätt ich wahrscheinlich zustimmen müssen. Aber Hundertwasser? Ganz so schon, wie er klingt.)
P.S.: Ob ein Künstler „namhaft“ sei, spielt für die Frage, ob etwas Kunst sei, überhaupt keine Rolle. Es gibt H u n d e r t e namhafter Künstler, die durchaus ( a u c h ) keine Kunst schufen, das Gewerke aber gut für solche verkauften. Und zwar unabhängig davon, daß einige ihrer anderen Werke Kunst w a r e n. Der Verkauf ist immer eine Frage von Pfiffigkeit, Zeitgeist und meist auch Chuzpe. Manche Künstler, auch gute, haben sie, andere nicht. So, wie einer brünett ist und der andere rotblond. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
aber herr herbst… ich schrieb doch nicht ein guter künstler sondern ein gutes beispiel für malerei und design als symbiose(übrigens ist es kein kriterium,ob kunst gefällt oder nicht,um kunst zu sein…und mag man es finden wie man es möchte(um jetzt nicht für immer hier verbannt zu werden,ich habe es auch nicht so mit hundertwasser),ein sehr eigene handschrift hatte er)…gaudi war auch interessanterweise in meinen gedanken( wieso fällt einem bei hundertwasser gaudi ein?),aber als beispiel war hundertwasser besser(allerdings meinte ich auch nicht den nachgedruckten souvenirkitsch sondern die bilder und architektur)…lacht
… Pardon, Pardon, china-blue. Manchmal geht mir die Galle, dann schieß ich (m u ß ich auch, so erspar ich mir unangenehme Folgen für meinen ohnedies schnell motzenden Magen). Ich denke, Gaudí fiel uns beiden ein, weil auch er Architekt war. Interessanterweise transzendieren viele seiner Räume (klettern Sie mal oben in der >>>> Sagrada Familia herum… wenn Sie’s, was wahrscheinlich ist, nicht schon taten). Einer Klinke Gaudís habe ich in >>>> DIE NIEDERTRACHT DER MUSIK eigens eine Erzählung gewidmet, die „Gaudís Klinke“ auch heißt. Das lebend-Organische so mit Baukunst zu verbinden, wie viel später und da im Horror-Genre Giger mit metallischer Technik, hat ungemein fremd Faszinierendes und zugleich doch auch Nahes. Läßt uns uns fremd werden, aber eben n i c h t heimelig, n i c h t esoterisch kuhstallwarm wie bei Hundertwasser, sondern immer ist es mit einem Blick in, möchte ich sagen, eine Herkunft verbunden, die wir verdrängt haben. D a s – zusammen mt der Leichtigkeit, die Gaudí durch kunstvolle (Schein)Umkehrung der Gravitation erreicht – macht ihn zum Künstler.
(Nein, Sie werden natürlich n i c h t verbannt, auch wenn ich manchmal momentan etwas wüte.)