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Ein erstes Bier, damit das Schreiben besser von der Hand geht. Vorhin tappte ich noch unbeholfen durch Pisa-Erinnerungen, suchte in einem alten Tagebuch (1981) nach der Stelle, in der diese Fahrt nach Pisa erwähnt wird, fand aber nur stichwortartige Notizen vom 3.10.: „Fahrkarte 3.600. Zug. Israelis. Pünktlich. Groddeck. Spaß. Landschaft. Pisa. Ruhe. Pizza. Dom. Turm. Gedanken. Ringsum Ruhe: in mir auch. Zurück 15.25.“ Die Ruhe ist aber zurecht betont. Ich war im Einklang mit mir selbst auf der Piazza dei miracoli mit ihren weißen Marmorvertikalen und -schrägen (wie man wohl auch sagen muß (vielleicht gerade hier das die Schönheit hervorrufende Störende)), dem grünen, kontrastierenden Rasen, den wenigen Touristen, der angenehmen Temperatur. Als wäre ich angekommen. Bei mir selbst. Es war der Herbst, in dem ich meine Frau kennenlernte. In Florenz. Heute rief sie an, fragte, wie’s mir ginge, daß sie vielleicht schon einen Tag früher zurückkäme. Es ist, als hätte ich von —> Reichenbach eine Postkarte aus Pisa bekommen, die er auf dem Postamt für Erinnerungen aufgegeben hat.