Arbeitsjournal. Montag, der 22. Januar 2007.

4.45 Uhr:
[Berlin. Wohnzimmertisch.]
Pünktlich auf und auch ausgeschlafen. ARGO-TS-Seiten, zu korrigieren, habe ich bereits vor dem Schlafengehen auf dem Tisch bereitgelegt. Mir wäre jetzt nach Musik, nach >>>> diesem wunderbaren Monteverdi und der Aufnahme etwa, die die Staatsoper selbst aus der Generalprobe für Pressevertreter hergestellt hat: fünfsechs Stücke aus den „Vesper“, insgesamt nicht mehr als 15-20 Minuten, aber wunderschön. Doch ich werd gleich mal hinunter auf die Straße, da hier – schon der Babies wegen – nicht geraucht wird. Und darf beim Korrigieren ja sowieso nicht Musik hören.
Guten Morgen, Leser.
ARGO.

6.10 Uhr:
Mit seit einer Dreiviertelstunde dem einen Baby auf dem Arm, das andre blieb zum Stillen bei der Mama nebenan, Teil III endlich komplett erstkorrigiert. Es ist von ausgesprochenem Vorteil, daß ich kaum störbar bin und auch gut mehrerlei parallel auszuführen verstehe. Nur zum Rauchen bin ich noch nicht gekommen; ich wollte grad hinaus, da ward meine Schulter gefordert. Man kann sich, merk ich gerade, auch dran gewöhnen, mit nur e i n e r Hand zu tippen.

8.06 Uhr:
[Berlin. Küchentisch.]
Wirkliches Familienleben; h i e r herzukommen ist, wie zur Arbeit gegangen zu sein. Welch ein Weg in den vergangenen fast fünf Jahren, von denen vier hier dokumentiert sind, anfangs >>>> bei freecity http://tools.freecity.de/blog/show.phtml?id=albannikolaiherbst , dann schon – dank >>>> Oliver Gassners, bei twoday. Allein an >>>> die alle-zwei-Wochen-SonntagNachmittags-Beklemmung (AZWSB) zu denken! Wie sehr ist das jetzt G e s c h i c h t e, Lebensgeschichte! Ich hab das Gefühl, was auch immer jetzt noch kommen möge, d a s meistre ich auch noch.

8.40 Uhr:
Auf dem Weg von der Schule, wohin ich den Jungen gebracht (und gleich mal wieder einen Platten am Fahrrad… es ist zum Auswachsen!), fiel mir >>>> dazu noch >>>> Folgendes ein.
Jetzt übertrage ich erst mal die Restkorrekturen von ARGO Teil III in die EF zur ZF, dann beginne ich mit den Erstkorrekturen an Teil IV. Mittags dann werd ich, damit die Geliebte etwas eigene Luft hat, mit den Zwillingen den zweiten großen Spaziergang unternehmen; gestern war ich zweieinhald Stunden mit den Kleinen unterwegs und mit dem riesen Zwillingswagen; hab jeden möglichen Untergrund ausprobiert, war Testfahrer sozusagen: über Kopfsteinpflaster ging‘s und über Sand, über Rasen und Kies, Treppen kopfüber hinunter und auch durch Schlamm; und alles in Sturm und teils heftigem Regen. Die Kleinen hatten, als wir daheim zurückwaren, Bäckchen wie knallrote Äpfel; und nicht nur sie. Die Spaziergänge mögen mir vorübergehend den Sport ersetzen oder mich sanft auf den Sport wieder b r i n g e n. Es war – und soll täglich sein – ein richtiger Marsch. Es sei denn, ich bin in >>>> Bamberg. Am Mittwoch früh fahr ich wieder hin; morgen geht‘s noch nicht wegen eines Elternabends, den die Geliebte, der Zwillinge wegen, nicht wahrnehmen kann.
Um halb eins treff ich Eisenhauer, der mir seinen Mini-Disc-Recorder gibt. Den ich gleich ausprobieren werde, um für >>>> Stromboli (12 Uhr) trainiert zu sein. Und ich muß Bettzeug und vor allem – solange die Arbeitswohnung noch verwaist bleiben wird, also für die Restdauer meiner Bamberger Zeit – die PAVONI zur Geliebten hinüberbringen, damit ich morgens >>>> meinen latte macchiato habe; es gibt ja dort sonst keinen Kaffee. Und den brauch ich, wenn ich morgens frisch und flink arbeiten können will.

Früher Nachmittag:16.55 Uhr:
[Berlin. Küchentisch.
Nach dem Spaziergang, nachdem der Junge und seine Freundin von der Schule abgeholt sind, noch für eine Stunde ARGO. Dann muß ich wieder rüber für den frühen Abend; und wenn der Junge schläft, geht‘s zum Profi; prozeßhalber und so. Wird ein langer Abend. Ich sprech ritualartig Lagerfelds Erfolgsrezept vor mich hin (und, das paßt vielleicht besser, Bonapartes: nur ‚tät ich gern‘ auf Elba verzichten): Wenig schlafen, wenig schlafen.
Im übrigen ist der Tag bisher mit viel Polemik und Korrespondenz vergangen. Und damit, daß mir jemand die Hinterachse des Fahrrades brach. Außerdem waren am Vorderrad die Muttern lockergeschraubt worden. „Sie haben vielleicht ein Glück gehabt!“ ruft der Fahrradhändler aus. „Ist Ihnen eigentlich klar, daß Sie hätten umkommen können?“ Ich reagierte wie immer auf derartige Nachrichten: mit einem Auflachen. Nun brauchen auch die W e g e Zeit.

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