Paul Reichenbachs Freitag, der 16. Februar 2007. Diebesgut.

Endlich Sonne. Lichtblicke. Ich koste das Brot der Götter.
Eine literarische Arbeit, deren Abschluss ich genüsslich, in immer neue Details verliebt vor mir her schob, fand nach langer, innerer Diskussion ihren Grundton. Jetzt müssen, ohne sich von Ablenkungen betreffen zu lassen, die Notizen zusammengefasst und endgültig formuliert werden. Für solche Dinge habe ich nur am Wochenende Zeit. Nur an Samstagen und Sonntagen ist es mir möglich in meine eigene Welt zu treten. Denn vom Montag bis Freitag lebe ich fremdbestimmt, unterwerfe mich Mechanismen, die meine materielle Existenzgrundlage sichern. Das verlangt eine Konzentration, die mir Valenzen für Dinge raubt, die ich liebe und wirklich gern tue. >>>David Riesman schrieb irgendwann einmal über außen und innen geleitete Typen.
Weekend is liberty. Da bin ich ganz innengeleitet Freiheit ist teuer, man kann sie nicht bis zum Nimmerleinstag auf Kredit kaufen. Kein noch so guter Freund kann sie leihen. Als gestohlenes Gut darf man sie allerdings genießen. Mundraub wird nicht bestraft, behauptet die Legende.

OSTRAKON KAIRO 1038 verso

Sicher lauert schon einer da
So ein Jüngelchen, sehr erregt oh…
Aber ich
breche die Höhle auf
unter mir wird sie schwanger.
Ich koste das Brot der Götter.

(Aus: liebe sagen – lyrik aus dem ägyptischen Altertum. Leipzig 1976)

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