“Vielfach sind zum Hades die Pfade”, heißt ein
Altes Liedchen – “und einen gehst du selber,
Zweifle nicht!”…
Sie trennte dem Fisch den Kopf ab, und als wäre das nicht genug, stach sie ihm langsam mit einem spitzen Messer auch noch die Augen aus. Damit er sein eigenes Leid nicht mit ansehen muss, sagte sie. Ich trug zwei Teller zum Tisch, während sie den Fisch in der Pfanne wendete. Das war mittags.

So, wie man ein Kind mit sich herumträgt, neun Monate im Leib. So trage sie ihre Geschichte mit sich herum, hatte sie gesagt. Doch die Angst hielte sie davon ab, zu schreiben. Die Angst, dass sich alles Bahn brechen würde. Dass sie den Lauf der Dinge nicht würde voraussehen können. Dass die Geschichte sich dann selbst schriebe, sie wieder einholen würde. Und mit ihr alle Anderen, die darin vorkämen.

Abends las ich – zufällig nur – ein Gedicht. Mir wurde seltsam davon. Ich wollte den Autor fragen: Leiden Sie an einer Depression? Ich schon, seitdem ich es gelesen habe. Nicht weil es so einfache Bilder hat, ich fände Einfachheit nicht so schlimm. Aber diese vorsätzliche Nichterfüllung, diese Verweigerung, diese Beziehungslosigkeit, die mir die ganze Welt in Stücke zerteilte, ließ mich noch Stunden später wie einen dreibeinigen Hund fühlen, der gerade den Dschungel durchquert hatte.

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