Andreas Louis Seyerlein. particles. 4. April 2007. montgelas.

Ein Zeichen sind wir, deutungslos,…
(Hölderlin, Mnemosyne, Zweite Fassung)

>>>Particles sind wir. Eindrucksvoll die Arbeit von >>>Andreas Louis Seyerlein. Von solch einer sparsamen, zarten Schönheit, die Betrachter, Leser und Hörer Raum lässt zum ästh. Gleiten, ob unter Wasser oder am Himmel. Konzentration, Meditation wachsen Einem wie von selbst zu. Der Versuch Schreiben, Malen und Komponieren zusammenzuführen ist schwierig. Hat etwas Totalitäres, dem der Künstler in seinem Werk die Anmaßung nehmen will. Es ist ihm gelungen, meine ich. Für solche Experimente hält der PC die technischen Eigenschaften bereit. Dass dabei kein Chaos, sondern zufällige und auch gelenkte Ordnungen sich kreieren, ist nichts Neues, hier aber hat es mich beeindruckt. Das klinisch Saubere, das ANH an dieser Arbeit bemängelt, fasziniert mich gerade deshalb, weil >>>particles einen „scheinbaren Kontrast“ zur sekretären überbordenden Welt herstellen. Kartharisch rein schweben Töne, Teile und Informationen im Raum. Das Geheimnis des Reinen besteht darin, dass es den Schmutz nicht mitdenken kann. Und reduziert man einmal das Biologische, das Elementare, auf seine physikalisch-chemischen und informationellen Teilchen, daraus sind wir, ist unsere Welt gemacht, beginnt ein Kosmos, ein Text-Bild-Film-Tonraum zu leben, dessen nicht nur ästh. Existenz einzig durch die Mobilität seiner Partikel garantiert wird. In jener Welt gelten andere Eigenschaften, die von unseren Sinnen nicht erfasst werden können. Und doch üben sie, machen wir sie hör- und sichtbar, einen unvergleichlichen Reiz aus.
Manche Poesie von >>>parallalie scheint mir mit particles verwandt.
Alles fließt, alles ist berührbar und berührt.
R e i n e Sinnlichkeit.

12 thoughts on “Andreas Louis Seyerlein. particles. 4. April 2007. montgelas.

  1. Abstrahierte. Sinnlichkeit. V o n Sinnlickeit Abstrahiertes. Das ist, was ich nicht daran mag. Zerlegen wir etwas, das ist, in alle seine Einzeteile, dann kommt dabei tote Materie heraus. Sprich: Mir fehlt das O r g a n i s c h e, deutlicher: diese Arbeit ist nicht sexuell und schon gar nicht erotisch. Deshalb berührt sie mein Interesse nicht oder nur intellektuell. Der Intellekt ist aber müßig, wenn er nicht zu vögeln vermag. Immer und überall wird dies mein Credo und meine Wertung bleiben – bis hin zur phylogenetischen Feindschaft. Das betrifft die Künste, die Religionen, die menschlichen Verhältnisse.

    Ich las heute in SPEKTRUM DER WISSENSCHAFT einen Aufsatz über die Frage, wann jemand tot sei. Meine Antwort ist hier eindeutig: sowie es keinen organischen Austausch mit anderem Leben mehr gibt und keine Verschmelzung, die sich spürt.

    1. cleanische feststellung… man ‘jemand’ ist metaphysisch tot:)

      P.S. zu einem viel späteren Zeitpunkt:
      Sich vergnügen ist selten geworden und ohne ‘fremde’ Hilfe
      gar nicht mehr zu bewerkstelligen…DANKE!

    2. @wahalladada. Exakt das Problem des feministischen “frau”… Verdoppeln wir Sachen, kommt dabei nicht Leben heraus. (Im übrigen war ja “Frau” – von frouwe – das Pendant nicht etwa zum “Mann”, sondern zum “Herrn”.)

    3. @wahalladada. Wenn Sie das ins “jemand” verwandelte “man” – als durchgestrichenes, z.B. – wieder einstellen würden, ließe es sich diesem Schlagfertigkeits-Dialog gewiß besser folgen.

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