Arbeitsjournal. Sonnabend, der 26. Mai 2007.

8.11 Uhr:
[Hindemith, Die Harmonie der Welt.]

Sitze an >>>> dem. Meine Grundannahme, daß es der Klang sei, nicht etwa pragmatische Bedeutung, was ethnische Zusammengehörigkeit, ein Empfundenes, ausmacht, wird von Erkenntnissen des Neurowissenschaftlichen Instituts in La Jolla gestützt, denen zufolge „die Musik eines Komponisten die Sprachmelodie seiner Muttersprache wider“spiegele“. >>>> „Die Muttersprache prägt nach diesem Forschungsergebnis also auch die Musik eines Landes. Unterscheidet sich etwa die Tonhöhe aufeinanderfolgender Silben in einer bestimmten Sprache stark, dann zeigt auch die Musik ausgeprägte Tonsprünge.“

Übrigens meine ich, daß meine Grundthese auch für Religionen gilt, die ich zu weiten Teilen den Künsten zurechne. Ich weiß aber nicht, ob ich das zu dem beauftragten Anlaß auch so schreiben sollte – es bedeutete, ein religionsimmanentes Tabu anzurühren und führte möglicherweise zu irrationaler Abwehr, wo doch Verständnis das Ziel ist. Immerhin bringt mich meine heutige Morgenarbeit zu dem Vorsatz, den kleinen Einführungstext in einen größeren Aufsatz auszuarbeiten und dann getrennt zu publizieren. Was ich gern in Der Dschungel täte, aber wenn sich anderweitig eine Möglichkeit findet, müßte ich sie aus finanziellen Gründen vorziehen. Doch letztlich wär es mir lieber, ich publizierte, wie >>>> Jelinek auf ihrer Seite tut, sich das allerdings ökonomisch nun auch leisten kann, n u r noch in Der Dschungel. Belletristische Bücher allerdings, sowohl aus Fetisch- als auch Gründen erleichterer Rezipierbarkeit, publizierte ich gern weiter material.

[Übrigens finde ich Jelineks warnenden VorSatz>>> Sämtliche hier wiedergegebenen Texte sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne ausdrückliche Erlaubnis in keiner Form wiedergegeben oder zitiert werden.<<<<eingedenk der Bewegungsdynamik im Internet reichlich absurd die Keule gehoben. Mag mich die Kollegin also verklagen, weil ich den Vor-Satz zitiere. Es geht ja nicht darum, fremder geistige Leistung ökonomisch zu mißbrauchen, sondern das Internet, unter anderem, spiegelt eine wesentliche Struktur von Kunstbewegungen wieder, die an die Kandarre nehmen zu wollen, den Gegnern der Kunst aufs Trittbrett zu springen bedeutet, zumal, wenn sogar zu zitieren unterbunden werden soll. Mir ist diese Haltung unbegreiflich. Man wehrt keinem Mißbrauch durch Mißbrauch.]

10.10 Uhr:
Entwurf des kleinen Migrationstextes fertiggestellt und für Einwände/Vorschläge an M. gemailt. Jetzt radle ich fürs Frühstück erstmal wieder zur Familie und werde wohl danach, während ich die Kinder betreue, ein wenig Am Terrarium arbeiten. Wenn sie, also vor allem die Zwillinge, mich lassen.

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