4.48 Uhr:
Die Nacht durch geträumt, wie ich >>>> das Schema fülle; so sehr beschäftigt mich das; auch und gerade klanglich; das war so insistent, daß ich davon bereits vor einer Stunde aufwachte und seitdem schlaflos und wortsuchend dalag. Es (!) hat auch etwas Boshaftes, zumindest Lästiges. Dem ich nun Pari biete, indem ich ihm real nachkomme und es real ausfülle.
8.48 Uhr:
[Strauss, Arabella (ff).]
Hat ganz >>>> erstaunlich geklappt; jetzt muß ich einfach stringent weiterarbeiten und gute Bilder schaffen.
Zwischendurch nachhause gefahren, um den Jungen zur Schule zu bringen. Dort erscheint eine entsetzte Frau V., die Klassenlehrerin: für diese Orientierungsarbeit (an Pisa orientiert) habe sie selbst 20 Minuten gebraucht; den Kindern seien 30 erlaubt – aber es seien Aufgaben dazwischen, deren Grundlage der Lehrplan für die zweite Klasse überhaupt nicht vorsieht – etwa Divisionen und Divisionen, Additionen und Subtraktionen innerhalb desselben Terms; manchmal seien dreivier Rechenschritte innerhalb einer Aufgabe nötig; bewertet würde aber n u r das Ergebnis. „Das ist eine Katastophe“, sagt sie, „ich werde eine Beschwerde schreiben.“ Irre auch – ich fühlte mich an Schwarze Pädagogik erinnert – die Vorgabe: die Kinder müßten von 15 möglichen Punkten 3 erreichen, dann hätten sie „bestanden“. Also blöder geht es nicht, in Hinsicht auf Motivation zu guten Leistungen auch kaum mieser. Ich bin heilfroh, daß ich dem Jungen >>> gestern in der Probearbeit (15.49 Uhr) auch Aufgaben unterschoben habe (einfach, um mal zu testen, wie er reagiert), die er de facto im Unterricht noch nicht hatte, und daß er mit ihnen auch ganz gut klarkam.
Danach Suche nach einem Hautarzt. Ich bin das, was >>>> ich auf Stromboli für einen Wolf hielt (15.29 Uhr), immer noch nicht losgeworden; eher ist es schlimmer geworden. Also komme ich um den Arztgang wohl nicht herum; normalerweise neige ich bei Zipperlin zur Selbstmedikation. Jetzt brauch ich aber einen Arzt, der bloß nicht auf den Gedanken kommt, mir irgendwas Homöopathisches zu verschreiben; langwierige Eincreme-Prozeduren befolge ich eh nicht; meine Erfahrung mit meinem Körper sagt: Hau das Heftigste drauf, das es gibt, und die Sache hat eine Ruhe. Also soll man mir irgend ein Cortison-Präparat geben, dann bin ich den Quatsch binnen eines Tages los. Ich fürchte nur, daß diese Ärzte es dennoch mit ihren Sälbchen versuchen wollen werden.
War aber schließlich egal, weil keiner aufhatte; es ist obendrein Mittwoch, und ans Telefon geht auch keiner. Ich will ja nur eben rein, der soll sich diese Peinlichkeit angucken, dann was verschreiben, darf gern auch wehtun, Hauptsache, es geht schnell, und dann bin ich schon wieder weg, um mich vernünftigeren Angelegenheiten zu widmen.
Zum Beispiel jetzt noch eine Stunde am Finale werkeln; danach muß ich für das Offenburger Tageblatt die kleine Kolumne schreiben.
Hab ich Ihnen schon Guten Morgen gesagt? Nein? Na dann: Guten Morgen. Hier arbeitet die PAVONI am zweiten latte macchiato des Tages, und Arabella te Kanawa singt ganz ganz wundervoll.
11.38 Uhr:
Den Entwurf zu >>>> Hausach fürs Offenburger Tageblatt fertiggeschrieben, etwas schwärmerisch, aber okay für den Zweck, und sowieso, paßt ja zu mir. Ich stell Ihnen davon aber k e i n e Probe ein, weil er so kurz ist und ich der Zeitung nix wegnehmen will. Sollte die Redaktion das Texterl so nicht wollen, kann ich’s ja immer noch tun.
Ich warte jetzt >>>> Olivers Reaktion ab, und am Nachmittag werd ich’s rausschicken .