Arbeitsjournal. Donnerstag, der 21. Juni 2007.

4.46 Uhr:
[Arbeitswohnung. Stanford, Songs of the Fleet.]
Gestern nacht erst nach eins ins Bett gekommen, mit dem Profi gesessen, und also wieder einmal nur um die drei Stunden, etwas mehr, Schlaf gehabt, bin ich noch reichlich müde jetzt; aber die Vorlesungs-Titel und abstracts müssen zuende skizziert werden und vor 9 Uhr weggemailt sein; zwei hab ich ja schon; der Titel des ersten, den ich probehalber schon wegsandte, mißbehagt der wissenschaftlichen Mitarbeiterin, die die Vorbereitungen betreut, allerdings. Aber ich werde auf dem Titel bestehen, also dem, was ich glaube… Außerdem will ich die provokative Kraft dieses Titels nutzen. Näheres später. Ich mach mich mal dran.
(Überdies muß ich um kurz nach 8 Uhr hier weg, um pünktlich um 8.30 Uhr im Hauptstadtstudio zur Aufnahme des >>>> Alexanderplatz-Textes zu sein.)

Schön, mal wieder diese englische Musik zu hören; kitschig, aber schön. Ich werd mal wieder eine Runde Vaughan-Williams/Elgar/Walton einlegen, immer fein die Buttercreme abgewechselt mit Neuem, Birthwistle, Benjamin usw., um die ganze Spanne in den Ohren zu haben.
UF warnte gestern per Mail: Wenn es schon so weit mit dem Laptop sei, daß er sich immer wieder so sehr erhitze, daß er kollabiere („daß, daß, daß“ igitt), dürfe ich mich auf einen Computer-GAU gefaßt machen. Ich kann da jetzt nur nichts anderes tun, als ständig die Dateien doppelt zu sichern, bzw. täglich einen Backup zu machen. Jedenfalls steht das nachher a u c h noch an. Ich hab rausgekriegt, daß er sich n i c h t so erhitzt, wenn ich auf Akku arbeite und erst, ist der leer, wieder mit dem Stromnetz verbinde. Es dürfte sich also um eine Überalterung des internen Netzteils handeln, d.h. der inneren Stromverteilung. Nächste Woche will mir eine alte Freundin einen in ihrer Firma ausrangierten (abeschriebenen) Laptop zur Verfügung stellen; da müssen nur erst die Firmendaten gelöscht sein. „Also halt bitte noch bis nächste Woche durch.“ Nur hat das Gerät keine Akku-Kapazität mehr; das wird insofern auch erst mal nur eine Zwischenlösung sein können. Vielleicht schick ich meine Laptop-Mäzen-Briefe nun d o c h noch hinaus.

7.20 Uhr:
[Elgar, Zweite Sinfonie.]
So, fertig mit den Vorlesungs-abstracts und auch schon an die Uni rausgeschickt mit kleinem erläuterndem Brief. Wobei mich nervt, daß auf dem Musikcomputer die verheerende neue deutsche „Recht“schreibung eingestellt ist – s o nervt, daß ich keine Lust hatte, das zu ändern. Man mag sich damit gar nicht befassen.
Die abstracts stelle ich später in Die Dschungel; jetzt muß ich den Text für die Rundfunkaufnahme lesen üben, warte aber eben noch das Ende der Sinfonie ab.

Nebenbei habe ich sämtliche Dateien ge„backup“t und fahr nun wieder einigermaßen auf der datisch sicheren Seite. Der Lapop wird schon wieder ziemlich heiß.

10.05 Uhr:
[Vaughan Williams, A Sea Symphony.]
Vom Funk zurück, 6 min sollten es sein, 5,91 min wurden es. So mag ich’s: zu springen auf den P u n k t. Jetzt werd ich erstmal Ordnung schaffen am Scheibtisch und im Arbeitsraum. Putzen allerdings werd ich, obwohl nötig, heut noch nicht schaffen, weil ich um halb eins (ich will’s aber, mittagsschlafhalber, auf halb zwei verlegen; das ist dringend) Eisenhauer treffe und ab 15 Uhr mit den Babies „Kinderdienst“ versehe. Vielleicht ist aber noch abends etwas Zeit. An die AEOLIA-Überarbeitung, auch die Fortsetzung des Eidechsensonetts im Finale, will ich mich erst setzen, wenn >>>> dielmanns Lektorats-Anmerkungen da sind. Und gleich danach nehme ich endgültig die Endarbeit an den BAMBERGER ELEGIEN wieder auf, muß allerdings AEOLI vorher noch unter mögliche Sprecher aufteilen und das TS dann an den Funk schicken.
So, Chaos beseitigen…

(Außerdem, beim Blick auf den Fußboden, muß ich dringend wieder Post öffnen, ehe da abermals was Ungeheures ins Rutschen kommt, auf das ich nicht vorbereitet bin.)

14.40 Uhr:
[Vaughan Williams, Achte Sinfonie.]


Erste Schritte einer Wiederherstellung von Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz, nebst NeuAufbau der Handbibliothek und einem Anbau.
(Das Treffen mit Eisenhauer fiel wortwörtlich in tiefes, allerdings vom Himmel gestürztes und weiterstürzendes Wasser. So ist jetzt wenigstens schon mal der unmittelbare Arbeitsbereich wieder übersichtlich hergestellt.)

Und die Aufnahme des Alexanderplatz-Textes muß morgen früh wiederholt werden; die Redakteurin möchte, daß das Versmaß deutlich wird; interessante Bemerkung: “Das sollte jemand sprechen, der Hexameter rezitieren kann…“ Nicht ganz unstolz war ich da. Sollte ich’s morgen früh n i c h t hinbekommen, will sie eigens einen Schauspieler engagieren.“Das wird zwar teuer, aber bei d i e s e m Text will ich das so. Und es ist nicht ganz leicht; j u n g e Schauspieler können das nämlich a u c h nicht mehr richtig.“ (Ich hatte drum gebeten, keine allzu alte Stimme zu nehmen.)

Jetzt duschen, dann zu den Babies.

16.58 Uhr:
[Am Terrarium.]
Ich erfahre gerade, daß nun >>>> Bodo Primus den Alexanderplatz-Text sprechen wird. Das ist nun ehrenvoll.

3 thoughts on “Arbeitsjournal. Donnerstag, der 21. Juni 2007.

    1. Das lag gerade in der Post. Ich hätt mich noch gemeldet und Danke gesagt; geöffnet wird aber erst, wenn, wie gesagt, die Arbeitswohnung wieder vorzeigbar ist. Das wird irgendwann morgen am Abend sein.
      ANH

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