20.19
Weiß gar nicht ob ich schon den nächsten Tag auf die innere Leinwand projizieren soll, oder ob ich beschreiben soll, wie ich in schwarzweiß gleich Quiltey in Lolita geweckt von einem nervösen Humbert unter irgendwelchen Vorhängen aus einem tiefen Sessel auftauche, ohne zu wissen, was eigentlich los ist, und dann hinter dem Gemäldeporträt einer jungen Frau vielleicht erschossen werde, wenn ich dahinter die falsche Position einnehme. Aber das weiß man nicht. Humbert schoß aufs Bild. Weil er wußte, Quiltey war dahinter. Danach ist es still. Aber dem Bild scheint außer ein paar Löchern nichts passiert zu sein. Die junge Dame ist immer noch in derselben eingefrorenen Geste zu sehen. Wollte ich den morgigen Tag projizieren, so müßte ich sagen, daß ich meinem Psychologen einen wohl abschließenden Besuch abstatten werde (und ich sage absichtlich „Besuch“). Was den heutigen Tag betrifft, hat das zu bedeuten (Was ist das?): unlustiger Tag, unlistig umschlichen, von ihm ertappt und dem Arbeitspensum zugewiesen. Die Dame im Porträt bleibt. Keine Ahnung, wer der Humbert dieses Tages war. Wahrscheinlich ich selber. Was den morgigen Tag betrifft, hat das zu bedeuten (Was ist das?): ich werde nach Rieti fahren und dann wohl einen Spaziergang durch den ipercoop von Terni machen (Margarine, Wein, Heringe, Filterkaffee, richtig: Sommersandalen mit Knöchelverschluß fürs Haus; Konserven; Brot). Das geht dann morgen ins Geld: Tanken muß ich auch.