Arbeitsjournal. Sonnabend, der 11. August 2007. Berlin und Bielefeld.

6.46 Uhr:
[Arbeitswohnung.
Verspätet auf. Den gestrigen Nachmittag damit verbracht, DSL-Anbieter zu suchen, um hier endlich wieder angemessen ins Netz zu kommen. Eine gute Alternative scheint mir >>>> das zu sein, gerade weil ich ja oft unterwegs bin und darüber mit richtiger Flat ins Internet kann. Fürs hiesige Netzwerk dürfte mir meine Fritz!Box reichen. Das ist also zu überlegen. Der einzige Nachteil wäre, daß ich nur über Skype o. ä. telefonieren könnte und nur darüber, oder übers Mobilchen, angerufen werden könnte. Eine Abwägungs-, eigentlich auch Kalkulationsfrage. Aber es scheint mir alles in diese Richtung zu weisen. Ich werde mich nach der nächsten, der Ostsee-Woche mit der Familie, entscheiden. Falls jemand unter Ihnen einen Tip gibt oder Empfehlungen aussprechen mag, wär ich dankbar.
Mit dem Profi gestern bis in die Nacht in der Bar gesessen, es war einiges durchzusprechen und ist nun heute früh entsprechend zu tippen. Vorher allerdings will ich dringend über die AEOLIA gehen und die Grundlagen für die endgültige Dritte Fassung legen. Einige Hinweise habe ich ja, für den „Schlußstein“ ist noch ein Telefonat zu führen. Jedenfalls möchte ich >>>> heute abend schon aus einer „vor-endgültigen“ Fassung vortragen. Als ich gegen halb ein Uhr nachts heimkam, konnte ich übrigens nicht anders und m u ß t e noch ein wenig in >>>> Jüngers Heliopolis lesen. Während der Zugfahrt nach Bielefeld werd ich das Buch auslesen, dann ein kleines Lektorat weiterführen und an die Elfte Bamberger ff. gehen.

Wird alles a bisserl eng: Um 13 Uhr startet die S-Bahn zum ICE, um 17 Uhr komm ich in Bielefeld an, dann wird die Nacht, wie die Einladung ankündigt, lang werden, aber ich will meinen Zug zurück nach Berlin dennoch morgen spätestens um neun nehmen, weil für die kleine Ostsee-Reise, die am Montag losgehen soll, einiges zusammenzusuchen ist bei einer so großen Familie. Allerdings haben wir einen Wagen des Profis zur Verfügung bekommen, so ist der logistische Aufwand erheblich geringer. Koserow auf Usedom liegt übrigens genau vor dem Küstenstück, an dem Vineta versank. Ich denke, ich werd mit meinem Jungen einmal nachts ans Meer spazieren, mich mit ihm hinsetzen und lauschen… ob man was hört. Ich hätt auch Lust auf ein Vineta-Gedicht.
So, Aeolia.

13.59 Uhr:
[Arbeitswohnung.]Mußte noch mal schnell hierher, um den Fahrschein auszudrucken, was zügig ging, so daß ich die letzten Minuten >>>> Heliopolis widmen konnte, die letzten Seiten, die zu lesen ich geradezu zelebrierte. Und hinterließ das Buch dann s o:

Abschied von Heliopolis.


Nun wird mich das Buch zu einem letzten nachschnüffelnden Durchblättern so wieder empfangen, morgen mittag, wenn ich für die Ostsee packe. Und welch schöner letzter Satz:

Uns aber liegen diese Tage fern.

14.51 Uhr:
[ICE Berlin-Bielefeld.]Das war klug, zum Ostbahnhof zu fahren und den ICE bereits dort zu besteigen; so habe ich tatsächlich einen Arbeitsplatz mit Stromanschluß bekommen; hier am Hauptbahnhof, wo wir gerade halten, wäre es eng geworden. Ich hab die Arbeitssachen bereits ausgebreitet, auch der für meine Bahnreisen übliche Liter Milch steht bereit. Drei Stunden Arbeit liegen vor mir, ruhiger Arbeit, das kleine Lektorat, die Elfte Elegie wahrscheinlich; dazu ein Mittagsschlummer; außerdem Helmut Kraussers EROS, bei dem ich aus mir nicht mehr erinnerlichen Gründen hälftlings steckenblieb; dann noch, mal wieder, Roberto Calassos DIE HOCHZEIT VON KADMOS UND HARMONIA; meine Cigarillos usw. Und ich freue mich unbändig auf >>>> die Lesung heute abend: erstmals öffentlich >>>> die AEOLIA vortragen dürfen! Was bin ich gespannt. Und wie schön, daß dies beim Auftraggeber, der Bielefelder Galerie Jesse, geschehen wird, ohne den es diesen Text ganz sicher niemals gegeben hätte.

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