Arbeitsjournal. Dienstag, der 21. August 2007.

13.01 Uhr:
[Am Terrarium.]
Seit etwa sechs Uhr an der Elften Elegie gesessen und fast eine ganze Seite geschafft; bin erst gegen halb sechs endgültig hoch, weil es um halb fünf derart tropisch schüttete, daß ich zur Arbeitswohnung mehr geschwommen als geradelt wäre, hätte ich mich schon früher aufgemacht. Also schlief ich einfach noch eine dreiviertel Stunde; ich war eh erst nach ein Uhr im Bett; saß mit dem Profi erst in seinem Büro, dann in der Bar beisammen; brachte ihm den Wagen zurück; er fuhr mich nachts dann heim.
Nach der Früharbeit wieder zur Familie zurück, um zu frühstücken – es sind für den Jungen ja noch Schulferien; und um ins Netz zu gehen, das in der Arbeitswohnung noch immer nicht funktioniert; den mobilen Zugang spar ich mir heute aus Kostengründen.
Nach dem Mittagsschlaf will ich endlich den Brief an meinen geliebten Rundfunkredakteur Z. schreiben und ihn ihm, weil ihm das mehr entspricht, als traditionellen Brief mit der Post schicken; ich werde sicherlich in Der Dschungel daraus zitieren, aber erst, wenn ich davon ausgehen kann, daß er schon in Köln ist, so daß Sie nicht früher etwas zu lesen bekommen als der Empfänger selbst; das hätte sonst wenig Stil. Jedenfalls werde ich noch einmal versuchen, den Mann dazu zu bewegen, die AEOLIA d o c h als Hörstück zu machen, auch wenn es allen Regeln der Sendemasken widerspricht. Die Argumente müssen klug und vornehm formuliert sein; ich werde mir Zeit dafür nehmen.
Von Prunier kam eine schöne Mail zu den beiden >>>> Ostsee->>>>Gedichten; ich muß dringend auch noch an >>>> Yves Perrine meinen Dankesbrief schreiben, den Prunier für mich ins Französische übertragen wird, bevor ich ihn absende; es ist ein Gebot der Höflichkeit, ihm den Dank in s e i n e r Sprache zu sagen.

So, Leser, Mittagsschlaf.

23.34 Uhr:
Den fast vierseitigen Brief an Z. geschrieben und zur Post gebracht; vielleicht wird er morgen schon in Köln sein; dann noch einen Entgegnungsbrief wegen meiner Strato-Kündigung geschrieben; auch er ist nicht kurz. So ging der Nachmittag ins Land. Für den Abend hatte ich meinem Jungen versprochen, mit ihm in >>>> Transformers zu gehen. Es gibt ein paar wenige urkomische Stellen, ansonsten viel Ballerei, viel Militär, viel sich austobende Computer-Animation, an der das eigentlich Interessante die Verlagerung des Organischen auf das Module ist – letztlich sind Legos Bionicles, die ich als Kampfmaschinen schon in ARGO auftreten lasse, hier die Inspiratoren gewesen, oder umgekehrt die Transformers die Inspirationen für die Bionicles. Jedenfalls: Maschinen als beseelt darzustellen (in der unheimlich-psychologischen Form schon in Ballards >>>> Crash , vor allem in der >>>> Filmversion David Cronenbergs), die Morphung Mensch/Maschine denkbar zu machen… das ist die Richtung.
Schließlich aber auch Bizarres. Denn die „End“Botschaft des Spielfilms lautet durchaus auch s o: Wir Autos sind die Wächter über die (jedenfalls US-amerikanischen) Menschen, und wir beschützen sie.
Mit diesem Amen geh ich schlafen.

P.S.: Hat je einer die Linie untersucht, die vom für die Erschließung der US-Gebiete so wichtigen Pferd zum Auto führten, das legendär in ihm weiterlebt?

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