Paul Reichenbachs Dienstag, der 4. Dezember 2007. Raum, Zeit, Stille.

Nicht wahr, die heiligern Akkorde hören darum denn doch nicht auf? nicht wahr, Diotima, wenn auch der Liebe sanftes Mondlicht untergeht, die höhern Sterne ihres Himmels leuchten noch immer? Hölderlin

“Das Wissen darum, eine ruhige Kugel schieben zu können, wirkt sich aufs Aufstehen morgens aus: neun Uhr heute.“…, schreibt Bruno in seinem Tb. Bei mir ist es etwas anders. Ich freu mich jeden Morgen, wenn der Alltag noch nicht in meinem Hirn angekommen ist, auf das Aufstehen. Es kann nicht früh genug sein. Kaffee kochen, Ham & Egg zubereiten, die Zeitung von der Tür nehmen, Radio hören und mit ihr über Gott und die Welt parlieren. Heute Morgen war Kunst dran. Monochrome Malerei bei >>>Gerhard Richter ( 8 Farben Grau) und >>>Alois Rump mit seinem Werk „ Raum, Zeit, Stille“. Cage und Satie fallen mir ein, nachdem wir den Laptop in die Küche holten um uns Rumps Werk zu betrachten. Bei >>> Richter und Rump, meinten wir, handelt es sich um ikonographische Reflexionen, die den Klang der Stille in Farbflächen transformieren, die den Betrachter sanft in eigene zentrale Ruhepunkte entführen können. Und von dort aus erlebe ich den vorweihnachtlichen Lärmpegel des klingglöckchenvomhimmelhochdakommichherotannebaum als dekorative kitschige Klangfolie, hinter der sich das ausatmende Jahr verbirgt. Denn Stille, um ausgehalten zu werden, braucht heutzutageTarnfarben, Tarnung, damit sie nicht mit Langweile und Tristesse verwechselt werden kann.

So ein Frühstück ist schön, und die Momente in diesem Jahr waren sehr selten, wo wir so, wie an diesem heutigen Morgen, überstimmten. Der flächige monochrome Farbklang, mit einer winzigen Spur Bewegung darin, vermittelte uns die Illusion, wir könnten noch einmal aufbrechen. Wo immer auch hin….

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