5.48 Uhr:
[Arbeitswohnung. Gluck, Alceste.]
Gestern floß vorüber. Außer, daß ich immerhin, am Wohnzimmertisch, den >>>> Entwurf dieses Gedichtes fertigbekam, war vor lauter Weihnachtsvorbereitungen an Arbeit nicht zu denken; also kam ich nicht hierher; also stellte ich dann auch nicht den nächsten Azred-Teil ein. Das hole ich also heute morgen gleich nach. ‚Weihnachtsvorbereitungen‘ bedeutet in diesem Fall vornehmlich, daß das Wohnzimmer umgestellt werden mußte, um Platz für den Baum zu schaffen, der dieses Jahr bei uns ein ganz wundervoll gewachsener ist, aber mit seinen 2,50 Metern Höhe deshalb auch einige Breite (ich sage lieber: „Tiefe“) hat. Jedenfalls mußte der Fernseher erst mal hinausgeworfen werden, das Rack auch, und für den (einseitig offenen) Laufstall der Babies war sowieso dann kein Platz mehr. Aber sie mögen ihn auch gar nicht, sondern machen unendlich Randale, wollte man es wagen, sie da hineinzupacken und das Ding zu schließen… Die Couches waren zu verrücken und und und. Jetzt steht aber alles. Da die Liebste vor protestierendem Rockzipfelhängen der Zwillinge nicht mal dazu kam, Geschenke zu verpacken, besorgte ich mir spätabends eine DVD (>>>> „Das Kowak-Labyrinth“; ein paar kleinere logische Fehler, ansonsten eine durchaus mitnehmende Story über einen, ja, sagen wir, überlebenden >>>> Mengele, der seine inhumanen Forschungen bis zum Lebensende eigentlich ’sieg’reich durchzieht – düster also und, meine ich, realistisch), nahm die Zwillinge zu mir und guckte vom Bett aus diesen Film. So lange die Kleinen Körperkontakt haben, sind sie friedlich; man muß aber nur mal eben auf die Toilette gehen und sie für die kurze Zeit alleinliegen lassen, und das Geschrei geht los. „Das ist Terrorismus“, hab ich zu dem Buben zweidreimal gesagt, aber das versteht er, klar, noch nicht. Jedenfalls hatte ich heute nacht beide und gab sie dann um fünf Uhr früh zur Mama, um hierherzuradeln.
Auch heute wird es mit der Arbeit nicht viel werden; sowas bis neun Uhr will ich was tun, dann muß ich mich mal rasieren, waschen, dann Geschenkpapier besorgen, dann Geschenke verpacken, dann letzte Einkäufe fürs HeiligabendEssen tätigen, dann wieder hinüber, den Rehbraten vorbereiten und anbraten und dann den Baum schmücken – was bei mir nicht unter vierfünf Stunden abgeht, weil es mir darauf ankommt, einen Baum voller Geschichten zu schaffen, oft nahe am Stamm und erst sichtbar, hat man sich auf den Baum konzentriert; und jeder Lamettafaden ist einzeln zu hängen. Das ergibt schließlich immer nahezu schwebende Bäume; z.B. besteht ein Trick darin, daß die Fäden nicht sichtbar sind, an denen Kugeln, die roten Äpfel, das Gebäck, Holzspielzeug usw. hängen: Gerät dann ein Luftzug zwischen die Zweige des Baumes, bewegen sich die Gegenstände, als könnten sie fliegen. Daß es außer einer feinen, wiederum stammnah angebrachten Kette sehr kleiner Lichter nur wirkliche Kerzen gibt und wirkliche Flammen, ist bei alledem selbstverständlich.
Die Gäste werden über den Nachmittag alle eintrudeln, und Bescherung wird zwischen siebzehn und achtzehn Uhr sein, das große Essen dann sowas ab zwanzig Uhr. Musik will ich auch noch mit hinübernehmen; die lassen wir wohl über den Laptop hier laufen.
Nachmittags noch mal ein Gespräch mit dem Computerhändler bei Media Max, der ebenfalls von Vista abrät: „Die Geräte werden um zwei Drittel langsamer als bei XP; wenn Sie Vista für reine Schreibarbeiten nutzen, ist das okay, ansonsten bekommen Sie Probleme. Für Firmenkunden bietet Microsoft deshalb ein kostenloses downgrade auf XP an…“ Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Also besser noch die Hände von einem neuen Gerät, „Sie müssen sich, wenn Sie Vista runterwerfen und XP wieder draufziehen, sämtliche Treiber direkt über die Herstellerfirmen zu besorgen versuchen“, was einen irren Zeitaufwand bedeutet, fürchte ich. Allerdings hat man dort >>>> ein sehr schönes, allerdings teures Gerät von Asus eigens für Kunden wie mich zusammenbauen lassen; das Problem ist, daß es keine getrennten Micro- und Line-in-Eingänge hat, was wiederum ich dringend für meine Tonarbeiten brauche. Da müßte dann, zu betreiben über die Express-Card-Schnittstelle, eine gesonderte Soundcard hinzu, „aber nicht einmal mehr DELL bietet Laptops ohne Vista an“. – Jedenfalls ist d a s Problem bis Anfang Februar zu lösen, da ich das Risiko nicht eingehen will, daß mir mein jetziger Laptop seines Schadens an der Hauptplatine halber mitten in Spanien auf der Tournee des Konzerthausorchesters abkackt. Da werde ich einfach ein immer s o f o r t verläßliches Gerät brauchen. Und das kleine Dingerl, das mir der Verkäufer ans Herz legen wollte, hat mit XP eine Akku-Laufzeit von neun!!! Stunden; das wäre ideal. Außerdem kann ich meine Musikarbeiten ja hier am Musikcomputer bearbeiten. Doch knapp 1000 Euro sind halt 1000 Euro.
Gut, ans Morgenwerk.
8.59 Uhr:
Drei sehr ähnlich lautende Sponsorbrief um einen neuen Laptop an Asus, Hewlett Packard und IBM geschrieben, nachdem >>>> mein Acer-Vorstoß schiefgelaufen ist. Einfach stur so weitermachen. Ich habe allerdings das leichte Gefühl von Unfairness, wenn ich drei Firmen parallel anschreibe; was, wenn alle drei Ja sagen? Aber die Zeit drängt…
Jetzt an den übrigen Festtags-Vorbereitungstag.