5.08 Uhr:
[Arbeitswohnung. Dallapiccola: Liriche Greche.]
Gestern noch Ewigkeiten herumgeprokelt, bis ich heraushatte, daß es die Firewall war, was an dem neuen Laptop den >>>> moobicent-Zugang behindert hat, irgendeine Einstellung, von der ich noch jetzt nicht weiß, welche; doch durch De-, anschließende NeuInstallation und dann die Bestätigung/Erlaubnis/Untersagung je der dann wieder als neu „begriffenen“ Prozesse bekam ich es endlich hin. Übrigens noch immer nicht ohne Umweg, dieser aber scheint zu funktionieren und kommt sich offenbar auch mit meinem internen Netzwerk nicht ins Gehege. UMTS liegt an, auch HSDPA liegt jetzt an, und ich darf vielleicht endlich zufrieden sein, auch wenn mein Thunderbird-Mailprogramm die alten Daten noch nicht wiederhat. Ich habe sie ja auf den Servern gelassen, so daß ich nach wie vor auf sie zugreifen kann.
Um halb zwölf bin ich dann ins Bett, um zehn vor halb fünf hoch; den neuen ersten Schultag meines Jungen bekomme ich leider nicht mit, auch nicht seine erste Cellostunde, die heute nachmittag stattfinden wird. Gern wäre ich dabeigewesen, aber es ist dringend, daß ich mich bei meiner Mutter in dem Schwarzwälder Krankenhaus sehen lasse. Ich fahre diesbezüglich nicht ohne Furcht.
. MorgenCigarillo.
. Latte macchiato.
Am Mittag werde ich die Fahrt in Frankfurtmain unterbrechen und mich im Verlag mit >>>> Dielmann treffen; vielleicht kann er mich mit dem Wagen vom Bahnhof abholen, weil ich so zu schleppen habe: Je zehn THETIS und BUENOS AIRES nehme ich mit, weil die Bücher über den normalen Buchhandel nicht mehr zu bekommen sind, ich sie aber den Buchhändler auf der Lesung heute abend anbieten lassen möchte. Wegen ARGO werde ich aus dem Laptop lesen, um nicht die 1000 Seiten Typoskript-Papier auch noch mit mir schleppen zu müssen. Gesprächsthema Nummer Eins im Verlag werden die BAMBERGER ELEGIEN sein, die zur Leipziger Buchmesse als Buch vorliegen sollen. Und vorhin dachte ich einen Moment lang: Vielleicht überrascht Dielmann mich ja, und MEERE liegt endlich in der Buchausgabe wieder vor. Na, mal sehen. Es ist auch darüber zu sprechen, daß >>>> die Vorzugsausgabe noch immer nicht ausgeliefert, vielleicht auch noch gar nicht gebunden ist. Weiteres Thema werden die nächsten beiden Gedicht-16er sein, die ich in diesem Jahr eigentlich noch ganz gern veröffentlicht hätte. Noch immer ist >>>> das Engel-Gedicht nicht in einer deutschen Ausgabe erschienen. Aber das hat Zeit bis Weihnachten und den Anfang des Jahre 2009, das auch das ARGO-Jahr werden soll.
Soweit die Vorhaben für Frankfurt.
Dann wird es, erst einmal nach Hausach, weitergehen. Dort verbringe ich den Abend ganz sicher mit Arbeit; und morgen schließlich will ich die kurze Bahnstrecke zum Krankenhaus nehmen und dort dann den Tag über mit meiner Mutter sein.
Während der Bahnfahrt heute und jetzt gleich noch zur Früharbeit will ich die Dritte Vorlesung von der EF zur ZF bringen; außerdem muß ich mich an die >>>> Volltext -Rezension machen; ich werd gleich noch einen Brief nach Wien schreiben und um eine kleine Verlängerung des Abgabetermins bitten. Doch sowie der Cigarollo ausgeraucht und der erste latte macchiato getrunken ist, ist erst einmal für die Reise zu packen.
(Ich vertippe mich immer noch dauernd; auch sind die Griffe für meine wichtigsten Shortcuts auf dem neuen Laptop anders als auf dem alten; das führt ebenfalls immer mal wieder zu kleinen Fehlbefehlen und verlangsamt die Tipgeschwindigkeit. Anders als sonst, muß ich jetzt immer wieder auf die Tastatur gucken… ich schreibe zwar ohnedies nicht mit zehn Fingern, sondern mit zweien bis dreien, wie seit Jahrzehnten, aber halbblind kann man meine Tipperei eigentlich s c h o n nennen; nun brauch ich für einige Zeit erstmal wieder b e i d e Augen. Die übrigens zunehmend schlechter geworden sind in der letzten Zeit; nicht in der Schärfe, wohl aber in der Lichtausnutzung. Ein Besuch beim Augenarzt stünde eigentlich auch mal wieder an.)
Nun denn, guten Morgen, Leser.
12.47 Uhr:
[ICE Berlin-Frankfurtmain, Halt Fulda.]
Tatsächlich nahezu eine ganze Stunde zu mittag geschlafen, nachdem ich seit kurz nach zehn die Dritte Heidelberger Vorlesung auf dem Papier durchgesehen habe. Davor, in der S-Bahn, sehr angetan für Volltext gelesen. Jetzt werde ich die eine Stunde Fahrtzeit, die mir bis zur Frankfurtmainer Unterbrechung noch bleibt, die ersten Korrekturen von der EF in die ZF übertragen. >>>> Moobicent-unterwegs funktioniert einwandfrei, meine neue Modem-Instellation also auch. Fein.
Ich melde mich >>>> vielleicht aus dem Verlag wieder.
16.55 Uhr:
[ICE Frankfurtmain-Offenburg.]
Das war ein guter Nachmittag in den Verlagsräumen, die ich ja nun zum ersten Mal gesehen habe; zu >>>> WOLPERTINGER-Zeiten residierte >>>> Dielmann noch an der Grenze zu Bornheim.
Vorbesprechung wegen der BAMBERGER ELEGIEN, die ich bis zum 28. Januar abgegeben haben soll; wie ich das schaffen werde, ist mir noch schleierhaft, und ob; immerhin, ich sah ein erstes Mal den wirklich schönen, sehr schlicht gehaltenen Buchumschlag; und daß es ein softcover sein wird, nicht etwa ein fester Einband, kommt meinen Intentionen sehr entgegen. MEERE wiederum soll, sagt Dielmann, am Donnerstag fertigsein, „bereit zur Auslieferung“ heißt das. Sollte es stimmen, annoncier ich’s Ihnen auf der Dschungel-Hauptseite.
Wir besprachen mögliche Lesungsorte, vor allem für die Leipziger Messe, besprachen mögliche Rezensionen usw. Das lief also prima.
Weniger prima die Nachrichten, die aus dem Schwarzwälder Krankenhaus kamen; mein Bangen ist nicht unberechtigt, fürchte ich. Mehr werde ich morgen erfahren. Um 18.27 Uhr werde ich fürs Umsteigen in Offenburg sein, dann geht’s mit der Ortenau-Bahn noch eine halbe Stunde ins Kinzigtal hinein. Von dort melde ich mich dann abends wieder. Jetzt übertrage ich erst einmal die weiteren Korrekturen für die Dritte Vorlesung.
22.46 Uhr:
[Hausacher Hegerfeld.]
In einem (für Berliner Verhältnisse) nicht ganz billigen, aber >>>> ausgezeichneten Thai-Restaurant essen gewesen; sonst ist in solch kleinen Orten ja fast schon alles zu nach 21 Uhr, jedenfalls bekommt man kaum noch etwas zu essen; und die Straßen waren sowas von leer… so daß ich wieder über meine andersweltliche Städteauffassung ins Grübeln geriet unter dem Sternenhimmel, der sich nach dem Regen hier aufgetan hat; nicht einmal, daß man in dem Restaurant nicht rauchen darf, machte mir etwas aus. Und über den Tod nachgedacht, nicht über den eigenen, der eigentlich etwas vernachlässigenswert Banales hat, sondern über den anderer Menschen, die einem nah sind.
Als ich in Frankfurtmain war, rief mich auch noch mein ehemaliger Psychoanalytiker an, den wiederum ich vor anderthalb Wochen um Hilfe angerufen hatte, wegen meines Freundes und seines so furchtbar gefährdeten und andere gefährdenden Sohnes… das war dann ein nicht langes Gespräch, weil ich ja meinen Termin hatte, aber ich kündigte ihm an, ihm einen langen Brief zu schreiben.
Das Buch, das ich für Volltext rezensieren will, habe ich fast durch; es ist ausgezeichnet. Daß ich Ihnen nicht sage, um welches es sich handelt, hat selbstverständlich den Grund, daß ich will, daß Sie sich die nächste Volltext k a u f e n – und das Buch dann gleich hinterher. Und wenn ich jetzt zwar noch an der Dritten Vorlesung weiterarbeiten müßte, verschiebe ich das doch besser auf morgen; ich bin einfach zu müde, zu angestrengt, zu nachdenklich auf etwas anderes, als daß ich mich noch angemessen konzentrierten könnte. Ich denk mal, in einer halben Stunde geh ich zu Bett. Schlafen auch Sie gut, allerseits. (Mit meinem neuen Laptop bin ich jetzt glücklch, auch wenn andere – existentielle – Schatten über mein Gefühl fallen.)