Arbeitsjournal. Mittwoch, der 16. Januar 2008. Hausach und Heidelberg.

6.22 Uhr:
[Hausacher Hegerfeld. Bach, Doppelkonzert.]
Bis halb zwei nachts etwas betäubt vor der Glotze gehockt, nachdem ich bis 22 Uhr die Dritte Vorlesung nochmal durchgegangen bin. Also erst um Viertel vor fünf aufgestanden. Jetzt schreibe ich Emails wegen meiner Ankunft in Heidelberg, von der ich noch nicht genau weiß, wann sie sein wird. Ich rechne mit gegen den Nachmittag. Außerdem drucke ich eben noch ein paar Seiten aus, bevor ich mich sowas um acht Uhr auf den Weg noch einmal ins Krankenhaus machen werde. Erst von da aus werde ich nach Heidelberg weiterfahren.
Etwas Ordnung will ich hier auch noch schaffen. Am kommenden Wochenende werden meine beiden Cousinen hier auf Krankenbesuch sein.

Bin immer noch etwas betäubt; daran ist allerdings auch der Alkohol nicht ganz unschuldig. Immerhin scheint mir die Vorlesung gut geworden zu sein. Und >>>> Volltext hat mir bis Mitte nächster Woche Aufschub gewährt, wozu der Redakteur, Thomas Keul, ange-PS-hat: „Super Feedback auf den Marianne-Fritz-Artikel!“ Sowas freut mich zwischendurch. Dafür >>>> hat mal wieder ein Mikel mit Schmutz geworfen. >>>> Ich habe reagiert.

Werde mich aus dem Zug noch mal melden. Heute abend findet in Heidelberg >>>> die Anderswelt-Lesung statt. Bei allem, dennoch, ich freu mich drauf. Wenn auch, ja, betäubt.

9.51 Uhr:
[Bistro der Klinik. Schlagermusik läuft im Hintergrund.]
Meine Mutter ist immer nur in 20-Minuten-Perioden kommunikationsfähig, danach sagt sie opiatshalber immer wieder in Erschöpfung weg. Deshalb hab ich mir hier im Bistro ein Arbeitsplätzchen aufgebaut, die Bedienung sagte, es sei okay, und ich kann nun, ebenfalls in 20-Minuten-Perioden weiterarbeiten; unterbreche dann immer, geh wieder hoch, komm wieder runter, arbeite usw. Das werde ich bis gegen Mittag so tun und dann nach Heidelberg aufbrechen.
Der Laptop arbeitet ganz wunderbar, und ebenso läuft geht der UMTS-moobicent-Anschluß. Genau so habe ich es mir für Unterwegsarbeit immer vorgestellt.
Es ist die online-Dschungel-Publikation der Dritten Vorlesung fertigzustellen.

13.35 Uhr:
[ICE Offenburg-Mannheim.]
Müde. Sehr müde. Ich werde mal versuchen, die ¾ Stunde bis Mannheim zu dösen. Um 14.44 Uhr werde ich in Heidelberg ankommen.

17.52 Uhr:
[Heidelberg, Germanistisches Seminar, Zimmer 328.]
„Mein“ Dienstzimmer. Ich war wirklich derart müde, daß ich im ICE tief eingeschlafen bin und fast den Ausstieg in Mannheim verschlafen hätte. Mein Instinkt schlug mich wach. Soeben sagte die Ansagerstimme, wir erreichten in kürze Mannheim… da war ich aber was aufgeschreckt und aufgesprungen! Diagonal gegenüber eine Frau, die lächelte und lächelnd und leise sagte: „Hätten Sie jetzt fast Ihren Ausstieg verschlafen?“ Da hatte ich – und in welchem Nu! – den Rucksack schon auf den Rücken gewuchtet.
Ich lächelte auch.
„Ja“, sagte ich, „ich habe geglaubt, wir seien erst in Karlsruhe.“
Kühlmann selbst und die Heildeberger Autorin >>>> Hanna Leybrand holten mich ab, fuhren mich erst einmal zur Buchhandlung, wo ich die je zehn Exemplare THETIS und BUENOS AIRES abgab; dann fuhren wir ins Palais Boisserée, wo es Kaffee gab und etwas Kuchen; auch der Frank Würker, der >>>> Manutius-Verleger, war da, der die Heidelberger Vorlesungen in einer kleinen Auflage herausbringen wird. Die besprachen wir (Kühlmann: „Unbedingt Hardcover!“, ich: „Nein, mir ist ein weicher Umschlag lieber“; Würker zu Kühlmann: „Ich verwende auf jeden Fall Fadenheftung“, ich: „Dann ist eine Broschur doch sehr viel schöner als ein fester Einband“, Würker: „Ich kann Ihnen aber kein Honorar zahlen“ – aber davon war ich sowieso ausgegangen). Dann legte ich mich ins Hilfskräftezimmer auf die Couch, um eine Stunde zu schlafen. Davon bin ich soeben erwacht. Ich muß noch für morgen die Webcam neu installieren, da ich ja ein neues Gerät habe und hoffe, daß die Übertragung der Vorlesung ins Netz diesmal klappt, und zwar auch mit Ton.

2 thoughts on “Arbeitsjournal. Mittwoch, der 16. Januar 2008. Hausach und Heidelberg.

  1. schade, dass ich zur zeit der vorlesung morgen ein außerplanmäßiges seminar habe. also bis zum schreibseminar! (postscriptum: in den allgemeinen werkstatttexten wartet seit langem die vorerst letzte fassung von putrefactio/eklektizismus auf kommentare/korrekturen)
    viel spaß in heidelberg!

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