Er war nicht zu sehen heute, nicht einmal als Ahnung, allzu verschleiert und grau der Horizont in Richtung Süden. Trüb auch die Zahltour heute vormittag. Überhaupt ging’s viel um Geld, denn Rechnungen waren auch auszustellen. Morgen wäre keine Zeit dafür, denn abermals geht’s in die große Stadt. Der Arbeit wegen. T. wußte noch nicht, wie’s bei ihr morgen aussieht. Seit meinem Rückkunfttag nur noch Kontakte per Telefon oder Mail oder skype. Eigentlich aber auch wieder nichts Neues bei ihr. Das Ungewisse aber bei dieser „Beziehung“, die keine ist, macht gerade den Reiz für mich aus: Das sollte ich mir eingestehen. Ihre Gegenwart allein macht’s dann schon wieder wett. Und das Gefühl, das gelte auch für sie. Somit ist’s gut. Ich bin schließlich letztes Jahr im Mai mit dem Vorsatz aufgebrochen, keine festen, einengenden Beziehungen mehr einzugehen, mir keinen Mutterersatz mehr einzubrocken. Schwer zu sagen jedoch, ob solch ein Vorsatz mit fast vierundfünfzig Jahren leichter oder schwerer zu fassen und zu verwirklichen ist. Am Ende entscheidet wohl immer der Lauf der Dinge. (Mir fällt gerade ein Satz von T. ein: „Du könntest sogar noch Vater werden.“ – Nein, soweit gehen meine Wünsche nicht, sofern sie sich auf etwas richten wollten, was ich für halbwegs machbar (sicher: Anarchie ist machbar, Herr Nachbar!) hielte, zu meinen Wunschträumen gehört dieses Thema nur sehr sehr selten und auch nur dann, wenn ich meinen Sentimentalen habe.) Was mach’ ich hier jetzt überhaupt? Eine Art „Sittin’ on the Dock of the Bay…“? Watching the time? T. wie Time, S. wie Sagenwirsmalso: raten quasi polysynchron – o nein: mein lustwandeln kommt jetzt irgendwie heldenmütig gegen feindselige entzifferungen der chiastischen beziehungen an (siehe gestern).