eine natürliche autorität erkenne ich an und akzeptiere sie, eine nicht authentische autorität hat bei mir verloren, gnadenlos, sofort. wenn ich mich führen lassen will, bekunde ich dies der führungskraft, indem ich ihre kompetenz anerkenne, meine akzeptanz richtet sich an die person und nicht an die position. erkläre ich mich nicht dazu bereit, spreche ich dieser jegliche führungskompetenz ab… er bleibt dann ein vorgesetzter, mir also vor:gesetzt, den ich auf grund seiner position akzeptieren sollte, weil er das resultat der organisationsstruktur ist. aber gerade hier fehlt mir in bezug auf die zusammenarbeit mit meinem chef jegliche akzeptanz, weil mein chef seine existenzberechtigung aus der vermuteten minderleistung seiner mitarbeiter bezieht, das ist schon schlimm genug, aber allein auf grund der autoritätsbehauptung seiner position ein „oben“ richtungsgleich mit „besser“ zu definieren… da kriege ich einfach nur das kotzen. ein vorgesetzter wird hierarchisch legalisiert, eine führungskraft wird von unten legitimiert, daß habe ich einmal in einem zen-seminar gelernt.

ich schaue jetzt nur noch zu. er hat sich heute selbst d a s bein gestellt. „na… der hat ja ständig angst um seinen stift, deshalb zieht er ihn ja immer wieder ein“ sagte ein kollege, der mitbekam, auf welche art und weise der chef sich auf den kuhhandel einließ.

… und ich hielt heute nach den blümchen ausschau, gab wasser, wischte den staub von ihren blättern, dünger brauchten sie mal wieder und einiges an blatt- und ästchengut mußte entfernt werden. eine fast meditative tätigkeit. der kollege, der bescheid weiß, kam und lächelte: „na… werden sie ihrem ruf gerecht?“. „ja, und die gretchenfrage, die beschäftigt mich immer noch.“ „gretchenfrage, muß ich das verstehen?“ „nöööö… es sei denn, sie kennen sich mit traumaforschung aus“. „mit was?“ „ist schon gut, war eigentlich ein insider.“ „sie lieben faust?“ „ja… aber das nächste mal werde ich mir gretchen (margarethe) aus einem ganz anderen blickwinkel anschauen.“ „margarethe?… ich denk, die heißt gretchen.“ „genau deshalb war es doch ein insider… und den nächsten faust, den guck ich mir in hamburg an.“ „ja, da haben sie natürlich in hamburg ganz andere möglichkeiten.“ er kam näher, schaute sich den großen benjamin an, den ich gerade versorgt hatte: „ihm fehlen sie ganz bestimmt, denn es wird sich kein mensch dazu bereit erklären, ihn zu pflegen.“ „ja, dann muß der chef eben wieder die blumenpflege zwei mal im monat kommen lassen, daß kostet dann für alle im haus befindlichen pflanzen wieder 400,– pro monat, nehmen sie’s in die plankosten für’s nächste jahr mit auf den zettel.“ „sie wissen ganz genau, daß ich genau davon eben nicht sprach, ich finde es sehr schade, daß sie gehen.“ jetzt war es an mir, zu lächeln: „ja… danke. sie wissen, ich habe immer gern mit ihnen zusammengearbeitet.“ „und ich mit ihnen.“